Die Rheinpfalz: Morlautern im siebten Pokalhimmel

26.05.2017

Der SV Morlautern hat für eine Pokalsensation gesorgt. Der Außenseiter gewann zum ersten Mal den Verbandspokal und zieht in den DFB-Pokal ein.

Gegen den favorisierten Regionalligisten wählte der Oberligist erwartungsgemäß eine betont defensive Aufstellung, agierte mit einer Fünferabwehrkette und stand tief in der eigenen Hälfte. In Sachen Offensive ruhten die Morlauterer Hoffnungen auf Andre Sasse, der im Sturm den Alleinunterhalter gab und nach einer Viertelstunde für die erste Gefahr im Wormser Strafraum sorgte. Doch Keeper Niklas Reichel parierte Sasses nicht sonderlich starken Abschluss.

Worms klar überlegen

Die klar überlegenen Wormser bissen auf Beton und kamen erst in der 27. Minute zu ihrer ersten bemerkenswerten Chance, als Sandro Loechelt den Ball an den Pfosten setzte. Zwei Minuten später leitete Morlauterer einen gefährlichen Konter ein. Der starke Marcell Öhler spielte den Ball zu dem in den Strafraum gestarteten Sasse, der aber wieder Reichel nicht überwinden konnte. Zwei Minuten später hätte Sasse den SVM in Führung schießen müssen. Doch erneut fand er in Reichelt seinen Meister. Kurz vor der Pause dann die kalte Dusche für den SVM. Der dynamische Alan Stulin setzte sich durch, flankte in den Strafraum und Jan-Lukas Dorow köpfte die Wormatia mit 1:0 in Führung.

Morlautern ändert Taktik

Nach dem Seitenwechsel änderte der SVM seine Taktik und forcierte sein Angriffsspiel. So brachte der Morlauterer Trainer Karl-Heinz Halter für den Mittelfeldspieler Thorsten Zinn den Stürmer Kevin Olali (58.). Ein guter Wechsel. Das Pokalmatch gewann an Fahrt. Öhler krönte seine starke Leistung. Aus 21 Metern zog er mit Links flach ab – vom rechten Innenpfosten prallte der Ball zum 1:1 in den Wormser Kasten. „Es war der Wahnsinn. Ich habe einfach abgezogen, und er war drin“, sagte der Torschütze überglücklich. Dieser Ausgleichstreffer schockte den Favoriten, für den es dann aber noch schlimmer kam. In der 81. Minute legte sich der Morlauterer Kapitän Maurice Roth den Ball im linken Halbfeld zum Freistoß zurecht. Der Ball flog in Richtung langes Eck, wo Kevin Olali ihn zum 2:1 über die Linie drückte.

Fünf Minuten Nachspielzeit

In der Folge entwickelte sich die Partie zu einer Abwehrschlacht. Die Morlauterer verteidigten leidenschaftlich ihren Vorsprung. Auch die fünfminütige Nachspielzeit überstanden sie. Der Wormser Trainer Steven Jones zollte dem Gegner Respekt: „Morlautern hat einen Riesenkampf abgeliefert.“ Sein Kollege Halter stellte fest: „Es ist ungeheuer, was uns gelungen ist.“ Als Gegner wünscht er sich nun Bayern München.