Rhein-Neckar-Zeitung: SpVgg Neckarelz bezwingt Wormatia Worms mit 3:2

09.11.2015

Ein Spiel wie ein Abenteuer – Nach stotterndem Saisonbeginn ist Neckarelz im laufendem Wettbewerb angekommen

Von Jürgen Schmidt

Neckarelz. "Komm mit uns ins Abenteuerland", mit diesen Worten warb der Neckarelzer Präsident Dr. Thomas Ulmer im Stadionheft für die Partie seiner Spielvereinigung gegen Wormatia Worms. Abenteuerlich ging es tatsächlich auch 90 Minuten lang in den Abwehrreihen beider Mannschaften zu. Mit offenem Visier standen sich beide Teams gegenüber, Defensivarbeit verkam zur Nebensache.

Auch der Neckarelzer Trainer Peter Hogen gestand: "Das war alles viel zu offen, so habe ich mir das nicht vorgestellt." Nach einer 2:0-Führung kamen die Wormser bis zur 52. Minute wieder auf 2:2 heran, ehe Bogdan Müller (65.) mit seinem ersten Ballkontakt für den Neckarelzer 3:2-Sieg sorgte.

"Vor fünf Wochen hätten wir diese Begegnung noch verloren", verwies Co-Trainer Stefan Strerath auf das gestiegene Selbstbewusstsein des Teams hin. "Ja", bestätigte auch Peter Hogen, "die Partie hätte auch 5:5 ausgehen können. Dass wir diesmal als Sieger vom Platz gehen, hängt sicherlich auch mit unseren jüngsten Erfolgen zusammen, die Mannschaft glaubt an sich und weiß, dass sie gewinnen kann." Verschenkten Punkten trauerte dagegen auf der anderen Seite Wormatia-Coach Steven Jones nach: "Nach unserem 2:2-Ausgleichstreffer hätten wir nachlegen müssen. Doch letztlich behauptete sich Neckarelz in den Zweikämpfen besser, was auch spielentscheidend war."

Zwei schwache Abwehraktionen der Rheinhessen nutzten Maurice Müller (6.) und Ugur Beyazal (19.) zur schnellen Neckarelzer 2:0-Führung. Chancen auf beiden Seiten erhitzten die Gemüter der 300 Zuschauer an diesem ungewöhnlichen warmen Novembertag zusätzlich. Alper Akcam, bester Wormser, stellte mit seinen beiden Treffern in der 38. und 52. Minute den nicht unverdienten zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich her.

Wenig später scheiterte der gleiche Spieler nach einer schönen Einzelaktion an Torhüter Volkan Tekin, die Begegnung stand auf der Kippe. Doch das Heimteam wankte diesmal nicht, denn Erfolg vertreibt jeden Selbstzweifel. Der kurz zuvor eingewechselte Bogdan Müller machte das 3:2. "Was will man mehr", war anschließend die Reaktion des Schützen genauso cool wie beim Torschuss..

Die Bilanz der SpVgg Neckarelz mit elf Punkten aus den letzten fünf Spielen weckt Hoffnung auf eine friedvolle Weihnachtszeit. Peter Hogen: "Wir müssen nicht mehr auf die Ergebnisse der anderen Mannschaften schauen, wir legen selbst vor. Die Prognose auf den Klassenerhalt sieht günstig aus."

Nach stotterndem Saisonbeginn ist die neu formierte Mannschaft im laufendem Wettbewerb angekommen. Was den Umschwung eingeläutet haben kann, verrät Ugur Beyazal: "Als es bei uns schlecht lief, haben wir Spieler in der Heidelberger Altstadt einen spontanen Mannschaftsabend unternommen, da haben wir uns zusammengerauft und seitdem läuft es."