FuPa.net: Pinheiro sorgt für Erlösung
09.10.2016Wormatia besiegt die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern 1:0 / Emotionale Himmel-Rückkehr
Worms. Als Ricky Pinheiro in der 81. Minute von der Strafraumgrenze Maß nahm und der Ball endlich im Tornetz der Kaiserslauterer zappelte, fiel den meisten der 1012 Zuschauer in der EWR-Arena ein Stein vom Herzen. Wo vorher, wegen bester ausgelassener Chancen, Stöhnen vorherrschte, war nun frenetischer Jubel angesagt. Doch gewonnen war die Partie da noch lange nicht. Sicher machte erst eine doppelte Rettungstat von Patrick Auracher in der 88. Minute den 1:0 (0:0)-Sieg des VfR Wormatia Worms gegen die Zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. „Den ersten Ball hab ich ins Gesicht bekommen, in den zweiten Schuss habe ich mich dann rein geschmissen“, schilderte der Innenverteidiger seine Sicht der besten Chance der Lauterer in einer hektischen Schlussphase, die die Wormser aber schadlos überstanden. Erst diese Szene vergoldete das erste Saisontor von Pinheiro richtig. „Für Ricky freut es mich ganz besonders. Er hat eben schon in der Kabine gesagt, jetzt sei er wieder ganz der Alte“, freute sich Wormatia-Coach Steve Jones mit seinem in dieser Saison bis dahin noch torlosen Mittelfeldspieler. Jones selbst hatte den Treffer von der Tribüne aus verfolgt, da ihn Schiedsrichter Pascal Müller 20 Minuten vor Schluss des Feldes verwiesen hatte (siehe Artikel unten).
„Ich wusste, dass wir uns irgendwann belohnen würden. Wir haben ja hinten fast gar nichts zugelassen“, war für Auracher der Sieg die logische Folge einer starken Partie. „Dass du in der Regionalliga überhaupt keine Chance zulässt, ist unrealistisch“, räumte er mit Blick auf die turbulente Szene in der Schlussphase ein.
Doch Möglichkeiten wie diese hatten die Gastgeber auch, die beste kurz vor dem Ende der ganz überlegen geführten ersten Halbzeit. „Weil wir da unsere Chancen nicht so genutzt haben, ist es eben lange Zeit spannend geblieben“, sagte nach dem Spiel Johannes Ludmann, der mit seiner offensiven Interpretration der Außenverteidigerrolle ebenso wie auf der anderen Seite Alan Stulin viel Druck auf die Kaiserslauterer Defensive ausübte. Doch auf für ihn war der eigentlich wichtige Aspekt der Partie, dass es wieder einmal in der Defensive hervorragend geklappt hatte. „Wir sind inzwischen so gefestigt, dass wir unter allen Umständen hinten die Null halten wollen.“ Und dass dann irgendwann vorne der Ball einschlägt, auch wenn der Torschütze vom Dienst, Florian Treske, diesmal verletzungsbedingt fehlte, darauf hatten sie alle vertraut.
Für einen gab es in der letzten Minute noch ein besonderes Erlebnis: Benjamin Himmel betrat in der 90. Minute zum ersten Mal seit seinem Kreuzbandriss Anfang März wieder einen Regionalliga-Rasen. Der Beifall der Zuschauer war nur unwesentlich geringer als beim Siegtreffer. Auf seinen ersten Ballkontakt musste Himmel allerdings noch warten. Trotzdem: „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so emotional wird.“