Saarbrücker Zeitung: Auf den FCS wartet ein „ekliger Gegner“

21.09.2018

Regionalligist Saarbrücken empfängt an diesem Samstag die gut gestartete Wormatia aus Worms. Einige Spieler sind angeschlagen. Von Patric Cordier

Giuseppe Lepore ist der Sprecher der Vereine der Fußball-Regionalliga Südwest. Am vergangenen Sonntag hat sich der erfahrene Manager von Wormatia Worms das Spiel der Offenbacher Kickers gegen den 1. FC Saarbrücken angeschaut – schließlich ist die Mannschaft aus der Nibelungenstadt am Samstag um 14 Uhr zu Gast im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion. „Wir hatten im Sommer ja einen kleinen Umbruch und sind deshalb mit unseren derzeit 13 Punkten im Soll“, sagte Lepore, dessen Verein nur einen Zähler weniger als der FCS verbuchen konnte: „Saarbrücken hat eine unglaubliche Qualität, vor allem können sie jederzeit nachlegen.“

Das zeigte sich auch beim 1:1 auf dem Bieberer Berg. 75 Minuten lang sahen die mitgereisten 1100 FCS-Fans zwar kämpferischen, aber spielerisch eher dünnen Fußball ihrer Mannschaft. Doch während der OFC nach seinen Einwechslungen immer schwächer wurde, bekamen die Gäste mit der Hereinnahme von Gillian Jurcher, Markus Mendler und Sebastian Jacob in der Schlussphase die Partie in den Griff, waren nach Jacobs Ausgleich sogar nahe dran am Siegtreffer.

Doch der breite Kader bröckelt erneut. Oliver Oschkenat ist krank, Tobias Jänicke hat erhöhte Entzündungswerte, Alexandre Mendy und Marco Holz haben in Offenbach einen Schlag auf den Fuß abbekommen, Fanol Perdedajs Knie war angeschwollen und musste punktiert werden, und auch bei Jacob musste der vorgeschädigte Oberschenkelmuskel einer Nadelbehandlung unterzogen werden. Fatih Köksal und Jose Pierre Vunguidica trainieren zwar wieder dosiert, sind aber ohnehin noch keine Alternativen für das Aufgebot. „Das macht die Sache nicht einfacher, gerade wenn du versuchst, fußballerische Elemente einzustudieren und zu festigen“, beklage FCS-Trainer Dirk Lottner, der in der Wormatia einen „ekligen Gegner“ sieht, den man „nicht so einfach mit 3:0 wegfiedelt“. Kapitän Manuel Zeitz wird in die Mannschaft zurückkehren. Er und seine Freundin wurden vergangenen Sonntag zum ersten Mal Eltern.

Die vielen Fragezeichen im FCS-Kader werden sich wohl erst kurz vor Anpfiff endgültig auflösen. Vieles spricht für ein 4-4-2-System mit Marcel Carl und Fabian Eisele im Angriff, Jacob bliebe dann erneut die Jokerrolle. „Ich hoffe natürlich wieder auf meine Einsatzminuten, ein Tor oder vielleicht sogar mehr“, so der Saarlouiser, „man muss ehrlich sagen, dass bei mir die Luft einfach noch nicht für 90 Minuten reicht, auch weil ich ja die Vorbereitung nicht voll mitmachen konnte.“ Warum der FCS von einer exorbitant hohen Rate an muskulären Verletzungen betroffen ist, kann sich Jacob nicht erklären: „Man muss halt auch außerhalb des Platzes auf sich achten, auch was Ernährung angeht. Ich kann mir da nichts vorwerfen. Wenn wir den Grund kennen würden, würden wir ihn abstellen.“

Betrachtet man die Ansprüche des FCS, ist gegen Worms wie vor 14 Tagen gegen Pirmasens ein Sieg Pflicht. Nur dann ist auch der Punkt aus Offenbach wertvoll, weil der Rückstand auf Spitzenreiter Waldhof Mannheim nicht weiter ansteigt. „Wir müssen jedes Spiel so gestalten, dass wir überhaupt die Berechtigung haben, auf die Tabelle zu sehen“, sagt Lottner, „da gehört ein Sieg über Worms einfach dazu.“