Wormser Zeitung: Spieler kriegen Kopf nicht frei
17.10.2003
Wormatia-Trainer Anders: mentales Problem / Morgen
in Idar-Oberstein Vom 17.10.2003 Nur sieben Punkte von einem Abstiegsplatz, aber bereits 14 ZÅ hler hinter der Tabellenspitze zurŸck – diese Zahlen verdeutlichen, wie weit der VfR Wormatia hinter den hoch gesteckten Saisonzielen herhinkt. Statt die Regionalliga anzuvisieren, muss der Wormser Oberligist bange Blicke nach unten richten, denn am Samstag (15.30 Uhr) droht beim SC Idar-Oberstein eine weitere Niederlage.
Redaktionsmitglied Frank Beier Das Kuriose an Wormatias Situation: Vor eigenem Anhang wurden bisher mehr Punkte geholt als in der so Ÿberaus erfolgreichen letzten Saison zum gleichen Zeitpunkt. ãDafŸr haben wir in dieser Runde nur ein AuswŠrtsspiel gewonnenÒ, zeigt Dirk Anders einen der Unterschiede auf. Schwerer wiegen nach Meinung des VfR-Trainers jedoch die AbgŠnge von Ralf Schmitt und Arijan Berisha sowie der Kreuzbandriss von Regisseur Volker Berg. ãOhne diese drei LeistungstrŠger erreicht die jetztige Mannschaft nicht die QualitŠt der letztjŠhrigen TruppeÒ, hat Anders erkannt und nimmt zugleich den zuletzt in die Kritik geratenen Duro Bozanovic in Schutz: ãEr bekommt eben nicht mehr die Vorlagen wie letztes Jahr und muss zudem nun in der Spitze statt auf der rechten Au§enbahn spielen.Ò Die unbefriedigende Situation ist fŸr den Wormatia-Coach aber vor allem auch ein mentales Problem: ãIm Vorjahr hat keiner etwas von uns erwartet. Nach tollem Start konnte die Mannschaft frei und frech aufspielen. Diesmal war der Erwartungsdruck von Anfang an sehr hoch. Auch von den Spielern an sich selbst. Und weil es nicht so lŠuft, sind viele unwahrscheinlich enttŠuscht, machen sich stŠndig Gedanken, haben den Kopf nicht frei und kommen nicht an ihre Leistung vom letzten Jahr ran.Ò Zu was das im Einzelfall fŸhren kann, zeigt das Beispiel von Steven Jones, der gegen Neunkirchen bereits zum dritten Mal in der laufenden Saison vom Platz flog. Anders: ãEr ist selbst unzufrieden mit seiner Leistung, will unbedingt was gut machen und schadet am Ende der ganzen Mannschaft.Ò Aus diesem Grund Ÿberlegt der Trainer, ob er dem Mittelfeldspieler mal eine Pause verordnen soll. Auch in dem einen oder anderen Fall ãschwanktÒ Dirk Anders noch, zumal er personell wieder etwas mehr Mšglichkeiten hat: Bjšrn Miehe, Niels Magin, Tommaso Fontana und Onur Celik sind wieder im Training. Sicher ist dagegen, dass der VfR-Coach ãnicht so offensiv wie beim 4:6 im letzten Jahr in IdarÒ spielen lassen wird: ãDie werden das Spiel nicht machen, sondern wie alle anderen Gegner auf Fehler von uns wartenÒ, will Anders ãnicht wieder in RŸckstand geraten und eventuell mal ein 0:0 bis zum Schluss verteidigenÒ. Denn er sieht sein Team morgen als krasser Au§enseiter, verspricht aber: ãWir werden nicht mit weichen Knien auflaufen.Ò |