Saarbrücker Zeitung: Der nicht normale Aufsteiger startet mit breiter Brust
27.07.2018Ein Jahr lang musste der FC Homburg nach dem überraschenden Abstieg 2017 über die Dorfsportplätze der Fußball-Oberliga tingeln. Der FCH legte dabei einen beeindruckenden Siegeszug hin, an dessen Ende die souveräne Meisterschaft und die Rückkehr in die vierthöchste deutsche Spielklasse stand. Mit dem Auswärtsspiel bei Wormatia Worms an diesem Samstag um 14 Uhr starten die Grün-Weißen nun wieder im gewohnten Rahmen der Regionalliga Südwest.
Während die Mitaufsteiger FK Pirmasens, Hessen Dreieich und TSG Balingen in der neuen Saison einzig den Klassenverbleib im Auge haben dürften, geht es für den FCH um mehr – um deutlich mehr. Mit neun zum Teil hochkarätigen Neuzugängen im Kader sind die Ambitionen groß. „Wir wissen, dass wir kein normaler Aufsteiger sind. In die Saison zu gehen und zu sagen, wir wollen nicht absteigen, wäre Quatsch“, stellt Jürgen Luginger klar.
Das Selbstbewusstsein des FCH-Trainers setzt sich auch in der Mannschaft fort. „Wir gehen mit breiter Brust in die Saison“, sagt der neue Mann im Homburger Mittelfeld, Daniel di Gregorio. Die Grün-Weißen nehmen die Rolle des Mitfavoriten an, auch wenn weder Trainer noch Spieler einen konkreten Tabellenplatz nennen wollen, den es zu erreichen gilt. Das tat stattdessen Herbert Eder schon zu Beginn der Saisonvorbereitung. „Ein Platz unter den ersten Fünf wäre am Ende ein Erfolg“, sagte der Vorstandschef. Der Aufstieg in die 3. Liga soll alsbald folgen.
Dass es im Spiel nach vorne in den Testpartien noch hakte, macht Luginger nicht bange. Spielte der FCH in der Oberliga aus Mangel an gleichwertigen Alternativen meist mit der gleichen Stammelf, setzt der Trainer eine Klasse höher auf die neue Ausgeglichenheit im Kader, der sich nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite deutlich verstärkt hat. „Die Anforderungen sind in der Regionalliga höher. Wir werden in der nächsten Saison mehr Spieler brauchen“, erklärt Luginger.
Mit Kevin Maek wird in Worms dagegen ein Akteur fehlen, der als gesetzt gilt. Der aus Elversberg gekommene Innenverteidiger hat sich im Training einen Anriss des Innenbandes zugezogen und wird drei bis vier Wochen fehlen. „Wir haben noch Jan Eichmann und Marco Gaiser für diese Position. Christian Telch kann das auch spielen“, nennt der Trainer Alternativen. Letztgenannter wird wie in der Vorsaison auch in der Regionalliga den FCK als Kapitän anführen. „Er hat das im letzten Jahr gut gemacht, deshalb haben wir uns für ihn entschieden“, sagt Luginger.
Auch in Bezug auf die Torwartposition hat der Trainer eine Entscheidung getroffen. Hier hat sich David Salfeld gegen Mark Redl durchgesetzt. Der auf der rechten Offensivseite hoch gehandelte Thomas Steinherr wird nach seiner Adduktorenverletzung zum Auftakt noch nicht in der Startelf stehen. „Ich denke, dass er uns als Einwechselspieler im Moment noch mehr helfen kann“, sagt Luginger.