FuPa.net: Wormatia unterliegt durch späten Gegentreffer

17.08.2016

Regionalligist quittiert in Hoffenheim unglückliches 0:1

SINSHEIM. Unglückliche späte Pleite für Wormatia Worms: Beim 1:0 (0:0) der TSG Hoffenheim II in der Regionalliga Südwest setzte sich in einem offenen Schlagabtausch am Ende die individuelle Klasse des Moments durch. Wie schon gegen Offenbach brachte den Wormaten eine längere Überzahl kein Glück. Und wie schon in Stuttgart traf den VfR ein abgefälschter Schuss spät ins Mark.

Coach Steven Jones, wenn auch recht frustriert, wollte nach dem 0:1 nicht alles schwarz sehen: „Wir haben einen Riesenfight abgeliefert. So ein Spiel macht eigentlich jedem Spaß: Emotionen, Chancen…“

Jones hatte taktisch umgestellt: Jan-Lucas Dorow agierte diesmal weiter zurückgezogen – der Ex-Lauterer hatte den Ex-Lauterer Marco Engelhardt auf der „Sechs“ zu neutralisieren. Das gelang über weite Strecken. Doch die schwerste Aufgabe hatte Eugen Gopko abbekommen:

Baris Atik, der als nächster „Aufsteiger“ zu Bundesliga-Coach Julian Nagelsmann gehandelt wird, präsentierte sich unter dessen Augen wie schon in Mannheim als bester Hoffenheimer. Gopko musste Schwerstarbeit leisten, war bisweilen aber auch schlicht zu weit weg vom Mann – so konnte Atik immer wieder nach innen ziehen und dort Gefahrensituationen einleiten.

Die erste ließen allerdings Alan Stulin und Marco Metzger über links

zu: Nicolas Wähling aber scheiterte an Steve Kroll (6.) – wie auch zwei weitere Male (24., 34.). Atiks Schüsse strichen zudem knapp drüber (14.) oder wurden von Benni Maas über die Latte gelenkt (22.).

Wormatia hatte weniger, aber gute Chancen: Nach einem klasse Maas-Pass über gut 50 Meter zog Dorow auf und davon und gab herein auf Flo Treske – der wenige Meter vor dem Tor von Simon Lorenz grenzwertig verteidigt wurde (12.). „Ich muss mir das alles nochmal anschauen – habe aber soweit vier nicht gegebene Elfmeter gegen uns gesehen“, konstatierte Jones. Fair geblockt dagegen der dynamische Johannes Ludmann, der ebenso von Dorow eingesetzt worden war (20.).

Nach dem Wechsel musste Dorow verletzt raus. Treske rückte etwas mehr in den Blickpunkt. Er wurde von Ludmann fein freigespielt – Keeper Gregor Kobel rettete per Glanzparade (57.). Und er spielte selbst Ricky Pinheiro frei, der allein vor dem Tor das Leder knapp verpasste (62.). Da agierte Wormatia schon mit einem Mann mehr, nachdem Kemal Ademi aufgrund wiederholter Nickligkeiten per Ampelkarte vom Feld musste. „Danach habe ich nicht unbedingt mehr mit einem Dreier gerechnet“, bekannte TSG-Coach Marco Wildersinn: „Ausschlaggebend war aber, dass wir trotzdem bis zum Schluss den Sieg gewollt haben. Und wir hatten ja auch die eine oder andere Halbchance, so dass er auch nicht völlig unverdient ist.“

Teilweise waren es auch durchaus Ganze: Gegenüber rettete nämlich der omnipräsente Sandro Loechelt gegen Joker Joshua Mees (64.). Und Kroll gegen den freien Atik (73.) und den nach Metzger-Querschläger durchgebrochenen Mees (77.). Und das alles, obwohl Wormatia keineswegs nach der Überzahl aufgemacht hatte: „Das wäre brandgefährlich gewesen, Hoffenheim hat brutale Qualität im Umschaltspiel“, betonte Jones. Kurz vor Schluss aber schließlich legte Atik dann eben super ab: Dennis Geiger hätte kurz zuvor ausgewechselt werden soll – traf aber zum 1:0 (87.). Wie beim VfB schon wieder ein später Fangschuss, der abgefälscht war, diesmal von den sich in die Schussbahn werfenden Maas/Metzger. „Steve hätte ihn gehalten“, stöhnte Jones: „Aber man muss auch neidlos die sensationelle individuelle Klasse von Atik anerkennen.“ Metzger bekannte selbstkritisch, sich von Atik habe „einwickeln lassen – dabei haben wir eigentlich gut und auch Chancen herausgespielt“. Kollege Johannes Ludmann, auf den Außen wieder ein Aktivposten, sah jedenfalls kein Grund, zuviel Trübsal zu blasen: „Wir haben alle Vollgas gegeben, müssen das Spiel nicht verlieren. Aber es ist noch früh in der Saison – das wirft uns nicht um!“