FuPa.net: Vertrauen in Kader ist groß

13.01.2018

WORMATIA Jones heizt den Konkurrenzkampf an / China-Projekt ist noch nicht abgehakt

Worms. Ein paar Jahre ist es ja mittlerweile her, dass Marcel Gebhardt bei Wormatia Worms das Spielertrikot ausgezogen hat und auf die Seite der Funktionäre gewechselt ist. Im jetzt schon achten Jahr liegt die Kaderplanung beim Fußball-Regionalligisten in Händen des einstigen Spielmachers. Und der 38-Jährige weiß folglich ganz genau, dass die Winterpause vielerorts dazu genutzt wird, eventuelle Schwachstellen im Kader zu reparieren. Aktuell muss der jetzt sogar in den Vorstand gewechselte Sportliche Leiter bei diesem Thema aber etwas schmunzeln: „Es ist langweilig in der Winterpause, wenn nichts passiert.“ Auf entsprechende Langeweile werden sich die Anhänger des VfR wohl aber einstellen müssen. Die Notwendigkeit, am Kader die eine oder andere Korrektur vorzunehmen, sieht an der Alzeyer Straße nämlich niemand.

Okay, zu tun hat das auch mit den finanziellen Bedingungen. „Die wirtschaftliche Seite lässt eine Neuverpflichtung gar nicht zu“, sagt Gebhardt. Aber viel wichtiger: Das Vertrauen in den aktuellen Kader ist eben groß. „Ich bin deshalb nicht bereit, einen Spieler abzugeben“, sagt Wormatia-Trainer Steven Jones, der weiß, dass dies die Voraussetzung dafür wäre, vielleicht doch einen neuen Spieler in die EWR-Arena lotsen zu können. „Wenn wir jemanden holen wollten, müsste auch jemand gehen“, bringt es Marcel Gebhardt auf den Punkt.

Hinzu kommt: Weil der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das initiierte Projekt, die chinesische U 20 gegen die unter den 19 Teams der Südwest-Liga jeweils spielfreie Mannschaft antreten zu lassen, wenige Tage vor Weihnachten mit Hinweis auf die Querelen rund um den Premierenkick bei Schott Mainz beerdigt hat, droht eine Finanzlücke von 15 000 Euro. „Für uns ist das viel Geld“, unterstreicht Gebhardt, der weiß, dass er da nicht nur für Wormatia spricht. „Kampflos“ würden die Vereine auf das eigentlich zugesagte Geld nicht verzichten, ahnt der VfR-Vorstand, denn: „Als Verein haben wir alles getan, um den Vertrag von unserer Seite aus zu erfüllen.“ Bei der anstehenden Zusammenkunft der Vereinsvertreter werde das Thema sicher noch mal aufgegriffen.

Nicht leugnen möchten die Wormaten jetzt aber zumindest, dass sie die Absage unter rein sportlichen Gesichtspunkten nicht als großen Verlust einstufen. „Es hätte uns sicher nicht weh getan, da ein Spiel mehr zu machen“, sagt Steven Jones zwar. Er bekennt aber auch, dass er sich ein wenig in der Rolle eines „Versuchskaninchens“ gesehen hätte beim Bemühen des DFB, neue Märkte zu erschließen: „Und wir in der Regionalliga bekommen noch immer keine Fernsehgelder.“

Strich drunter. Zumindest einen Zugang wird der Wormatia-Trainer ja noch in seinem Kader begrüßen können, wird doch Koki Matsumoto nach seinem Heimaturlaub in Japan zum Regionalliga-Team stoßen. „Das hat er sich durch seine Leistungen in der zweiten Mannschaft verdient“, unterstreicht der Wormatia-Trainer, der zugleich auch ohne weitere Zugänge den Konkurrenzkampf anheizt. „Vor der Winterpause hat sich ja eine Stammformation herauskristallisiert“, sagt er. Es sei jetzt Aufgabe der in die zweite Reihe gerückten Spieler, an dieser Rollenverteilung etwas zu ändern. Erste Gelegenheit bietet sich dazu am Samstag, wenn um 14 Uhr die in der Oberliga Baden-Württemberg beheimatete TSG Weinheim zum ersten Testspiel in Worms gastiert. Langweilig wird es da also wohl nicht.