FuPa.net: Pokalsieg als Brustlöser

01.11.2018

Nach dem Halbfinal-Einzug im Verbandspokal ist Wormatia bereit für die Fahrt zu den Kickers

Worms. Es war knapp. Und ein Stück weit war der Sieg auch glücklich. Aber, her mit dem Phrasenschwein, „es ist Pokal, da zählt nur, dass wir in der nächsten Runde sind“, strich Steven Jones nachher heraus. Der Trainer des VfR Wormatia Worms weiß, dass so ein Sieg nach einem packenden Pokalduell („Werbung für den Wormser Fußball“) auch zu einer Art Brustlöser werden kann. Ganz sicher war der Jubel über den 2:1 (1:1, 0:0)-Erfolg bei der TSG Pfeddersheim am Mittwochabend nämlich nicht nur der Erleichterung entwachsen, über die Verlängerung den Sprung ins Halbfinale des Fußball-Verbandspokals geschafft zu haben. Spielerkreis und Siegertanz resultierten seitens des Favoriten auch aus der Begeisterung, einem an diesem Tag ebenbürtigen Gegner erfolgreich die Stirn geboten zu haben. „Ja, wir können ein enges Spiel auch gewinnen“, stand deshalb in manchen Gesichtern geschrieben. Und das ist eine Gewissheit, die nach nur einem Punkt aus vier Spielen ganz wichtig ist, wenn es am Samstag in der Regionalliga zu Kickers Offenbach geht. Schließlich gab‘s am Bieberer Berg für Wormatia zuletzt kaum was zu holen.

Wichtig in diesem Zusammenhang: Der Kader präsentiert sich wieder besser gefüllt. Etwa Tevin Ihrig hielt in Pfeddersheim nach auskurierter Knieverletzung eine Stunde durch und verlieh, nachdem er früh mal über den Ball gehauen und den TSGlern die erste Chance geschenkt hatte, der VfR-Defensive wichtige Stabilität. Auch wieder dabei: Sascha Korb. Der Dauerläufer kam in der zweiten Hälfte für Eugen Gopko und übernahm im Zentrum gleich in doppelter Hinsicht eine Chefrolle. Während sich nämlich Andreas Glockner als eigentlicher „Vizekapitän“ nur vier Minuten nach seiner Einwechslung maulenderweise gleich mal die Gelbe Karte abholte, trug Korb den positiven Geist ins Spiel seiner Nebenleute. Er motivierte, riss nach der Führung mit: „Brust raus, wir sind da.“

Ebenfalls zurück im Kader: Die zuletzt gesperrten Ünal Altintas, der in Pfeddersheim schon ordentlich seinen Dienst in der Abwehr verrichtete, sowie Aret Demir und Dino Bajric. Auch der Bosnier war im Uwe-Becker-Stadion über die kompletten 120 Minuten am Start, hatte am Ende zwar mit ein paar muskulären Problemen zu kämpfen. Tatsächlich neue Sorgen gibt es aber keine. „Keine Verletzten“, berichtete Steven Jones nach einer ersten Bestandsaufnahme am Donnerstag. Alles bereit für Offenbach.

Bei den Gastgebern vom Samstag herrscht übrigens derweil etwas Unruhe. Nicht nur, dass sich Ex-Profi Reinhard Stumpf gerade erst als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, das er ab Januar hauptamtlich führen sollte, verabschiedet hat. Auch das Aus im Hessenpokal sowie eine Serie von drei sieglosen Spielen hatte Spuren hinterlassen, bis am Samstag ein 4:2-Sieg bei VfB Stuttgart II gelang. OFC-Trainer Daniel Steuernagel fordert nun gegen Wormatia („eine starke Truppe, die uns alles abverlangen wird“) den nächsten Schritt: „Wir wollen endlich wieder auch vor heimischem Publikum überzeugen.“

3 Zahlen zu Kickers Offenbach

¼ – Wormatia hat es geschafft, die Kickers nicht – Während die VfR-Truppe im Südwesten das Halbfinale des Verbandspokals erreicht hat, war für Offenbach das Viertelfinale im Hessenpokal die Endstation. Gegen Dreieich gab es ein 1:2.

1 – Auf gerade mal einen Treffer kam Florian Treske in der aktuellen Saison für die Offenbacher. Weitere werden vorerst nicht dazu kommen, fällt der ehemalige Wormatia-Torjäger doch momentan mit gebrochenem Zeh aus.

7 – Allerdings hat sich mit Jake Hirst auch eine Alternative gefunden. Der Deutsch-Engländer mit einem Gardemaß von 1,94 Metern hat sieben Treffer auf dem Konto stehen, wird nur durch Elfmeterschütze Serkan Firat (9) übertroffen.