eintracht-trier.com: Happy End in der 87. Minute – Achter Auswärtssieg in Folge
31.10.2015Die makellose Auswärtsbilanz von Eintracht Trier setzt sich fort. Im Ludwigshafener Südwest-Stadion gelang dem SVE ein 2:1 gegen Wormatia Worms. Erst in der 87. Minute erzielte Mario Müller das entscheidende Tor. Damit bleiben die Trierer auf Platz drei und halten Kontakt zu den beiden Relegationsplätzen.
Das Spiel gegen die Wormatia stellte Trainer Peter Rubeck vor einige personelle Probleme. Das gesamte defensive Mittelfeld fiel beim Auswärtsspiel aus. Christian Telch war nach seiner gelb-roten Karten gegen den TSV Steinbach gesperrt. Christopher Spang musste nach anhaltenden Magen-Darm-Probleme krankheitsbedingt passen. Und die Sorgen wurden noch größer: Silvano Varnhagen, der Christopher Spang ersetzte, verletzte sich nach zehn Minuten schwer am Knie. Peter Rubeck musste improvisieren und brachte Oliver Laux. Im Sturmzentrum spielte Dennis Gerlinger für Benedikt Koep. Torge Hollmann vertrat Matti Fiedler auf der Rechtsverteidigerposition, der mit Adduktorenproblemen nur auf der Bank saß.
Fußball gespielt wurde natürlich auch. Auf dem Platz begannen die Hausherren durchaus forsch. Trainer Steven Jones, dessen Mannschaft unter Woche nach einer 4:2-Niederlage gegen den TSV Schott Mainz im Verbandspokal ausschied, begann offensiv. Mit Florian Treske und Alper Akcam agierten zwei echte Spitzen. Auch sprangen für die Wormatia in der ersten Halbzeit die besseren Gelegenheiten raus. Nach zehn Minuten dribbelte sich Sandro Loechelt auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch. Seine gefährliche Rückgabe in den Strafraum fand jedoch keinen Abnehmer. Fünfzehn Minuten später flankte Ricardo Antonacci auf Ricky Pinheiro, dessen Kopfball knapp neben das Tor ging. Die größte Chance hatte Alper Akcam in der 28. Minute, der alleine vor Torhüter Chris Keilmann auftauchte. Im eins gegen eins vertändelte Akcam aber den Ball und scheiterte an Keilmann.
Acht Minuten vor der Pause wurden die Wormser Bemühungen schließlich belohnt. Nach einem Einwurf konnte Benjamin Himmel flanken und fand mit Enis Saiti auch einen Abnehmer, der den Ball sicher im Trierer Tor unterbrachte (37.). Die Eintracht kam nur einmal gefährlich vor das Wormser Tor. Christoph Anton spurtete bei einem Konter Richtung Strafraum, doch sein Pass auf den völlig freistehenden Hammel fiel einen Tick zu weit aus (28.). „In der ersten Halbzeit war ich mit der Leistung überhaupt nicht zufrieden“, bemängelte Trainer Peter Rubeck. „Da sind wir nur hinterhergelaufen und man hat die Qualität der Wormatia gesehen.“
In der zweiten Halbzeit stellte Peter Rubeck mehrmals um. Unter anderem beorderte er Christoph Buchner ins defensive Mittelfeld. Daniel Hammel und Dennis Gerlinger bildeten ab der 60. Minute das Sturmduo. Damit reagierte Rubeck auf die etwas passivere Spielweise der Wormatia. „Erst nach den Umstellungen sind wir aufgetaut. Anschließend hat es besser geklappt“, meinte Peter Rubeck in der Pressekonferenz. Und die Umstellungen machten sich bezahlt. Fortan trat die Eintracht mutiger auf und spielte mit mehr Zug zum Tor. Der Anschlusstreffer gelang Daniel Hammel in der 63. Minute. Zuvor hatte sich Dennis Gerlinger im Strumzentrum durchgesetzt. Danach wurde es turbulent.
Worms ließ zwei gute Gelegenheiten durch Florian Treske ungenutzt. In der 75. Minute sah Michael Dingels nach einer Tätlichkeit die rote Karte. Die Eintracht blieb trotz Unterzahl am Ball und drückte auf den Siegtreffer. Zwei Ecken in der 78. Minute, beide getreten durch Patrick Lienhard, sorgten für mächtig Gefahr. Zuerst wurde ein Kopfball von Torge Hollmann auf der Linie geklärt. Beim zweiten Versuch kam Matti Fiedler an den Ball, dessen Schuss jedoch eine Nummer zu lässig ausfiel. Kurz vor dem Schlusspfiff sorgte Mario Müller für das Trierer Happy End. Daniel Hammel wurde in der Spitze schön freigespielt und legte uneigennützig auf den aufgerückten Müller ab, der die makellose Auswärtsbilanz rettete (87.).
„Das war heute kein fußballerischer Leckerbissen“, gab Peter Rubeck ohne große Umschweife zu. „In Unterzahl haben wir dann wieder große Moral gezeigt. Das hat die Mannschaft toll gemacht.“ Ein Sonderlob gab es außerdem für den jungen Benedict Masselter, der gegen die Wormatia sein Ligadebüt feierte. „Er hat jetzt drei Monate hart gearbeitet und wir haben ihn jetzt soweit, dass wir ihn reinwerfen können.“