Nibelungen Kurier: Nach völlig indiskutabler Leistung unterlegen
13.09.2015Wormatia Worms: Schlimmer als beim 0:5 gegen den FC Homburg geht es wohl nicht mehr
VON KLAUS DIEHL Eigentlich wollten sie zeigen, dass sie es besser machen können als wie zuletzt beim Aufsteiger in Steinbach. Dabei zeigten die Wormaten auf eine ernüchternde Art und Weise, dass sie es insgesamt noch schlechter können und boten eine Vorstellung, die nicht nur blamabel war, sondern wohl auch die letzten Fans vergrault haben dürften.
Das war besonders nach der Pause nur noch dem Namen nach der Regionalligist VfR Wormatia, der da beim zweiten Heimspiel auf dem grünen Rasen auf dem Hauptfeld im Ludwigshafener Südwest-Stadion stand, sondern eine Elf mit dem Namen: „FC Konfusio“, was besonders für das Defensivverhalten galt, von einem Denker und Lenker im Spiel einmal ganz abgesehen.
Es scheint nicht zu greifen, dass Trainer Sascha Eller etliche Defensivspieler mehr in seinen Reihen hat als letztes Jahr, wo Angreifer Ali Özgün notgedrungen gar in der Abwehr eingesetzt werden musste. Doch diese Saison kann der Trainer ausprobieren, was er will, die Mannschaft und insbesondere die Defensivabteilung, wie auch das Defensivverhalten bereits vom Angriff her funktioniert nicht.
Das kann nicht sein und man muss sich ernsthaft fragen, was mit der Mannschaft los. Da ist schnellste Ursachenforschung bitter vonnöten. Da stimmt es offensichtlich nicht, anders kann man sich diesen absoluten Tiefpunkt eines meist enttäuschenden Spielverlaufs gegen den FC Homburg nicht erklären.
Von mangelndem Selbstbewusstsein schon garnicht zu reden. Wo bleibt da der Kampfgeist, sich unbedingt dagegen zu wehren, wenn man in Rückstand liegt. Wer packt da die Keule aus, um sich mit allen Mann und Macht gegen drohendes Ungemach zu wehren?
Von dem teilweise unbedingten Aufbäumen in der zweiten Halbzeit in Steinbach war garnichts übrig geblieben. Wenn man dazu unmittelbar nach dem Spiel sogenannte Führungsspieler beobachtet, die sich lachend und scherzend mit ihrem Anhang präsentieren, da kommt man sich nach einer solchen Leistung schon wie im falschen Film vor. Es war wahrlich nicht zum Lachen, sondern vermehrt zum Heulen und Zähneklappern.
Was ist mit dem Kader los?
Eine Frage, die man so einfach nicht erklären kann. Es dürfte Homburg wohl noch nie so leicht gelungen sein, gegen die Wormaten Tore zu schießen, wobei die Eller-Truppe froh sein durfte, dass es nicht noch ein paar Tore mehr wurden.
Dabei fing die Partie eigentlich recht hoffnungsvoll mit einer guten Chance von Florian Treske an, die der Homburger Torhüter David Buchholz per Fuß abwehren konnte. Eine Ecke in der 16. Minute und ein Einwurf von Patrick Auracher in der 24. Minute führte zu weiterer Gefahr im Gästestrafraum, doch letztlich wurden drei Schussversuche gerade noch abgeblockt.
Im Gegenzug ging Homburg mit dem ersten richtigen Schussversuch und ersten großen Schnitzer in der Wormatia-Abwehr in Führung. Patrick Auracher war wohl nicht sofort im Bilde, als ein langer Pass auf den schnellen Jaron Schäfer über links diesen enteilen ließ, doch der Wormate war einfach zu langsam, wie auch zwei hinzu eilende Wormaten den FC-Angreifer nicht am sehenswerten Schuss hindern konnten, der aus spitzen Winkel am verdutzten Tim Paterok vorbei einschlug. Da waren auf einen Schlag alle vermeintlichen Wormatia-Herrlichkeiten verfolgen und Glück, das Kai Hesse (38., 44.) zwei weitere gute Möglichkeiten für die Gäste noch nicht nutzte.
Hoffnungen auf Besserung bekamen einen Dämpfer
Hoffnungen auf Besserung nach der Pause bekamen schnell einen Dämpfer und die Wormaten wissen wohl selbst am besten, dass ihr Verhalten zu den weiteren vier Gegentoren alles nur nicht regionallligareif war. Denn zwischen der 49. und 57. Minute sorgten nochmals Schäfer, Hesse und Nils Fischer für das 4:0, dem Hesse 20 Minuten vor dem Schlusspfiff das 5:0 folgen ließ.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Trainer Sascha Eller die Abwehr zwar umgekrempelt, dreimal ohne Verletzungsgrund ausgewechselt und es hätte wenn möglich sicherlich auch noch andere Spieler getroffen. Homburg – immer wieder schnell konternd überlief die Wormser Gegenspieler nach Belieben und hatte es wahrlich nicht gerade schwer. Hinsichtlich Verteidigung und Abwehrverhalten, hatte man den Eindruck, dass überforderte Nachwuchskicker auf Wormatiaseite vor ihnen standen. Doch diese standen nicht auf Spielbogen. Dafür erstmals Fatih Köksal, der aber überhaupt nicht im Mittelfeld ins Spiel fand. Wenigstens nach vorne versuchten die Wormaten in der Endphase zu einem Tor zu kommen, wobei Florian Treske in drei Situationen aber auch der letzte Tick fehlte.