Saarbrücker Zeitung: Letzter Test ist ein Sinnbild für die Vorbereitung

13.02.2017

Der 1. FC Saarbrücken hat vor dem Start in die Restrunde noch deutliche Probleme. Gegen Worms (2:2) war das klar zu sehen.

„Jammern ändert doch nichts, wir müssen die Bedingungen so annehmen, wie sie sind.“ Das sagte Dirk Lottner, Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken, zum Trainingsauftakt Anfang Januar. Fast schon prophetisch, denn nach vielen Übungseinheiten auf Kunstrasen und den späten Neuverpflichtungen von Tammo Harder und Felitciano Zschusschen lieferten die Umstände des letzten Testspiels am Samstag die letzten Beweise für eine nicht runde Vorbereitung.

Der Ärger begann quasi schon am Freitag, als sich nach dem Training Abwehrspieler Marco Meyerhöfer und Torwart David Salfeld mit muskulären Problemen behandeln lassen mussten. Die Untersuchungen sorgten dann für erschreckende Diagnosen. „Beide haben Muskelfaserrisse im Oberschenkel“, erklärte Lottner. Beide fallen die kommenden Wochen aus und waren somit auch am Samstag nicht dabei, als der FCS-Bus sich auf den Weg nach Essen machte, wo das letzte Testspiel gegen RWE ausgetragen werden sollte. Doch starker Schneefall über Nacht verwandelte das Stadion an der Hafenstraße in eine Winterlandschaft. Noch auf der Autobahn fand FCS-Sportdirektor Marcus Mann Ersatz. So drehte der Bus ab und spielte beim Ligakonkurrenten Wormatia Worms.

17 Zuschauer hatten irgendwie von der Partie erfahren, mehr Publikum hatte der Auftritt des FCS auch nicht verdient. Lottner begann mit Daniel Döringer, Steven Zellner und Dominic Rau in einer Dreierkette, die bei Bedarf mit den Außen Mario Müller und Alexandre Mendy zur Fünferkette mutierte. Vorne bildeten Markus Mendler, Patrick Schmidt und Marwin Studtrucker das offensive Dreieck. Zentral agierten Manuel Zeitz und Marco Holz. Der FCS kontrollierte das Spiel, ließ keine Möglichkeit der Wormser zu, kam aber auch selbst meist nur aus der zweiten Reihe zum Abschluss. Torlos ging es in die Kabine – und ohne Mendy und Döringer, dafür mit Sascha Wenninger, Kevin Behrens und der Umstellung auf Viererkette zurück auf das Feld.

„Wir hatten danach deutliche Probleme. Die Wege sind viel zu weit geworden“, analysierte der Trainer: „Mit dem zweiten Durchgang bin ich gar nicht zufrieden.“ Doch obwohl der FCS die Spielkontrolle mehr und mehr abgab, erzielte Mendler das 1:0 (66.). Saarbrücken war nur gefährlich, wenn schnell gespielt wurde. So fiel auch das 2:0, ein Kopfball von Mendler nach schöner Kombination über den rechten Flügel (70.).

Hinten fehlte die Konsequenz. Ricco Cymer, nach der Verletzung Salfelds nun neue Nummer 1, faustete vor die Füße von Benjamin Himmel. Dessen Schuss blockte Zeitz mit der Hand. Doch Cymer hielt den Strafstoß von Alan Stulin (69.). Doch in der Schlussphase kassierte der nun indisponierte FCS noch Tore von Arif Güclü (83.) und Patrick Auracher (87./Foulelfmeter).

Auffällig: Die Neuzugänge Harder (66.) und Zschusschen (79.) wurden erst spät eingewechselt. Lottner: „Sie brauchen noch etwas Zeit. Es geht um Abläufe, die Philosophie des Trainers umzusetzen.“ Dass der FCS davon insgesamt noch weit entfernt ist, hat das Spiel in Worms gezeigt. Ob ein Trainingslager im Süden geholfen hätte, bleibt Spekulation.