Frankfurter Rundschau: Meisterschaften gewinnt man in der Defensive

26.08.2015

Vor dem Spiel gegen Wormatia Worms macht sich OFC-Trainer Rico Schmitt keine Sorgen um die Offensive. Allerdings fordert er eine bessere Verteidigung von seiner Mannschaft, die in den ersten drei Saisonspielen fünf Gegentore kassierte.

Die Kickers wissen, dass sie in der Tabelle als noch ungeschlagenes Team auf Platz sechs gut dastehen. Fünf Gegentore aus den ersten drei Spielen stören Trainer Rico Schmitt hingegen sehr. Da war es für die Psyche der Mannschaft nicht schlecht, dass sie am vergangenen Sonntag zum ersten Mal in der Saison gegen den TSV Steinbach zu Null spielte. „Von der Wahrnehmung ist es wichtig, dass du endlich die Null auf deiner Habenseite hast“, erklärte Schmitt. Und trotzdem hatte der Gegner auch in diesem Spiel zu viele Tormöglichkeiten.

Das soll am Mittwoch (19.30 Uhr) am Bieberer Berg gegen den Zwölften Wormatia Worms anders sein, gleichwohl der Gegner nicht zu unterschätzen sei: „Worms ist spielstark, die haben Wut im Bauch, bisher waren das alles enge Spiele gegen Worms“, sagte Schmitt. Und auch wenn Worms das Toreschießen „noch nicht entdeckt hat“, hat der Gegner einige Offensivleute im Kader, die wissen, wie man trifft. So zum Beispiel auch den Toptorjäger der vergangenen Saison, Florian Treske, oder den aus Offenbach nach Worms gewechselten Mohammed Tahiri. Bislang klappte es nicht so gut: Erst zwei Tore gelangen den Wormsern beim einzigen Sieg über Bahlingen.

Der OFC-Trainer seinerseits kann sich auf seine Offensive verlassen, denn im Gegensatz zu der verbesserungswürdigen Defensivleistung haben die Kickers den treffsichersten Kader der Regionalliga Südwest. Zwölf Tore, verteilt auf sieben verschiedene Spieler, sind ein Beweis der guten Chancenverwertung des Teams. „Wenn Du 3:0 gewinnst und der Favoritenrolle gegen einen bissigen Gegner wie Steinbach gerecht wirst, ist das sehr, sehr ordentlich“, wiederholte Schmitt seine Worte vom Sonntag. Er sprach von einer „Reifeprüfung“, die seine Spieler bestanden hätten, weil sie in den entscheidenden Situationen eiskalt zugeschlagen hätten. Der Kader habe die Qualität, sich gegen jeden Gegner viele Chancen zu erspielen – und einen Großteil davon auch zu verwerten.

Insgesamt sei man zufrieden mit dem Saisonstart, ergänzte Kickers-Verteidiger Marcel Gebers und hob hervor, dass das Team sich bereits seit Sonntag wieder gut regeneriert habe: „Jetzt in der englischen Woche sind wir alle heiß.“ Auch er warnte allerdings vor den Wormsern. Schmitt fordert von seiner Mannschaft, noch bissiger und konzentrierter zu verteidigen. Denn er weiß, genauso wie Abwehrmann Gebers, dass man Spiele in der Offensive, Meisterschaften aber in der Defensive gewinnt.