FuPa.net: Wormatias gebrauchter Abend
25.02.2017REGIONALLIGA +++ Wormser sind mit 1:4 gegen den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg noch gut bedient
Worms. Der eine sprach von einem „gebrauchten Tag“ (Keeper Mario Miltner), der andere von einer Vorstellung „die du gegen einen Tabellenvorletzten und dann noch zuhause niemals abliefern darfst“ (Kapitän Florian Treske). Und einig waren sich alle, dass der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg auch in der Höhe völlig verdient, Wormatia Worms eine bittere 1:4 (0:2)-Niederlage beigebracht hatte. Auch Trainer Steven Jones rang nach Worten, hatte noch nicht wirklich eine Ahnung, wie er das eben Erlebte begründen sollte. „Aber ich weigere mich, über die Mannschaft jetzt den Stab zu brechen. Dafür ist die Grundstimmung im Team einfach zu gut“, sagte der niedergeschlagene Trainer, der mit der Analyse der gemachten Fehler die kommenden Tage ordentlich Arbeit vor sich hat.
Die Wormaten gaben schon früh die Kontrolle der Partie aus der Hand. Hatte die Mannschaft von Trainer Steven Jones in den ersten fünf Minuten noch eine knappe optische Überlegenheit, so kämpften sich die Gäste Stück für Stück ins Spiel. Und hatten in der elften Minute die erste große Möglichkeit. Louis Goncalves hatte gesehen, dass sich der Wormser Keeper Mario Miltner weit vor seinem Tor aufhielt, und zog einfach mal ab. In letzter Sekunde gelang es Miltner noch, den Ball an die Oberkante der Latte zu lenken. Ein Weckruf? Mitnichten. Weiter waren es die engagierten und bis unter die Haarspitzen motivierten Mittelhessen, die das Spiel bestimmten und schließlich auch belohnt wurden. Allerdings leisteten die Wormser tatkräftige Mithilfe. Eine lange Flanke konnte Miltner nicht unter Kontrollen bringen, und auch keiner seiner Nebenmänner schaffte es, die Situation zu klären. Jonatan Kotzke war der Nutznießer, der aus 10 Metern den Ball in die Maschen hämmerte. „Das Tor muss ich auf meine Kappe nehmen, wenn ich raus gehe, muss ich den Ball auch haben.“
Kurzzeitig wurden die Wormaten nun doch noch wach, die Fehler in der eigenen Abwehr aber blieben haarsträubend. Und so blieben die beiden Minichancen von Florian Treske (mit Fuß und Kopf verpasste er das Tor doch erheblich) ein Strohfeuer. Dafür dann schnell der nächste Abwehrpatzer: Benjamin Maas wollte den Ball zu Miltner zurückköpfen, doch der Versuch misslang total, Damjan Marceta hatte keine Mühe, den Ball über Miltner zum 2:0 zu heben.
Wer auf Besserung nach der Pause gehofft hatte, sah sich schnell eines anderen belehrt. Wieder waren es nur die Mittelhessen, die Torchancen herausspielten und die ersten drei Möglichkeiten zwischen der 51. und 54. Minute noch generös ausließen. Doch zwei Minuten später machte Dennis Lemke alle Wormser Hoffnungen zunichte. Art und Weise war schon fast demütigend für die Gastgeber. Der Mittelfeldmann brauchte noch nicht einmal seinen Kopf zu bemühen, so schön war er am langen Pfosten freigespielt worden. Mit der Brust drückte er den Ball über die Linie. Und es kam noch schlimmer. In der 80. Minute machte Kotzke sogar den vierten Treffer für den SC. Immerhin, ein Tor gestatteten die Watzenborner den Gastgebern dann doch noch. Benjamin Himmel war in der 86. Minute durch einen Heber vollkommen frei vor SC-Keeper Yannik Dauth in erzielte wenigstens noch den Ehrentreffer. Ein Tor, über das sich allerdings kaum einer noch freuen konnte. Zu bitter war für alle Wormser Beteiligten die Schmach, die sie zuvor zu ertragen hatten. „Watzenborn war uns in allen Belangen heute überlegen“, musst Jones nach der Partie zerknirscht anerkennen.