Westfälische Rundschau: Hammer Elf fand nie ein Mittel gegen engagierte Wormatia
04.08.2002
Die Dreierkette um Görg, Platek und Spornhauer (von links nach rechts) wurde ein ums andere Mal mit langen Bällen aus den Angeln gehoben, wurde überlaufen – wobei sich vor allem die linke Abwehrseite der Hämmscher als Schwachpunkt erwies. Caglayan, der erneut im linken Mittelfeld aufgeboten wurde, arbeitete hier zu wenig nach hinten mit. Erste Unsicherheiten in der VfL-Abwehr traten schnell zu Tage: nach 5 Minuten kann das Leder so gerade noch aus der Gefahrenzone befördert werden, nach 7 Minuten (und einem ebenso riskanten wie unsinnigen Görg-Rückpass Richtung eigenes Tor) trifft Bozanovic nur das Außennetz.Die agilen Wormser, die sich auch von einigen strittigen Abseitsentscheidungen nicht aus dem Rhythmus bringen ließen, hätten sich die Führung schon zur Pause verdient gehabt:Doch im Abschluss nahmen die Gäste entweder zu genau Maß (zum Beispiel Kohl/17, per Lattenschuss) oder Miehe (41./knapp über den Querbalken) oder fanden im erneut sicheren VfL-Keeper Schulz ihren Meister (z.B. Miehe/43.). Die Hammer Offensivbemühungen blieben dagegen meist schon im Ansatz stecken, nur einmal (Sasic-Schuss/35.) musste Gästekeeper Strack zupacken. Nur eine eigene Dummheit hätte die Wormatia am Samstag um den Erfolg bringen können: Sekunden vor der Pause lässt sich Christian Vogel zu einer klaren Tätlichkeit an Caglayan hinreißen. Der Schiriassistent macht seinen Chef (der hatte nur die vorhergehende Rangelei zwischen Caglyan und Magin bemerkt) auf diese Aktion aufmerksam – die rote Karte für Vogel war die logische Folge. Vogel vom Platz geflogen, nur noch zehn Wormser gegen elf Hämmscher. Auf das Spielgeschehen hatte dies jedoch keinerlei Einfluss. Der Gast dominierte auch mit Wiederanpfiff quasi nach Belieben, hatte durch Jones (53.) und Kohl (61.) weitere gute Torgelegenheiten – und sorgte dann innerhalb von 120 Sekunden für klare Verhältnisse auf dem Rasen.Minute 63, das 0:1: Berg über links auf Miehe, der den Ball von der rechten Seite in den VfL-Strafraum schlägt – wo Marcus Köhler mühelos ins lange Eck einlochen kann.Minute 65, das 0:2: der aufgerückte Steffen Kohl jagt eine Jones-Flanke volley in die Maschen.Personelle Veränderungen (Zlateff und Schnorrenberg ´rei), taktische Umstellungen (unter anderem Caglayan für Jacobs in die Spitze, Schnorrenberg links offensiv) sowie nun endlich aufkeimender Hammer Kampfgeist sorgten in der Folge für eine leichte Belebung der VfL-Angriffsbemühungen. Zwei gute Szenen waren bis zum Abpfiff zu verzeichnen: zunächst rutscht Caglayan (73.) kurz vor dem Tor um Millimeter an einer Schnorrenberg-Flanke vorbei – dann scheitert Zlateff (77./nach Weller-Flanke) per Kopf am Wormser-Keeper.VfL Hamm: Schulz; Görg, Platek, Spornhauer; Caglayan, Prang (66.Schnorrenberg), Weller, Rosa, Boll (46.Sträter); Jacobs, M.Sasic (66.Zlateff); Schiedsrichter: Schmitt (Ludweiler); Zuschauer: 286.04.08.2002 |