Wormser Zeitung: Endlich das erste Erfolgserlebnis
18.08.2003
Björn Miehe sichert Wormatia den
1:0-Sieg beim 1. FC Saarbrücken
II Aufatmen beim VfR Wormatia: Nach vier sieglosen Spielen gelang im fünften Anlauf endlich der erste Saison-Dreier. Ausgerechnet beim bislang noch ungeschlagenen 1. FC Saarbrücken II beendeten die Wormser Oberliga-Kicker ihre Durststrecke mit einem knappen 1:0 (0:0)-Erfolg und fanden damit Anschluss an das untere Mittelfeld. Das siegbringende Tor auf dem Nebenplatz des Saarbrücker Ludwigsparks erzielte Björn Miehe unmittelbar nach der Pause.
Redaktionsmitglied Frank Beier "Wir haben dort weitergemacht, wo wir am Mittwoch gegen Bingen nach 30 Minuten begonnen haben", freute sich Trainer Dirk Anders über eine weitere Steigerung, die diesmal auch belohnt wurde. Allerdings musste seine Truppe gegen die starken Saarbrücker, die mit vier Akteuren aus dem Regionalligakader angetreten waren, 90 Minuten lang sehr hart arbeiten, ehe das erste Erfolgserlebnis feststand. "Es war ein sehr intensives Spiel – um jeden Ball wurde verbissen gekämpft", lobte Anders die Einstellung seiner Mannen, für die es "um keinen Schönheitspreis" gegangen sei. Auch FCS-Coach Dieter Ferner erkannte die kämpferische Leistung der Wormaten an: "Der Sieg der Wormser war verdient, weil sie die Mehrzahl der Zweikämpfe gewannen." Vor allem in der ersten Halbzeit seien die Gäste klar besser gewesen, meinte Ferner: "Da konnten Dehoust und Ertl schalten und walten wie sie wollten." Dirk Anders hatte seine Formation gegenüber dem unglücklich verlorenen Binger Spiel nur auf einer Position verändert: Für Stürmer Onur Celik kam der eher defensive Björn Miehe ins Team. Am letzten Mittwoch hatte Miehe nicht mal zum Aufgebot gehört. Allerdings war dieses keineswegs eine "Degradierung oder gar Bestrafung", wie der Trainer gleich nach dem Binger Spiel betonte: "Der Björn wirkte einfach überspielt, sodass ich ihm eine Pause zum Durchschnaufen geben wollte." Und dieser Aussetzer zeigte offenkundig heilsame Wirkung. Miehe gehörte in Saarbrücken zu Wormatias Besten, und er krönte seine starke Leistung mit dem Tor des Tages. Neben ihm musste der VfR-Coach kurz vor Spielbeginn noch einen weiteren Wechsel vornehmen: Für Niels Magin, der sich eine Zerrung zuzog, spielte Steven Jones. Fast hätten sich die Wormaten ein weiteres Mal gleich nach dem Anpfiff überrumpeln lassen. Nach einer blitzschnellen Saarbrücker Kombination kam Bonsignore aus 16 Metern frei zum Schuss, doch Keeper Thorsten Müller parierte glänzend per Fußabwehr. Das blieb allerdings die einzige wirklich gefährliche Aktion der Gastgeber im ersten Abschnitt. In der Folge ließen die Wormaten den Gegner mit konsequentem Pressing kaum noch zu einem geordneten Aufbau kommen und legten selbst ständig den Vorwärtsgang ein. Zwingendes sprang dabei aber kaum heraus. Erst in der 18. Minute lag die Wormser Führung in der Luft. Nach einer Dehoust-Ecke kam Marc Lautenschläger zum Kopfball, doch ein FCS-Abwehrspieler lenkte die Kugel mit der Schulter noch knapp neben das Tor. Und bei dem anschließenden zweiten Eckball wurde Benjamin Sigmunds Kopfball gerade noch von der Linie geholt. Die dritte Wormatia-Großchance vergab Christian Schäfer kurz vor der Pause, als er nach toller Vorarbeit von Djuro Bozanovic aus elf Metern freie Bahn hatte, sofort abzog und das Ziel knapp verfehlte, obwohl genug Zeit war, den Ball zu stoppen und kontrolliert zu schießen. Besser machte es Björn Miehe sofort nach Wiederbeginn. Der ernorm einsatzfreudige Christian Vogel hatte sich den Ball in der eigenen Hälfte erkämpft, passte genau in den Lauf von Bozanovic und dessen Hereingabe zirkelte der heranstürmende Miehe aus 14 Metern unhaltbar zum 0:1 in die Ecke (46.). Dabei blieb's bis zum Abpfiff, obwohl die Saarbrücker in der letzten halben Stunde mächtig Druck machten. Die verbissen fightende Wormser Defensive mit dem sehr viel Ruhe ausstrahlenden Torhüter Thosten Müller ließ jedoch nur noch eine Chance zu: In der 80. Minute rettete Steven Jones kurz vor der Linie. Neun Minuten später sah Jones Gelb-Rot, doch nur wenige Sekunden danach schied auch Saarbrückens Marasa per Ampelkarte vorzeitig aus. Kurz zuvor hatte der eingewechselte Tommaso Fontana frei durchlaufend das fast sichere 0:2 vergeben. |