Mannheimer Morgen: Nicht nur Nostalgie
16.10.2015Mannheim. Wenn am Samstag um 14 Uhr im Ludwigshafener Südweststadion die Partie Wormatia Worms gegen SV Waldhof angepfiffen wird, geht es um mehr als ein Derby, Tradition und Nostalgie. Es geht in erster Linie um die sportliche Gegenwart – und damit verbunden auch ein Stück weit um die Zukunft. Während die Mannheimer ihr überragendes erstes Saisondrittel bestätigen und Platz eins in der Regionalliga Südwest zu verteidigen wollen, müssen sich die Wormser noch immer von einem Fehlstart erholen.
In den ersten acht Saisonspielen gelang den Rheinhessen – vergangene Runde immerhin Fünfter in der Abschlusstabelle – ein einziger Sieg (2:0 gegen Bahlingen), dafür setzte es gleich fünf Niederlagen. Nach dem zehnten Spieltag und dem 0:2 bei Aufsteiger Spielberg hatte Trainer Sascha Eller genug und trat zurück. U-23-Trainer Steven Jones übernahm und feierte fast aus dem Stand die Saisonsiege zwei und drei gegen den Spitzenklub SV Elversberg (2:1) und beim Aufsteiger Saar 05 Saarbrücken (4:1) sowie unter der Woche den Einzugs ins Viertelfinale des Verbandspokals.
Waldhof-Trainer Kenan Kocak schätzt die Wormser ohnehin viel stärker ein, als es die 14 Punkte nach zwölf Partien nahe legen. "Worms hat viel Qualität im Kader. Ich denke, sie werden versuchen, ihr Spiel durchzuziehen. Wir jedenfalls werden auf beides vorbereitet sein", sagt Kocak in Hinblick auf die Ausrichtung des Gegners, die zwischen aggressiv und abwartend variieren könne. Beim SVW sind alle Mann dabei, auch Kapitän Hanno Balitsch nach seiner Gelbsperre.
Kocak hat übrigens das kleine Liga-Beben vom vergangenen Montag am Fernseher verfolgt, als die Eintracht aus Trier – jetzt Dritter – den Offenbacher Kickers (5.) ein halbes Dutzend Tore einschenkte: "Da sieht man wieder, dass man in dieser Spielklasse immer zu hundert Prozent da sein muss, sonst kann man auch gegen einen ähnlich starken Gegner hoch verlieren." Überbewerten wollte er den Trierer Höhenflug nicht. Er redet ohnehin nicht gerne über die Konstellation in der Tabelle: "Ich schaue lieber auf uns." (rüo)