Saarbrücker Zeitung: Unterzahl bricht FCH das Genick
29.07.2018Der FC Homburg ist mit einer Enttäuschung in die neue Saison gestartet. Nach dem souveränen Wiederaufstieg in die Fußball-Regionalliga Südwest verloren die Grün-Weißen am Samstag ihre Auftaktpartie bei Wormatia Worms mit 1:2. Sportmanager, Trainer und Mannschaftskapitän des FC Homburg waren sich in ihrer Bewertung der Partie einig. „Die Jungs haben kein schlechtes Spiel gemacht. Aber in Unterzahl war es bei dem Wetter nicht einfach. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen“, befand Sportmanager Michael Berndt nach der Hitzeschlacht.
„Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Mit dem Auftritt heute kann man trotzdem positiv in die Runde gehen“, kommentierte FCH-Trainer Jürgen Luginger das Spiel ähnlich. Auch Kapitän Christian Telch sagte: „Wir waren die klar bessere Mannschaft. Aber nach der Gelb-Roten Karte war es klar, dass es schwer werden würde.“
Dass der FCH alles in allem die bessere Mannschaft war, hätten wahrscheinlich die meisten der 1342 Zuschauer so unterschrieben. Und hätte FCH-Stürmer Konstantinos Neofytos nicht die Dummheit begangen, sich nach einer guten Stunde wegen zweier überflüssiger Fouls nahe der Mittellinie Gelb-Rot abzuholen, wäre die Partie womöglich anders verlaufen. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach dem Wormser Führungstreffer durch den Ex-Homburger Giuseppe Burgio in der 49. Minute und dem verwandelten Foulelfmeter von Alexander Hahn (54./Cedric Mimbala an Patrick Lienhard) 1:1.
Wahr ist aber auch, dass sich das Kräftemessen der beiden Kontrahenten auf überschaubarem Niveau abspielte. Die Saarländer erspielten sich ein paar gute Chancen, blieben für ihre Ansprüche aber insgesamt zu harmlos. Zudem hatte der FCH aus Sicht seines Trainers auch Pech mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Ob Christof Günsch den Platzverweis gegen Neofytos nicht hätte geben müssen, wie Luginger befand, lässt sich streiten.
Klar ist dagegen, dass Burgio den Ball vor dem Tor zum 1:0 mit dem Arm spielte – sein Treffer hätte nicht zählen dürfen. Den größten Aufreger lieferte der Schiri in der 61. Minute, als Dulleck die vermeintliche 2:1-Führung für den FCH erzielte. Zunächst überstimmte Günsch das von seinem Assistenten angezeigte Abseits und gab das Tor. Nach massiven Protesten der Wormser hielt der Schiri aber noch mal Rücksprache mit dem Linienrichter und widerrief seine Entscheidung wieder.
„Das waren so Knackpunkte. Es war schon unglücklich, dass der Schiedsrichter sich von außen hat bereden lassen“, war Luginger unzufrieden mit der Leistung des Unparteiischen. Gleiches dürfte aber auch für die Homburger Abwehr beim Wormser Siegtreffer gelten. Beim 2:1 durch Jan-Lucas Dorow in der 88. Minute sah die Hintermannschaft der Gäste alles andere als gut aus. So hat der FCH vor dem ersten Heimspiel am Freitag gegen den VfB Stuttgart II einige Baustellen zu beackern.