FuPa.net: Keine Tore an der Kaiserlinde

06.10.2016

Wormatia kehrt mit einem Zähler aus Elversberg zurück

Spiesen-Elversberg. Verdienter Punktgewinn an der Kaiserlinde: Der VfR Wormatia Worms errang am Mittwochabend in der Fußball-Regionalliga dank einer sehr kompakt-disziplinierten Leistung ein 0:0 bei Tabellenführer SV Elversberg. „Wir werden immer stärker als Mannschaft“, sagte Ricky Pinheiro an alter Wirkungsstätte nach dem Erfolg „mit Selbstvertrauen und Mut“.

Wormatia lief runderneuert auf: Vor allem dem angeschlagenen Angriff um Goalgetter Florian Treske, der schon gegen Waldhof Mannheim nur mit Schmerzmitteln hatte auflaufen können, gönnte Coach Steven Jones eine Pause. „Einige haben eine Pause gebraucht“, bestätigte auch Pinheiro, der aber anknüpfte: „Die Jungen haben das gut gemacht.“

Hinten setzte sein Coach dafür auf eine Fünferkette – ähnlich wie beim 0:5-Debakel im Frühjahr an gleicher Stelle. Diesmal wurde die Formation aber deutlich sicherheitsorientierter interpretiert. „Man überlegt schon eine ganze Weile, aber wir mussten jetzt rotieren. Deshalb haben wir alle Aspekte zusammengetragen und gesagt: Wir probieren’s noch mal, nur defensiver“, gab Jones später Einblick in die Entscheidungsfindung – und betonte die Ausnahmesituation: „So lasse ich nur gegen Mannschaften spielen, die ich überragend finde.“

Die Gefährlichkeit des Gegners wurde auch gleich demonstriert: So stand SVE-Torjäger Edmond Kapllani schon nach wenigen Augenblicken frei im Strafraum, trat aber über das Leder. In der Folge entwickelte sich das erwartete Spiel mit sehr viel Ballbesitz für Elversberg, einigen Schusschancen – aber nicht wirklich hochkarätigen Gelegenheiten für die Gastgeber. Letztlich wurden die Wormaten doch auch von Minute zu Minute sicherer. „Eine sehr zähe Angelegenheit für uns“, bekannte Elversbergs Trainer Michael Wiesinger, „uns hat der Türöffner gefehlt“.

Und gegenüber? Den einen oder anderen guten Wormatia-Ansatz gab’s durchaus, er verlief sich derweil meist im noch etwas Grünen hinter den Ohren von Enis Aztekin, Sebastian Schmitt und Arif Güclü – ein Kopfball des (oft einsamen) Letzteren landete aber denn doch auf der Latte (45.).

Größer war da schon die Kopfball- und Nachschuss-Chance Patrick Aurachers nach der Pause (49.) – und ganz dick die im Gegenzug von Kapllani, der den Ball im Gewühl gegen staunende Wormaten an die Lattenunterkante wuchtete (50.). Ebenfalls frei vor dem Tor scheiterte der Ex-Karlsruher, als er ein Abklatschen von Gästekeeper Mario Miltner nicht verwerten konnte (60.).

Anschließend dauerte es wieder über 20 Minuten, bis Maximilian Oesterhelweg (84. ) und Lukas Kohler (85.) inmitten einer Eckball-Serie für große Gefahr vor dem Gäste-Kasten sorgten – danach war, trotz fünf Minuten Nachspielzeit, die Messe gelesen. „Wir haben uns vorgenommen, hinten gut zu stehen, immer zu doppeln – das hat wunderbar geklappt“, betonte Alan Stulin: „Und was uns auszeichnet: dass die Null neuerdings steht.“

Sein Trainer war denn auch vor allem „stolz, dass die Jungs auch solche Spiele mittlerweile erfolgreich bestreiten“. Sein Gegenüber Wiesinger zeigte sich derweil „echt enttäuschend – ich war felsenfest überzeugt, dass wir den Sieg heute ziehen“. Es fehle aber „im letzten Drittel, da haben wir einen anderen Anspruch – und deshalb auch zu wenig Punkte“. Der Ex-Nürnberger gab aber einen fairen Verlierer ab: „Glückwunsch an die Wormser, bei denen ich es vor allem dem Trainer gönne. Das ist einer, der sich Gedanken macht.“ Es waren die richtigen.