FuPa.net: Nach Eller-Rücktritt soll bei Wormatia Knoten platzen
01.10.2015Wormser spielen am Samstag erstmals unter Jones / Spitzenreiter Elversberg kommt
Es gibt kein Vertun mehr. Der VfR Wormatia Worms steht in der Fußball-Regionalliga mit dem Rücken zur Wand. Er steht nach dem Rücktritt von Trainer Sascha Eller erst mal ohne Chefcoach da. Und jetzt, da mit dem SV Elversberg ausgerechnet der Tabellenführer als nächster Gegner wartet, ist selbst das egal. Die Mannschaft steht in der Pflicht, aus dieser Einschätzung macht an der Alzeyer Straße niemand einen Hehl. Und die Kicker selbst stellen sich diesem Anspruch. ,,Wir müssen uns jetzt alle den Arsch aufreißen", sagt Kapitän Florian Treske. Und er betont auch: ,,Jeder Sieg, der jetzt kommt, ist auch einer für Sascha Eller."
Die Entwicklung, das stellt Treske unmissverständlich klar, tue ihm leid, ,,weil wir eine schöne Zeit gehabt haben". Auf die Hintergründe – und vielleicht auch den Anteil der Mannschaft an der Entwicklung – möchte der 28-Jährige gar nicht weiter eingehen. Nur so viel: ,,Der Trainer hat offenbar selbst gemerkt, dass etwas fehlt." Noch zu Jahresbeginn habe es ja eine ähnliche Phase gegeben, damals war es gelungen, als Mannschaft das Ruder wieder herumzureißen. Heute scheint es mit dem Teamgefüge noch nicht zu passen. Zumindest sagt wie zuletzt schon Torhüter Tim Paterok auch Treske: ,,Wir müssen jetzt schauen, dass wir wieder ein Team werden." Letztes Jahr sei das durch den erfolgreichen Saisonstart leichter gewesen: ,,Da kommst du als Neuer viel besser rein. Jetzt hadert jeder mit sich selbst."
Den Hebel umlegen soll nun nicht zuletzt der zum Interimscoach aufgerückte Steven Jones. Dass Sascha Eller abgetreten ist, bedauert auch er: ,,Ich glaube, dass er einen guten Job gemacht hat." Der ihm nun zugefallenen Aufgabe stellt er sich gleichwohl gerne, denn: ,,Fußball macht immer Spaß." Abe rnatürlich sei das alles jetzt doch spürbar stressiger, zeichnet er doch gemeinsam mit Maximilian Mehring gleichzeitig für die zweite Mannschaft verantwortlich. Für eine Übergangszeit sei das aber sicher machbar. Und wie lange? Jones hat gerade erst angefangen mit der Doppelbelastung (,,als Verantwortlicher macht man sich noch mal mehr Gedanken"), möchte nicht schon an ein Ende denken. ,,Es gab keinen Plan B, der Verein wird sich intensiv auf die Suche machen", weiß er – und möchte den Ausgang in aller Gelassenheit abwarten. Eigene Ambitionen hat er übrigens keine: ,,Ich stehe als Trainer noch am Anfang." Er sei aber davon überzeugt, in der aktuellen Situation ,,gute Arbeit abliefern" zu können.
Besagte Arbeit bestehe in erster Linie darin, für den Anfang mal ein paar neue Impulse zu setzen, das Training ein wenig umzustrukturieren. ,,Man muss in den Köpfen etwas lostreten", sagt er, möchte ,,Spaß, Freude und Leidenschaft" wecken. Viel mehr lasse sich sowieso jetzt nicht ändern, zumal die Personalsituation durch die Sperren von Alan Stulin und Kevin Lahn sowie die drohenden Ausfälle von Mohammad Tahiri und Meik Karwot (beide muskuläre Probleme) eingeengt ist. Zumindest Florian Treske gibt nach einer schweren Rückenprellung vorsichtig Entwarnung. Und er betont: ,,Alle sind sehr engagiert bei der Sache." Müssen sie jetzt auch.