Die Rheinpfalz: FKP: Der Hintergrund

01.08.2003

Riesenbeifall für den Unparteiischen mit Weltruf

FUSSBALL-OBERLIGA: FIFA-Schiedsrichter Merk brilliert bei Pirmasens gegen Worms – FKP-Original hilft jetzt Bad Kreuznach

Von unserem Redakteur

Peter Brandstetter

Markus Merk hat in seiner bemerkenswerten Karriere als Fußball-Schiedsrichter weltweit viel Anerkennung erfahren. Dennoch wird es den FIFA-Referee gewiss sehr gefreut haben, dass er mit großem Beifall em-pfangen wurde, als er am Mittwochabend nach dem von ihm souverän geleiteten Oberligaspiel des FK Pirmasens gegen Wormatia Worms (2:2) zum Abendessen in das für 6000 Euro zum Verkauf stehende „VIP-Zelt" kam. So viel Lob für einen FCKler von eingefleischten FKPlern ist selten. Zum Gespann Merks, der am Sonntag Mönchengladbach gegen Köln pfeift, gehörte am Mittwoch übrigens Jan Meckel vom SV Hermersberg.

Schultz 20 Pfund leichter

Wolfgang Schultz, vom SV Hermersberg zum FKP zurückgekehrt, gefiel gegen Worms mit einem Traumpass auf Christoph Dengel, der dann den Elfmeter zum 1:0 herausholte. Doch in der zweiten Halbzeit war von dem gewitzten Torjäger (ebenso wie von Jörg Höpfner) wenig zu sehen. „Ich habe in den letzten Wochen zehn Kilo abgenommen", begründete er seinen Kräfteschwund. Wieso Trainer Günther Fuchs keinen der beiden Stürmer auswechselte, blieb unklar. Beispielsweise hätte Stephan Schwarz den auf der ungewohnten linken Verteidigerposition nicht überzeugenden Danny Bossert ersetzen können – Bossert scheint weiter vorne besser aufgehoben zu sein.

Interesse an Manu

Vielleicht kommt ja noch eine Verstärkung für die Defensive. Richard Manu, seit Jahren kopfballstarker Rückhalt der Abwehr von Borussia Neunkirchen und auch selbst torgefährlich, ist „auf dem Markt". Am Mittwoch wurde der Ghanaer als Zuschauer des FKP-Spiels gesichtet. Manu soll an diesem Tag auch konkrete Verhandlungen über einen Wechsel nach Pirmasens geführt haben. Zuletzt trainierte Manu bei Eintracht Kreuznach mit.

Zeugwart-Transfer

Apropos Kreuznach: Unbemerkt von der Öffentlichkeit gab es noch einen außergewöhnlichen Transfer. Heinz Drechsler, langjähriger FKP-Zeugwart, ist zu Eintracht Bad Kreuznach gewechselt! Der wohl beleibte und beliebte Pirmasenser ist nun Zeugwart der neuen Mannschaft von Ex-FKP-Trainer Karl-Heinz Halter. Das hat zwar auch mit familiären Bindungen zur Nahestadt zu tun, liegt aber nach Halters Worten in erster Linie daran, dass „Heinz Drechsler vergangene Saison mit vielen Dingen in der FKP-Führung nicht einverstanden war". Halter: „Wenn so ein Original, das 40 Jahre lang mit dem ganzen Herzen FKPler war und dem Verein viel gegeben hat, weggeht, sollte man sich schon Gedanken machen."

Parkplatz-Chaos zu befürchten

Warum nur spielt der FKP sein zweites Saisonheimspiel am 8. August (Anstoß: 19.30 Uhr) gegen Koblenz im Stadion Spesbach und nicht im Stadion an der Zweibrücker Straße, das nun doch erst nach dem Freundschaftsspiel gegen Werder Bremen am 17. August abgerissen wird? „Die Leute würden sich ja kaputt lachen, wenn ich das Spiel noch einmal verlegen würde", ist FKP-Geschäftsführer Peter Korz das Hin und Her um die Abrisstermine für die bisherige Spielstätte leid. Außerdem könne zu dieser Anstoßzeit – Koblenz will wegen der langen Anfahrt nicht früher – nur im Stadion Spesbach gespielt werden, da nur dort ein für Verbandsspiele taugliches Flutlicht vorhanden ist. Und der Freitagtermin wurde gewählt, um dem Heimspiel der FCK-Profis auszuweichen. Doch ein Problem ist noch ungelöst: In puncto Parkplätze bahnt sich am 8. August eine chaotische Situation rund um den Eisweiher an. Zeitgleich eine Benefiz-Gala für kranke Kinder mit Gaby Baginsky in einem 1200-Menschen-Zelt und einige hundert Meter entfernt das vermutlich ebenfalls gut besuchte Spiel des FKP gegen Koblenz – da wird mancher wohl besser zu Fuß kommen.

Gutes Omen?

Eine interessante Parallele zog FKP-Vizepräsident Edgar Schütz nach dem 2:2 gegen Worms, das mit 1000 Zuschauern eine stattliche Kulisse hatte. „Ich sehe das trotz des späten Gegentors positiv. In die Saison 98/99 sind wir ebenfalls mit einem 2:2 gegen die Wormatia gestartet und wurden am Ende Meister", rief der Autohändler schmunzelnd in Erinnerung.