Nibelungen Kurier: Eine deutliche Niederlage für undisziplinierte Wormaten

16.10.2017

Zwei Rote Karten bei der 0:4-Niederlage beim TSV Steinbach / Mittwoch Pokal in Pirmasens

VON KLAUS DIEHL | Im fünften direkten Duell gegen den TSV Steinbach setzte es nach viermal Unentschieden eine deftige 0:4-Niederlage der Wormaten im SIBRE Spotzentrum Haarwasen in Haiger, dem Spielort der Hessen. Eine Niederlage, die nach dem Spielverlauf noch moderat ausfiel. Dabei begannen die Wormaten eigentlich recht druckvoll und bereits in der 2. Minute gab es auch die erste gelbe Karte nach Foulpiel gegen den Steinbacher Kapitän Nico Herzig. Bereits in der 6. Minute begann das Desaster für die Wormaten, als sich Morris Nag nicht im Zaum halten konnte und dem Steinbacher Tim Müller nach einem Foulspiel nachsetzte und ihn vor die Brust stieß. Für den jungen Schiedsrichter Lars Erbst aus Gerlingen eine Tätlichkeit und Rot für den unbeherrschten jungen Wormaten. Ab diesem Zeitpunkt riss bei den Wormaten der Faden, wobei sie auch nicht verhindern konnten, dass sie in der 26. Minute durch Tim Müller mit einem Distanz-Schuss aus gut 22 Metern mit 0:1 in Rückstand gerieten. Torhüter Steve Kroll, dem besten Wormaten an diesem Tage, hatten es seine Mitspieler zu verdanken, dass es solange mit dem 0:1 aus ihrer Sicht dauerte. Doch gegen den Gewaltschuss war er ebenso machtlos, wie beim 0:2 neun Minute später durch Sascha Marquet. Mit etwas Glück blieb es bei diesem Spielstand bis zur Pause.

Nach Wiederanpfiff sollte es noch bunter auf dem grünen Rasen werden. Zuerst rettete die Latte bei einem Schuss des Steinbacher Dennis Wagner. Die Gastgeber waren dem dritten Tor stets näher, das Daniel Reith (56.) per Kopf erzielte. Damit lagen die Schützlinge von Trainer Steven Jones nicht nur schon hoffungsvoll zurück – zu allem Unglück sah in der 65. Minute „Maskenmann“ und Kapitän Patrick Auracher wegen groben Foulspiels auch die rote Karte. Zwei Platzverweise, gegen die der Wormatia-Coach wahrlich nicht meckern konnte. Dass die Gastgeber lediglich durch Fatjo Celani, der zur Pause den schon mit Gelb verwarnten Ex-Wormaten Shqipon Bektashi ersetzt hatte, in der 70. Minute noch auf 4:0 erhöhen konnten, hatten sie wieder ihrem Torhüter Steve Kroll zu verdanken. Zu allem Unglück sah Ricky Pinheiro in der 78. Minute seine fünfte gelbe Karte und wird den Wormaten – ebenso wie die beiden Rotsünder – im nächsten Heimspiel am 22. Oktober gegen den SSV Ulm fehlen. Nach vorne brachten die Wormaten in Unterzahl naturgemäß nicht viel zustande. Eine wahrlich gebrauchte und rot gefärbte Reise in das Hessenland, wobei der Steinbacher Trainer Matthias Mink sich nach dem Spiel nicht gerade euphorisch zeigte, sondern sich sicher gab, dass ihnen der 4:0-Sieg gegen eine komplette Wormatia-Elf wohl nicht so leicht gefallen wäre, zumal seine Elf vor knapp 1.000 Zuschauern mit der moralischen Erschwernis angetreten war, mit einer Gedenkminute für den wenige Tage zuvor plötzlich verstorbenen Steinbacher Vorsitzenden Hansi Franz ins Spiel gehen zu müssen.

Am Mittwoch um 19 Uhr geht es nach Pirmasens

Wenn es am Mittwochabend zum Bitburger SWFV-Verbandspokalspiel zum Oberliga-Zweiten FK Pirmasens geht, stehen Patrick Auracher und Ricky Pinheiro auf jeden Fall zur Verfügung, denn die Dauer ihrer Strafen gilt nur für Pflichtspiele – so am nächsten Sonntag gegen den SSV Ulm. Bei Morris Nag heißt es abzuwarten, inwieweit die Schwere seine Tätlichkeit sich auch für das Pokalspiel auswirkt. So oder so fällt es schwer, die Wormaten in Pirmasens als Favoriten zu sehen. Da erwartet sie vielmehr eine bis an die Halskrause motivierte FKP-Elf, die sich am letzten Samstag mit einer für die TSG Pfeddersheim schmeichelhaften 0:3-Niederlage bestens in Form zeigte. Der Ex-Regionalligist hat sich nach einem etwas schwächeren Beginn auf den 2. Oberliga-Tabellenplatz vorgearbeitet. Da müssen die Schützlinge von Wormatia-Coach Steven Jones nach zuletzt zwei Niederlagen schon mit einer ganz anderen Einstellung und vor allen Dingen auch der nötigen Disziplin auf den Rasen der Husterhöhe in Pirmasens auflaufen. Wie man dort verlieren kann, hat die Wormatia im Pokalfinsle eindrucksvoll unter Beweis egstellt. Die letzten beiden Niederlagen nur als Ergebniskrise zu sehen, damit würde man es sich einfach zu leicht machen. In Pirmasens kann man sich aus dem sogenannten Ergebnisloch befreien, was aber sehr schwer sein dürfte. Gegen den SSV Ulm heißt es sowieso, in veränderter Formation die nächste Heimspielpleite abzuwenden.