FuPa.net: Hinterherlaufen ist keine Option
31.10.2018Im Verbandspokal-Viertelfinale an diesem Mittwochabend braucht Pfeddersheim gegen die Wormatia einen Sahnetag
Pfeddersheim/Worms. Allein schon aus der Historie ergibt sich die Brisanz dieses Duells. Das Aufeinandertreffen zwischen der TSG Pfeddersheim und Wormatia Worms im Viertelfinale des Verbandspokals am Mittwochabend, 19 Uhr, verspricht ein Fußballfest. „Es ist ein Derby und es geht um viel“, erhofft sich Wormatia-Coach Steven Jones vor dem Feiertag eine angemessene Kulisse. Auf TSG-Seite möchte Trainerkollege Marc Heidenmann alles dafür tun, dass die Idee vom spannenden Derby zur Realität wird. Nach dem turbulenten Wochenende, an dem die Wormatia erneut einen sportlichen Rückschlag hinnehmen musste, sind auch die Trends der beiden Teams höchst unterschiedlich. Denn die TSG Pfeddersheim wird als Tabellensechster der Oberliga mit Selbstvertrauen auftreten. Die Rolle des Favoriten fällt gleichwohl dem Gast aus der Regionalliga zu. „In der Breite unseres Kaders und auch in der Spitze haben wir sicherlich mehr Qualität. Aber an einem Tag und in so einem K.o.-Spiel ist alles möglich“, erklärt Steven Jones, dass durchaus Nuancen über Sieg oder Niederlage entscheiden könnten.
Den Gegner erwartet der 40-Jährige jedenfalls nicht in einer völlig anderen Herangehensweise. Die TSG Pfeddersheim unter Marc Heidenmann, das sei vor allem viel Ballbesitz, schnelles Umschalten und Gegenpressing. „An dieser Art und Weise werden sie auch nichts verändern. Das ist schließlich, was sie stark macht“, betont Jones, der als Spieler ebenfalls eine TSG-Vergangenheit hat.
In Sachen Personal hat die Wormatia wieder deutlich mehr Optionen, als noch beim Unentschieden gegen den FKP. Dennoch ist fraglich, ob Steven Jones in der Defensive an der am Samstag zum Einsatz gekommenen Dreierkette festhält oder wieder auf das altbewährte 4-5-1 umschwenkt. In der Offensive dürfte dagegen Kreativkopf Aret Demir ebenso mitmischen, wie der quirlige Giuseppe Burgio. Auch Jan-Lucas Dorow und Luca Graciotti zeigten gegen Pirmasens über weite Strecken eine gute Leistung, gingen immer wieder mit viel Tempo in die Offensivaktionen. „Wir werden auf jeden Fall sehr gut vorbereitet in das Spiel gehen“, sagt Jones, der die Mission Titelverteidigung ganz fest im Blick hat: „Unser Ziel ist es, so weit wie möglich zu kommen. Dafür werden wir alles tun.“
Bei Marc Heidenmann klingt das freilich nicht anders. Wenngleich er betont, dass für einen Erfolg des Außenseiters in 90 Minuten viele Dinge zusammenkommen müssten: „Wir müssen ein Topleistung in allen Bereichen abrufen.“
Beim Personal plagen Heidenmann nicht viele Sorgen. Okay, es kommt die Einschränkung: „Wir haben Ende Oktober. Nach den englischen Wochen ist es selten, dass alle Spieler bei hundert Prozent sind.“ Wirklich schwer würde aber ein Ausfall von Benjamin Himmel wiegen, der am Sonntag beim 2:2 in Ludwigshafen in der Schlussphase mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste. „Er wird im Training noch mal testen“, kündigt Heidenmann an.
Ein Ausfall von Himmel, der im Sommer nach sechs Jahren bei Wormatia dort keinen neuen Vertrag erhielt, wäre für die TSGler nicht zu kompensieren. Schließlich ist der 27-Jährige die zentrale Figur in der Defensive. Es passt gleichwohl nicht zum Naturell seines Trainers, schon vorab einen möglichen Ausfall zu bejammern. „Wenn er nicht kann, müssen wir vielleicht umbauen“, räumt Heidenmann zumindest ein. Ob er es dann bei einer Dreierkette belassen könnte, erscheint fraglich.
Ebenso fraglich erscheint, ob es gelingen kann, den gewünschten Ballbesitzfußball in der Offensive durchzusetzen. Die individuelle Qualität spricht da definitiv für Wormatia, die im Verhältnis gewaltige Erfahrung aus den Profiligen in die Waagschale werfen kann. Auf TSG-Seite haben einzig Marcell Öhler (bei 1. FC Kaiserslautern II) und Fabio Schmidt (bei Wormatia Worms) mal ein paar Kurzeinsätze in der Regionalliga gesammelt. Allein deshalb werde es der Anspruch der Wormaten sein, den Ball und damit das Spiel zu kontrollieren. Dennoch fordert Heidenmann: „Wir müssen schauen, dass wir unsere Ballbesitzphasen haben. Nur hinterherlaufen kann nicht funktionieren.“
FKP verzichtet
Nach der Fan-Attacke auf Pirmasens Trainer Peter Tretter wird der FK Pirmasens keinen Einspruch gegen die Spielwertung einlegen- Das teilte der Verein auf seiner Website mit. Damit hat das 1:1 endgültig Bestand.