wormatia.de: Zu Gast in der EWR-Arena: Saar 05 Saarbrücken

22.04.2016

Saar 05 ist ein ganz alter Rivale des VfR Wormatia, schon in den 20er Jahren traf man aufeinander. Später, in den 50ern und 60ern begegnete man sich regelmäßig in der alten Oberliga und Regionalliga Südwest. Danach trennten sich die Wege, zuletzt gab es 2001/02 in der Oberliga ein Wiedersehen. Als Wormatia 2008 die Qualifikation für die Regionalliga feierte, mussten die Saarländer gleichzeitig in die Insolvenz. 2008/09 wurde die Fußballabteilung neu gegründet und in der Kreisliga B ein Neuanfang gemacht. Nach sechs Aufstiegen in sieben Jahren fand sich der Club rund um die Familie Seibert (die Brüder Timon und Eric bilden das Trainerduo, Bruder David ist Kapitän, Vater Frank der Vorsitzende) zur eigenen Überraschung nun in der Regionalliga Südwest wieder. Und diese ist nun mit ganz kleinem Etat offensichtlich eine Nummer zu groß.

Als abgeschlagener Tabellenletzter hat Saar 05 die wenigsten Tore erzielt und mit Abstand die meisten kassiert. Das gilt insbesondere für die erste Halbzeit, hier ist man mit deutlichem Abstand die offensiv harmloseste (4 Tore) und defensiv anfälligste (27 Gegentore) Mannschaft der Liga. Der erste Saisonsieg gelang erst zum Hinrundenfinale – ausgerechnet Tabellenführer Waldhof Mannheim wurde mit 1:0 besiegt. Vor zwei Wochen kam mit dem 1:0 in Freiburg der zweite Sieg hinzu. Überraschender Weise ist Saar 05 damit auswärts seit drei Spielen ungeschlagen, holte zuvor jeweils ein 1:1 in Bahlingen und in Kassel. Zuhause setzte es dagegen zuletzt ein 0:4 gegen Steinbach.

Unabhängig von den restlichen Spielen ist der Abstieg allerdings bereits beschlossene Sache. Einen Lizenzantrag für die kommende Saison haben die Verantwortlichen nicht gestellt. Nicht zuvorderst aus sportlichen, sondern aus finanziellen und organisatorischen Gründen. „Dank unseren Sponsoren und Gönnern gehen wir aus dieser Saison mit einer schwarzen Null raus,“ benennt Vorsitzender Seibert die finanziellen Gegebenheiten. „Wir haben nicht nur unsere erste Mannschaft, sondern auch mehr als 250 Spieler in anderen Ligen. Wir dürfen den gesamten Laden nicht gegen die Wand fahren, nur um Regionalliga zu spielen.“ Kaum zu stemmen war der Aufwand, den die Sicherheitsvorkehrungen und damit verbundenen Umzüge in den Ludwigspark und nach Homburg mit sich brachten. „Das Beste ist, wir gehen runter, haben Spaß und gehen den Weg alle gemeinsam weiter.“, zieht Seibert auch mit Blick auf das dürftige Zuschauerinteresse abschließende Bilanz.