FuPa.net: Ohne Ehrfurcht gegen OFC

10.03.2016

Wormatia möchte Heimserie auch gegen den Meister ausbauen

Worms. Hier Falko Götz, dort Oliver Reck. Es sind schon imposante Namen, die sich da auf den Trainerbänken der Fußball-Regionalliga tummeln. Der 53-jährige Falko Götz hat weit mehr als 300 Profispiele auf dem Buckel, startete seine Trainerlaufbahn bei Hertha BSC Berlin. Zwei Jahre jünger ist Oliver Reck, der in der Bundesliga sogar auf fast 500 Einsätze kam. Bei der Europameisterschaft in England zählte Reck als dritter Keeper, zum deutschen Kader, der damals den Titel gewann. Als Trainer stieg er vor zwölf Jahren bei Schalke 04 ein. Und wer tummelt sich da so zwischen diesen berühmten Namen? Nun, da kommt etwa Steven Jones daher. Er ist 38 Jahre, trainiert Wormatia Worms, und er lacht, wenn er diese Reihe liest: ,,Da sieht man erst mal, in welcher Liga wir hier unterwegs sind."

Mit Wormatia Worms bewegt sich Steven Jones ja schon lange in dieser Liga. Und er weiß deshalb nur zu gut, dass auch andernorts eben nur mit Wasser gekocht wird. Er sagt zwar: ,,Es ist schon eine Ehre, in dieser Liga als Trainer arbeiten zu dürfen." Wichtig ist ihm aber auch: ,,Ich erstarre deshalb nicht vor Ehrfurcht. Es geht um Fußball. Und wir müssen uns da nicht verstecken." Vor knapp zwei Wochen musste Falko Götz dies schon erfahren, als er mit dem 1. FC Saarbrücken bei Wormatia mit 1:2 unterlag und danach den Trainerstuhl räumte. Und auch Oliver Reck werden die Wormaten am Samstag nicht den roten Teppich ausrollen, wenn er als Coach von Kickers Offenbach in die EWR-Arena kommt.

Okay, in Offenbach ist Oliver Reck gerade erst wieder als Trainer eingestiegen. Dass der Meister der Vorsaison momentan noch seinen Erwartungen hinterherhinkt, lässt sich dem 51-Jährigen also nicht ankreiden. Gleichwohl hat er sein Amt mit der Zielsetzung angetreten, am Ende der Saison eine bessere Position einnehmen zu wollen als aktuell. Der OFC steht auf Platz fünf, eine derartige Ankündigung unterstreicht die Wahrnehmung von Steven Jones: ,,Die Kickers sind bei uns eindeutig der Favorit."

Das war der 1. FC Saarbrücken ja aber auch. Und schon die Saarländer, die unbedingt hätten gewinnen müssen, um noch mal ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können, bissen sich bekanntermaßen die Zähne an der kompakten Wormatia-Defensive aus. Den Kickers soll das am Samstag nicht anders ergehen, Steven Jones sagt: ,,Wir haben auf unserem Hybridrasen noch nicht verloren." Das soll auch so bleiben: ,,Dazu müssen wir wieder alles raushauen."

Das größte Problem dabei: Der Wormatia-Trainer sorgt sich um seine Abwehrreihe. Nicht nur, dass sich Marco Metzger beim jüngsten 1:2 in Kassel die fünfte Gelbe Karte einhandelte und gesperrt ist. Auch bei Benjamin Maas ist ein Einsatz fraglich. ,,Er hat ein dickes Knie", schildert Jones, der ankündigt: ,,Wahrscheinlich werden wir kurzfristig über einen Einsatz entscheiden." Einen Innenverteidiger hat Jones mit Meik Karwot ja noch in der Hinterhand. Sollte er zwei benötigen, müsste wohl Patrick Auracher in der Kette nach innen rücken, etwa für Ricardo Antonaci wäre ein Platz frei.

Immerhin kann Jones gegen die Kickers wieder auf die Dienste von Florian Treske bauen, der seine Gelbsperre abgesessen hat. Der VfR-Kapitän hatte beim 1:4 im Hinspiel das einzige Wormatia-Tor erzielt. Auch er ist eben einer, der sicher nicht vor Ehrfurcht erstarrt.