FuPa.net: Wormatia konstant unkonstant

09.03.2017

Wenn sich die Wormser nicht stabilisieren, droht ein langer Abstiegskampf

Worms. Was ist nur mit der Wormatia los? Diese Frage stellen sich nicht nur die Anhänger des Wormser Fußball-Regionalligisten, mit dieser Frage werden sich auch in den kommenden Tagen Team und Mannschaft intensiv beschäftigen. Denn viele der Ergebnisse in dieser Spielzeit passen einfach nicht zusammen. Gegen alle der fünf Top-Teams der Liga wurde bereits gepunktet, auf der anderen Seite hat man in den letzten beiden Spielen gegen den Tabellenletzten und -vorletzten fünf Punkte liegen gelassen. Und es hätte sich keiner beschweren können, wenn das Gastspiel in Nöttingen mit einer Niederlage geendet hätte.

„Es ist frustrierend und ärgerlich. Wir kriegen einfach keine Konstanz in unser Spiel“, sagt Wormatia-Coach Steven Jones, der einige Ursachen der ständigen Leistungsschwankungen zwar ausgemacht hat, aber an der Lösung der Probleme noch scheitert. Auch deshalb, weil sie so vielschichtig sind. Da wäre zum Beispiel die schon oft erwähnte Auswärtsschwäche. Doch die scheint mit zuletzt vier Punkten auf gegnerischen Plätzen nicht als Ansatz herzuhalten, auch wenn mit Blick auf die Tabelle das 2:2 in Nöttingen eine gefühlte Niederlage ist.

Vielmehr scheint die Wormser derzeit wieder einmal ein Problem zu plagen, dass so einfach nicht zu lösen ist. „In den letzten Spielen haben unterschiedliche Spieler ihre Leistung nicht voll abrufen können, auch gegen Watzenborn-Steinberg und in Nöttingen war das so“, benennt Jones einen wichtigen Aspekt. Da es aber immer andere Spieler waren, die nicht ihr Limit erreicht haben, ist es natürlich schwer, daran zu arbeiten. Dazu kam, dass in Nöttingen in der zweiten Halbzeit einige die Ansage, etwas tiefer zu verteidigen, viel zu passiv umgesetzt hatten.

„Wir sind ja nicht die Einzigen, die zwischen Top und Flop hin- und herspringen. Das Problem haben viele Teams. Aber dass wir leichtfertig unsere gute Ausgangsposition verspielt haben, ärgert mich. Ich hatte aus den ersten drei Spielen mit sieben, im Idealfall auch neun Punkten gerechnet. Nun können wir über vier Punkte fast noch froh sein“, macht sich Jones Luft. Denn er weiß: „Die schweren Gegner kommen alle noch, und keiner kann dir garantieren, dass du da Punkte holst.“ Eigentlich wollten die Wormaten im März und April möglichst schon auf der sicheren Seite sein, nun droht ein längeres Zittern. Denn nach dem spielfreien Wochenende müssen die Wormser nach Trier, das mit fünf Winterneuzugängen und zehn Punkten aus fünf Partien nach der Pause noch mal richtig Fahrt im Abstiegskampf aufgenommen hat. Danach kommen die Stuttgarter Kickers nach Worms, ehe es zum Tabellenführer an den Waldhof geht. Vorentscheidende Partien in Bezug auf die Frage, wie lange in Worms um den Klassenverbleib noch gebangt werden muss. Und dass die Wormatia noch im Abstiegskampf steckt, daran lässt Jones keinen Zweifel. „Wir sind da drin, wie die Hälfte der Liga.“

Daher wird es in den kommenden Tagen neben harter Arbeit auch vermehrt Gespräche mit den Spielern geben, um den Leistungsschwankungen auf den Grund zu gehen. „Wir sind immer im engen Kontakt, aber wir werden mehr in die Tiefe gehen müssen“, kündigt der Coach an. Einer der Themenschwerpunkte: Warum wurden zuletzt so viele Gegentore kassiert? Mehr als zwei im Schritt waren es, davor hatten die Wormaten in 23 Partien gerade mal 21 Bälle aus dem eigenen Netz holen müssen. Dass es derzeit so viel im eigenen Kasten rappelt, hängt sicher auch mit der Vorbereitung zusammen, die für alle drei Innenverteidiger suboptimal verlief. Doch das ist nicht der einzige Grund dafür, dass Keeper Mario Miltner derzeit so unter Beschuss der gegnerischen Angreifer steht. „Alle stehen in der Pflicht, und wir waren in den letzten beiden Spielen insgesamt zu schlecht abgesichert.“

Dass sich das schnell ändern muss, untermauert Jones mit der Aufzählung jener Teams, die in direkter Konkurrenz zu den Wormaten im Kampf um den Klassenverbleib sind. „Da gehen bei mir alle Alarmglocken an“, sagt Jones wenn er an Kickers Offenbach, Homburg oder die Stuttgarter Kickers denkt. Dass nun auch Watzendorf und Trier ein Lebenszeichen senden, macht die Sache nicht einfacher. „Wir müssen sehen, dass wir schnell da unten rauskommen“, fordert Jones. Und dafür müsse vom Team mehr kommen. Immerhin: In Nöttingen war schon mal die Moral da, zweimal einen Rückstand zu egalisieren. Mehr als ein kleiner Hoffnungsschimmer ist das aber nicht. Und sieben Punkte Vorsprung auf den ersten möglichen Abstiegsplatz, sind alles andere als ein sanftes Ruhekissen.