FuPa.net: Kampf, Glück und ein Geniestreich
01.03.2016Trainergespann hat den richtigen Plan für den Sieg gegen Saarbrücken in der Tasche
Worms. Gut drei Jahre ist es her, da machte eine Freistoßvariante von Rot-Weiß Essen im Internet von sich reden. Fünf Spieler stehen beim Freistoß an der Strafraumgrenze um den Ball, zwei laufen an – und sich gegenseitig fast über den Haufen. Als kein Spieler des Gegners Fortuna Düsseldorf II mehr an die Ausführung des Standards glaubt lupft Kevin Grund den Ball über die Mauer ins Tor.
Leidenschaftlicher Auftritt
Vielleicht haben Steven Jones und Maximilian Mehring ja ein wenig auch diese Szene im Hinterkopf gehabt, als sie sich am Samstagnachmittag ihren Freistoß-Trick ausbaldowerten. Und der funktionierte: Benjamin Maas und Kevin Lahn täuschen eine missglückte kurze Ausführung des Freistoßes Mitte der gegnerischen Hälfte an, der Pass von Maas geht dann allerdings quer zu Sandro Loechelt. Der passt zu Lahn, der sich unbemerkt in den Rücken der Abwehr geschlichen hat und den Ball über Torwart David Hohs hinweg zum vorentscheidenden 2:0 lupft.
,,Das war alles so geplant, das hat sich unser Trainerteam ausgedacht", freute sich Maas noch eine Stunde später über den gelungenen Geniestreich, der letztlich für die Entscheidung zugunsten von Wormatia Worms im Regionalliga-Spiel gegen den favorisierten 1. FC Saarbrücken führte. ,,Wir hatten einen guten Plan in der Tasche, wie wir sie von unserem Tor weghalten können. Und den haben die Spieler gegen unfassbar starke Saarbrücker sensationell umgesetzt", freute sich Wormatia-Coach Steven Jones über den erhofften aber sicher nicht eingeplante Sieg gegen die Mannschaft von FCS-Coach Falko Götz. Zum Plan von Jones gehörte allerdings nicht nur die ,,große Leidenschaft in der Verteidigung", die Götz den Gästen attestierte, sondern auch ein mutiges Spiel nach vorn besonders in der Anfangsphase. Und damit hatten die Gäste in dieser Form wohl nicht gerechnet, denn die ließen sich ein ums andere Mal düpieren. So auch in der zehnten Minute als Wormatias robuster Einmann-Sturm Alper Akcam sich einmal mehr gegen die Saarbrücker Innenverteidiger durchgesetzt hatte und von Hohs nur durch ein Foul zu bremsen war. Florian Treske ließ sich die Elfmeterchance in der elften Minute nicht entgehen.
Vielleich war es ja auch die mediale Präsenz (das Spiel wurde live in Sport1 übertragen), die den Wormsern zusätzlich Beine machte. ,,Das war schon etwas Besonderes und eine extra Motivation", gab Sandro Loechelt zu. Noch wichtiger war für den Mittelfeldspieler allerdings, dass in dieser Partie jeder einzelne mehr als die sprichwörtlichen hundert Prozent zu leisten imstande war. ,,Jeder hat für den anderen gefightet, wir waren heute ein echtes Team auf dem Platz."
Wie anstrengend die Partie war, und welche Laufleistung die Mannschaft gegen individuell starke Saarbrücker an den Tag legen mussten, zeigte sich in der zweiten Halbzeit, als zunehmend müder werdende Gastgeber es nicht mehr ganz so gut schafften, den Gegner vom Tor fernzuhalten. ,,Ich muss mich jetzt erst mal setzen", stöhnte der völlig platte Alper Akcam, der seine letzten Körner bei der diesmal sehr langen und ausgelassenen Humba mit den Fans gelassen hatte. Wie alle anderen war er glücklich dass der Anschlusstreffer der Saarbrücker erst spät fiel.
Auch sein Coach Steven Jones musste durchatmen. ,,Wenn die früher ein Tor machen, hätten wir Schwierigkeiten bekommen. Wir haben gut gespielt, aber wir hatten auch das Glück, das man braucht, um die Saarbrücker zu schlagen." Und eben eine Freistoßvariante, die an diesem Abend perfekt funktionierte.
Top-Quote bei Sport 1
– Die Live-Übertragung der Partie des VfR Wormatia gegen Saarbrücken bei Sport 1 erzielte mit im Schnitt 470 000 Zuschauern den Spitzenwert seit Beginn der Live-Übertragungen im Jahr 2013 durch den Spartensender. In der Spitze verfolgten nach Mitteilung des Senders 760 000 Zuschauer die Übertragung.
. Für die Rechte zahlt Sport 1 einen Pauschalbetrag an die Verbände. Seitens des Regionalverbands Südwest erläutert Geschäftsführer Sascha Döther: ,,Es geht ein mittlerer vierstelliger Betrag an alle Vereine."