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26.08.2018

Wormatia Worms geht 5:0 unter +++ Hoffenheim II deckt Schwachstellen in der Jones-Elf gnadenlos auf

Hoffenheim. Kraichgau-Frustfahrt für Wormatia Worms: Der 5:0 (3:0)-Heimsieg der TSG Hoffenheim II in der Fußball-Regionalliga fiel am Samstag zwar um einige Tore zu hoch aus – war unterm Strich aber trotz Wormser Chancenplus eindeutig verdient. Die TSG agierte kompakter und vor allem vorne effektiver. Mit ihren fünf Offensivkräften schuf Hoffenheim weitaus geschickter Überzahlsituationen, nutzte dabei vor allem Wormser Schwächen zwischen Rückraum und Abwehrverbund sowie auf den Außen gnadenlos aus.

„Das Spiel muss ich erst mal verarbeiten, ich hab da noch keine Gefühlslage – ein 5:0-Spiel war’s aber sicher nicht, vielleicht ein 6:4-Spiel“, sinnierte Wormatia-Coach Steven Jones und bekannte: „Wir sind mit dem Ziel ins Spiel gegangen, genauso konsequent zu verteidigen wie gegen Ulm, das haben wir komplett verfehlt.“

Dabei klappte das die erste Viertelstunde noch durchaus gut; für den einzigen Aufreger sorgte Schiedsrichter Joshua Herbert im Austausch mit dem reklamierenden Giuseppe Burgio. Insgesamt war Burgio beweglichster und bester Wormser – nur diesmal ohne Zielwasser. „Bis zum 1:0 sah‘s gut aus. Wir haben uns auch viele Chancen erarbeitet, so schlecht war’s nicht – ich muss halt was reinmachen, schieße stattdessen gefühlt 50 Mal an den Pfosten. Aber ein 5:0 kann man sich natürlich nicht schönreden“, so Burgio, „wir müssen als Mannschaft besser verteidigen“.

Die Defizite dabei nutzten die Gastgeber eiskalt und umgehend: Der wieder ins Team gerückte Routinier Andreas Ludwig (14.) und der Ex-Wormate Thomas Gösweiner in bekannter Coolness (25.) machten aus den ersten beiden TSG-Gelegenheiten gleich ein 2:0. „Beim 1:0 sind wir vorne im Pressing, das 2:0 ist im Prinzip ein einfacher ,Arschwackler‘. Bei allen Gegentoren war unser eigener Mist dabei – auch wenn Hoffenheim diese Saison personell noch nie so gut besetzt war“, sprach Andreas Glockner nachher von „zu einfachen Toren“.

Mit den ersten beiden Treffern stellte sich nach gut einer halben Stunde die Frage: Läuft’s wie dieses Jahr an Ostern, als Wormatia im Dietmar-Hopp-Stadion aus einem 0:2 noch ein 2:2 machte – oder wird’s wie 2011, als der VfR mit 0:6 unterging. Diese Frage wurde letztlich erst in der 85. Minute beantwortet – weil beides lange möglich war. Denn das Chancenverhältnis lautete letztlich 8:7 für Wormatia. Doch Jan-Lucas Dorow (17., 47., 49., meist per Kopfball), vor allem Giuseppe Burgio mit gleich drei (!) Aluminiumtreffern (22., 30., 65.) und einer weiteren Großchance (48.) sowie der erneut als Joker eingesetzte Dimitrios Ferfelis (76.,) besaßen durchaus aussichtsreiche Möglichkeiten. Doch speziell der Schweizer Junioren-Nationalkeeper Gregor Kobel – einer von vier Profi-Importen – machte fast alles zunichte, zur Not rettete noch Stefan Posch (auch aus dem Nagelsmann-Kader) auf der Linie (76.).

So konnten Rui Monteiro-Mendes (85.) und Robert Szarka per Freistoß (90.) spät den Sack zu machen. Alle fünf Treffer fielen in der Tat viel zu einfach – inklusive des 3:0 von Profi Justin Hoogma (40.). „Im Endeffekt hat meist die Abstimmung gefehlt: Wir sind vorne angelaufen, aber hinten nicht richtig durchgerückt“, konstatierte Jan-Lucas Dorow: „Bei Hoffenheim war dann aber auch jeder Abschluss ein Tor, die sind halt spielerisch stark.“ TSG-Trainer Marco Wildersinn brachte es trocken auf den Punkt: „Wir haben die Tore gemacht, Worms nicht.“

Die Trainer im Wortlaut

Marco Wildersinn (Hoffenheim II): „Die Ansage war: geduldig sein, die Wormser müde spielen – denn wir wussten ja, dass sie unter der Woche ein schweres Spiel hatten- Wir hatten das Spiel auch in der ersten Halbzeit wie ich fand unter Kontrolle, haben weniger individuelle Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit war es dann offener. Drei Tore Unterschied wären sicherlich gerechter gewesen; die Wormser werden vielleicht mit Recht von nur zwei oder einem Tor Unterschied sprechen.“

Steven Jones (Wormatia Worms): „Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Wir haben schlecht nach vorne verteidigt, die Abstände haben nicht gestimmt. Dann wirst du natürlich von einer Steil-Klatsch-Steil-Mannschaft wie Hoffenheim gnadenlos ausgeknockt. Das ist jetzt eine Aufgabe für die ganze Mannschaft. Hoffenheim ist natürlich auch mit voller Kapelle und vielen Profis von oben gekommen. Dass Torwart Kobel Nachfolger von Baumann werden soll, hat man auch gesehen.“