FuPa.net: Lehrstunde bei Wormatia
02.02.2017Trainer-Azubis nehmen Test gegen TSG Weinheim unter die Lupe +++ VfR-Elf siegt 2:1
Worms. Es läuft die Vorbereitung. Es darf getestet werden. Und es muss gelernt werden. Das gilt für Fußballer, das gilt aber auch für Trainer. Und genau davon gab es am Mittwochabend rund um den Kunstrasenplatz der EWR-Arena eine ganze Menge. Auf dem Platz testete Fußball-Regionalligist Wormatia Worms gegen den badischen Verbandsliga-Spitzenreiter TSG Weinheim. Und am Rande beobachtete Heinz Jürgen Schlösser aufmerksam das Geschehen beim 2:1 (1:0)-Sieg der Gastgeber. In seinem Anhang taten es ihm Traineranwärter in doppelter Mannschaftsstärke gleich. „Wir nutzen das Spiel als Übungseinheit zum Thema Spielbeobachtung“, erklärte der Verbandstrainer. Und er war schon zur Pause zufrieden: „Das Spiel eignet sich dafür sehr gut.“
Seine aktuellen Azubis, die für die Trainer-B-Lizenz büffeln, rekrutieren sich aus dem gesamten Verbandsgebiet. Und nicht jeder hat wie Mimmo Moretti, aktuell einziger Wormser unter den Schülern des Verbandstrainers, schon Oberliga gespielt. „Viele kennen so ein Niveau gar nicht“, weiß Schlösser. Und er fand: Tempo, variable Taktik – die Partie sei in jedem Fall die erhoffte Herausforderung. Die Aufgabenstellung, die er seinen Schülern mitgegeben hatte, war vielfältig. Die Grundformation in der Ordnung war gesucht, „und das Verhalten bei fehlender Ordnung“, schmunzelte Schlösser. Gefragt waren auch individuelle Beobachtungen. „Da geht es darum, einen einzelnen Spieler als Scout gezielt zu bewerten“, erläuterte der ehemalige Wormatia-Spielmacher – und knüpfte an: „Mal sehen, was bei der Analyse herauskommt.“
Aus Wormatia-Sicht war es ein 2:1-Sieg, der heraussprang. Auch ohne die noch mal geschonten Patrick Auracher und Benjamin Maas sowie den erkrankten Henrik Nagel formierte VfR-Trainer Steven Jones das Herzstück seiner Abwehr wieder aus drei Mann. Der Rest war fließend – zu Beginn mit einem Zwei-Mann-Sturm in Person von Enis Saiti und Jan-Lucas Dorow sowie einem Ricky Pinheiro, der dahinter viel unterwegs war. Echte Durchschlagskraft entwickelten die Wormaten gegen einen Gegner, der das angekündigte gute Oberliga-Niveau nachwies, so aber selten. Immerhin köpfte Dorow eine Flanke von Alan Stulin zur Pausenführung ein (34.). Und Steffen Straub beantwortete den Ausgleich (Marcel Schwöbel, 68.) auch mit dem Wormatia-Siegtor (84.) – trotz Unterzahl. Unmittelbar vor dem Ausgleich hatte nämlich Marco Metzger („Stich ins Knie“) vom Feld gemusst. So erhielten auch die Wormaten, weil ohne weiteren Auswechselspieler, noch ihre Lerneinheit in Sachen Unterzahl. Unfreiwillig zwar, aber immerhin erfolgreich.