FuPa.net: Jones will Nadelstiche setzen
18.09.2017Wormatia will gegen Saarbrücken aus verstärkter Defensive agieren
Worms. 2:3 gegen Eintracht Stadtallendorf, 1:4 bei Waldhof Mannheim, 1:2 gegen Kickers Offenbach. Es ist offensichtlich, dass Fußball-Regionalligist VfR Wormatia Worms sich in einer Krise befindet. Und jetzt kommt auch noch das unbestritten bestbesetzte Team der Liga in die EWR-Arena: der 1. FC Saarbrücken. Das ist dann also der klassische Fall, dass man ein Spiel vor der Brust hat, bei dem man eigentlich nur gewinnen kann. Und tatsächlich ist Wormatia-Coach Steven Jones trotz des schwachen Auftritts seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit gegen die Offenbacher Kickers zuversichtlich, gegen Saarbrücken nicht die vierte Niederlage in Serie einstecken zu müssen.
„Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl“, sagt Jones, der mit der Mannschaft die Ursachen aufgearbeitet hat. „Wir haben erkannt, woran es gelegen hat, das haben wir ja schon mit der wesentlich besseren zweiten Halbzeit gezeigt“, sieht Jones das ganze im Nachhinein nicht mehr so dramatisch wie im Anschluss an die Partie, als er die Enttäuschung über sein Team erst gar nicht zu kaschieren versuchte.
Allerdings muss gegen Saarbrücken endlich mal wieder die Defensive einen guten Tag erwischen. „Was zählt, ist ein gutes Ergebnis, wie wir es erreichen, ist in unserer derzeitigen Lage vollkommen zweitrangig“, sagt der Coach. Die Devise lautet daher: Erst mal mit Mann und Maus verteidigen, bloß nicht wieder früh in Rückstand geraten. Und dann – wenn möglich – mit Nadelstichen die Saarbrücker piksen und die eigenen Fans damit wieder ins Boot holen. Die waren bei den Spielen gegen Stadtallendorf und Offenbach sehr zurückhaltend mit ihrer Unterstützung gewesen, was Jones enttäuscht. „Wir haben mit den Fans direkt hinter der Trainerbank ein Alleinstellungsmerkmal in der Regionalliga. Und das nutzen wir einfach zu wenig. Die Wormatia ist immer auch auf die Unterstützung von den Rängen angewiesen“, sagt Jones. „Beim Spiel gegen Walldorf, als die Fans überragend waren, hatte ich die Hoffnung, dass das ein Turnaround gewesen sein kann, aber das hat sich leider nicht bestätigt“, appelliert Jones an den Anhang, wieder mehr für die Mannschaft zu tun.
Diese muss sich allerdings auch einiges überlegen, um den starken Saarbrückern Paroli bieten zu können. „Das ist die kompletteste Mannschaft mit durchgehend starken Spielern in allen Mannschaftsteilen und unglaublich viel Erfahrung“, hat Jones erkannt. Wen er gegen das Spitzenteam aufstellen wird, ist offen. „So wie wir zuletzt gespielt haben, überlege ich mir bei jedem Spieler, ob er gegen Saarbrücken spielt, oder nicht“, will Jones keinem seiner Spieler eine Einsatzgarantie geben. Auch Keeper Mario Miltner nicht, der zuletzt einige unglückliche Aktionen hatte und nicht unumstritten ist. „Natürlich wollen wir gegen Saarbrücken gerne etwas mitnehmen. Die entscheidenden Wochen kommen aber noch. Und dafür müssen wir nun Erkenntnisse sammeln um die nötige Stabilität reinzubekommen“, sagt Jones. Bislang hat er sie noch nicht gefunden.