wormatia.de: Zu Gast in der EWR-Arena: TSV Steinbach
22.03.2016Sage und schreibe 55 Zu- und Abgänge hat das Steinbacher Regionalligateam in dieser Saison zu verbuchen. Trainer Thomas Brdaric, Ende Oktober gekommen, möchte unter Vollprofibedingungen trainieren, weshalb es im Winter einen großen Umbruch gab. Die Hälfte der im Sommer geholten Neuzugänge hat den Verein im Zuge dessen schon wieder verlassen. Während der Winterpause verging kaum ein Tag ohne Meldung vom Steinbacher Transfermarkt, satte 16 neue Spieler aus ganz Deutschland waren es am Ende. Von der Aufstiegsmannschaft um Meistertrainer Peter Cestonaro sind nur noch drei Spieler übrig. Es ist die endgültige Abkehr vom ehemaligen Erfolgskonzept, die besten Spieler aus der Region zu verpflichten. So gelangen in den vergangenen sieben Jahren sechs Aufstiege, im Frühjahr 2009 spielte der Dorfverein aus dem Stadtteil von Haiger noch in der B-Klasse. Doch für den Klassenerhalt in der Regionalliga reicht der fußballerische Fundus im Lahn-Dill-Kreis und drumherum nicht mehr aus.
Der Mann hinter dem Erfolg heißt Roland Kring, seines Zeichens Chef des international erfolgreichen Bremsenherstellers Sibre und ehemaliger 1b-Spieler des TSV. Was einst in Sachen Sponsoring lediglich mit einem Satz neuer Trikots begann, endete mit dem Ausbau des Stadion Haarwasen in Haiger und der Aufstockung des Etats auf dem Vernehmen nach mehr als eine Million für die Rückrunde 2015/16. Ähnlichkeiten mit Hoffenheims Dietmar Hopp sind nicht von der Hand zu weisen, wobei Mäzen Kring („Ich habe keine Ahnung von Fußball“) die sportlichen Angelegenheiten den Fachleuten überlässt. „Natürlich fragen immer noch Leute: Warum der TSV? Weil ich da eben wohne.“, erläutert Kring im Interview mit RP Online, der übrigens auch sehr gut damit leben könne, sollte kein weiterer Aufstieg mehr folgen: „Wir sind ein Dorf von 900 Einwohnern.“.
Von der Startelf aus dem Hinspiel-2:2 stand seit der Winterpause keiner mehr auf dem Platz. Lohn sind vier Spiele ohne Niederlage. 2:2 gegen Kassel, ein für die Gastgeber fast schon schmeichelhaftes 0:0 in Offenbach, ein 2:1-Sieg gegen Freiburg II und ein viel zu niedrig ausgefallener 1:0-Sieg in Homburg. Neu mit dabei: Der dreifache armenische Nationalstürmer Sargis Adamyan (22), Nordost-Torjäger Velimir Jovanovic (28, 40 Tore in den letzten 2,5 Jahren) und im Tor die ehemalige Gladbacher Nummer 3 Frederic Löhe (27). Angesichts der neuen Offensivkonkurrenz hat sich der bisherige Torjäger Moritz Göttel (7 Treffer) lieber der SV Elversberg angeschlossen.