Rhein Zeitung: Ein Fanklub für Timo Riemer
21.05.2018Am Ende warf sogar ein kleiner Bub im Wormatia-Dress grün-weißes Konfetti durch die Gegend, das Shaila Nunweiler mit in die Wormser EWR-Arena gebracht hatte.
Die 22-Jährige hatte den Jungen damit versorgt, und das passte als Geste des Zusammenhalts unter den Fanlagern wunderbar zur Stimmung während des Fußball-Verbandspokal-Endspiels zwischen Wormatia Worms und Alemannia Waldalgesheim. Die war ausgezeichnet, und dafür hatten auch die Anhänger der Waldalgesheimer gesorgt, die sich selbst nach dem Schlusspfiff und durch die 1:3-Niederlage ihrer Helden die Laune nicht vermiesen ließen. Sie feierten vielmehr das starke Remis, das nach der regulären Spielzeit gestanden hatte, mit den Spielern, die auf dem Platz zu einer La-Ola-Welle ansetzten.
Auch in diesem Moment war Shaila Nunweiler noch mittendrin im Fanblock des SVA. Ihre Aufmerksamkeit hatte während des Spiels besonders Timo Riemer gegolten. Die Lebensgefährtin des Bad Sobernheimers hatte einen Riemer-Fanklub um sich versammelt, samt Plakat, das fünf Mädels immer wieder gen Himmel streckten. „Wir sind etwa 20 Riemer-Fans“, erläuterte die 22-Jährige, um dann zu gestehen: „Ich glaube, wir waren an den Tagen vor dem Spiel alle nervöser als der Timo selbst.“ Die Aufregung hatte sich bei den Anhängern allerdings mit dem Anpfiff gelegt, sie konnten das Spiel somit genießen.
„Wir sind mit zwei Fanbussen angereist. Im Block saßen bestimmt 250 Alemannen-Fans“, berichtete Mario Reisch, Vorstandsmitglied des SVA. Er führte weiter aus: „Auf der Gegengeraden waren bestimmt auch noch einige. Wir konnten bestimmt nicht lautstärketechnisch mithalten mit den Wormsern, haben aber sicherlich auch zur guten Stimmung beigetragen.“ Vom Ambiente her fand Reisch alles beeindruckender als beim 1:0-Finalsieg des SVA vor vier Jahren gegen den SVN Zweibrücken in Mehlingen vor 1005 Zuschauern. Alles war eine Nummer größer, nah dran an dem, was Profifußballer wöchentlich erleben. Pyrotechnik inklusive. Einige Wormser Fans hatten vor dem Anpfiff gezündet. Sie handelten sich einen Rüffel des Stadionsprechers ein und ein paar Pfiffe der übrigen Fans, standen allerdings auch im Rampenlicht, da gefühlt die Hälfte der Zuschauer in der unmittelbaren Umgebung zum Handy griff, um die Szenen im Video festzuhalten…
Freilich hatte der SVA für diese Atmosphäre der zwei Klassen höher aktiven Wormatia ein Heimspiel zugestanden, vor Monaten sein Okay dafür gegeben. In Anbetracht des knappen Endstandes stellte Reisch fest: „Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, wir hätten in Idar-Oberstein gespielt.“ Dann allerdings hätte ein junger Worms-Fan vielleicht keinen Konfetti-Spaß gehabt.