Rhein Zeitung: Feiertag auf dem Oberwerth
04.10.2003
Oberliga: TuS Koblenz brilliert beim 4:0 gegen Worms – Sturmduo Grgic/Lazarevic nicht zu bremsen Die Festtage auf dem Oberwerth gehen weiter: Fußball- Oberligist TuS Koblenz ließ sich auch von Wormatia Worms nicht bremsen und schickte die Rheinhessen mit einer 4:0 (2:0)-Packung nach Hause. Dabei spielte die Elf von Trainer Milan Sasic vor der stattlichen Kulisse von 1538 Zuschauern phasenweise groß auf. KOBLENZ. …und dann ging auch noch Milan Sasic zu den Fans. Während aus den Lautsprechern "We are the Champions" dröhnte und die Mannschaft sich in der Kabine selbst feierte, stimmte der Trainer von TuS Koblenz die La-Ola- Welle mit den schwarz-blauen Anhängern an. "Wenn man mit Herz und Seele Fußball- Fan ist, kann es keinen schöneren Tag geben", sprudelte es später aus dem sonst so kühl analysierenden Sasic heraus. Nein, nach dem 4:0 gegen Wormatia Worms gab es wirklich keinen Grund, nach einem Haar in der Suppe zu suchen. Vier Gegentore in zwölf Partien, davon zehn mal zu Null gespielt, zuletzt zwei 4:0- Siege vor heimischer Kulisse, die Liste an positiven Statistiken ließe sich noch fortführen. Die Partie gegen Worms lieferte indes einmal mehr den Beleg, dass hinter den nackten Zahlen neben disziplinierter Arbeit vor allem der Spaß am Fußball der Grund für den derzeitigen Höhenflug der TuS ist. "Wir haben im Moment einfach keinen Schwachpunkt. Was die Jungs vor mir arbeiten, ist für Oberliga-Verhältnisse schon fast perfekt", brachte es Peter Auer auf den Punkt. Der Torwart und Kapitän, der einstmals oft Kopf und Kragen riskieren musste, verlebte einen ruhigen Tag der deutschen Einheit, seine Kollegen nahmen ihm weitgehend die Arbeit ab. Worms kam während der gesamten Partie allenfalls zu zwei "halben" Chancen. Da sah die Bilanz der Koblenzer schon ganz anders aus. Die Taktik, zwischendurch auch mal mit langen Bällen zu operieren, ging voll auf. Das TuS-Sturmduo Lazarevic/Grgic stürzte mit seinen schnellen Antritten die behäbigen Wormatia-Manndecker von einer Verlegenheit in die nächste. "Wir brauchen Raum für unser Spiel, das hat wirklich gut geklappt", meinte Lazarevic, während sein Kollege Grgic sich darüber freute, dass er endlich schmerzfrei spielen kann: "Ich bin jetzt fit, dann läuft es auch." Die Tore fielen somit fast zwangsläufig. In der 23. Minute irrte der Wormser Torwart Thorsten Müller nach einer Flanke durch den Strafraum, Lazarevic nutzte die Unpässlichkeit mit einem Heber zum 1:0. In der 37. Minute musste er dann nur noch das Werk zum 2:0 vollenden, als Grgic seinen Bewachern enteilt war und ihm den Ball vor dem Tor querlegte. Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Partie praktisch entschieden, weil man bei allem Offensivdrang den Gästen kaum Möglichkeiten zur Entfaltung ließ. Da fügte sich auch der neu ins Team gerückte Daniel Bogdanovic nahtlos in die Dreierkette ein. Der Rest war angesichts der dominanten Spielweise der TuS nur noch Formsache. In der 64. Minute setzte sich Nehat Shalaj auf der rechten Seite durch und schob zum 3:0 ein, ehe Sebastian Bungart in der 75. Minute unter Mithilfe des Wormatia-Torwarts mit einem Freistoß den Schlusspunkt zum 4:0 setzte.Zu diesem Zeitpunkt wehte längst ein Hauch von Aufstiegs-Euphorie durch das Stadion, jede halbwegs geglückte Aktion wurde an diesem rundum gelungenen Fußball- Nachmittag mit Szenenapplaus bedacht. Es scheint, als hätten die Koblenzer die TuS wieder entdeckt. Sven Sabock |