FuPa.net: Für Wormatia läuft alles nach Plan

25.09.2016

Die Jones-Elf holt bei den Stuttgarter Kickers ein 1:1-Remis +++ Dorow trifft sechs Minuten vor Schluss

Stuttgart. Ist er nun aufgegangen, der Plan von Wormatia Worms bei den Stuttgarter Kickers? Beim Duell der Fußball-Regionalliga agierte die Wormatia zunächst verhalten, geriet in Rückstand – und sicherte sich durch den späten Treffer von Jan-Lucas Dorow ein 1:1 (0:0).

Der Ex-Kickers-Akteur Patrick Auracher beantwortete die Frage für seinen jetzigen Klub klar mit „Ja“. Denn dass zunächst die Kickers mehr vom Spiel hatten, war durchaus Teil des Plans: „Wir haben gewusst, dass die vorne draufmarschieren. Da war das Ziel, dass wir uns nicht gleich kalt erwischen lassen, um dann von Minute zu Minute ins Spiel zu kommen. Wir hätten vielleicht noch etwas druckvoller nach vorne spielen können. Aber trotzdem fand ich, dass wir im letzten Moment immer da waren, ohne dass die Kickers richtig gefährlich wurden.“ Für den Verteidiger galt erst mal: Null vorerst gehalten, Aufgabe erfüllt.

Mijo Tunjic, Maurizio Scioscia und zweimal Sebastian Mannström kamen dem Wormser Tor in den ersten 15 Minute gefährlich nahe, schafften es nicht, entscheidend abzuschließen. Wormatia-Torchancen waren dagegen in der gesamten ersten Hälfte Fehlanzeige. Weshalb für Trainer Steven Jones auch nur das Ergebnis nach Plan verlaufen war: „In den ersten 20 bis 25 Minuten ist genau das eingetreten, was wir befürchtet hatten. In dieser Phase haben wir auch ein wenig Glück gebraucht. Aber die Jungs verteidigen sehr stabil im Moment. Deshalb haben die Kickers trotz ihres hohen Tempos kaum die ganz großen Chancen kreiert.“

Nach dieser turbulenten Anfangsphase kam Wormatia mit jeder Minute besser ins Spiel. Gleichzeitig spielte auch Stuttgart nicht mehr so aggressiv nach vorne, wodurch es bis zur Pause auf beiden Seiten keine weiteren Möglichkeiten gab.

„Für die zweite Hälfte haben wir dann gesagt: Jetzt spielen wir mutiger und bauen auch das Spiel von hinten auf. Da fand ich uns dann sogar einen Tick besser“, meinte Auracher. Er war es dann auch, der die erste dicke Möglichkeit für Worms hatte: Nach einer Ecke flog sein Kopfball nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (59.). „Ich hätte mich natürlich gefreut – bei allem Respekt gegenüber den Kickers“, meinte er anschließend. Im direkten Gegenzug setzte Mannström das Spielgerät aus kurzer Distanz übers Wormatia-Tor (60.).

In der 76. Minute dann die nach wie vor verdiente, aber zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt zu erwartende Führung für die Stuttgarter: Robert Völkl nahm eine Hereingabe von Mijo Tunijc am langen Pfosten mit der Brust an und vollstreckte ins kurze Eck – ohne Abwehrmöglichkeit für Mario Miltner.

Ebenso sehenswert war aber die Antwort der Wormser: Jan-Lucas Dorow traf per Drehschuss von der Strafraumkante zum Ausgleich (84.). Danach war der VfR am Drücker, die Kickers-Defensive kam in den Schlussminuten doch noch ins Wanken. So blieb es beim Unentschieden, ein Sieg für die Wormatia wäre wohl auch zu viel des Guten gewesen.

„Mit dem späten Tor müssen wir dann mit dem Unentschieden zufrieden sein; und ich denke, vom Spielverlauf her war es dann auch so in Ordnung“, meinte auch Auracher. Und die Sache mit dem Plan? „Letztendlich kann man schon sagen, dass er unterm Strich aufgegangen ist“, beurteilte Jones. Na also, Frage geklärt.

Die Trainer im Wortlaut

Alfred Kaminski, Stuttgarter Kickers: „Ich bin enttäuscht- Wir hatten in der ersten Hälfte die Torchancen, um das Spiel zu entscheiden. Insgesamt haben wir kaum etwas zugelassen. Aber wenn du einmal nicht konzentriert bist, kannst du sonst so gut spielen, wie du willst. Was wir abgeliefert haben, war eigentlich so gut, dass wir einen positiven Eindruck haben sollten, den haben wir aber aufgrund des Ausgleichs nicht.“

Steven Jones, Wormatia Worms: „Ich bin überglücklich, dass wir einen Punkt mitgenommen haben. Stuttgart hat ein hervorragendes Spiel gemacht. Vor allem in den ersten 20 bis 25 Minuten haben sie sich viele Torchancen erarbeitet. Wir haben es nach ein paar Umstellungen geschafft, besser ins Spiel zu kommen. Nach der Pause sind wir mutiger angelaufen. Das 0:1 war in dieser Phase ärgerlich.“