FuPa.net: "Zu viele Dinge nicht gut gemacht"
28.11.2018Nach der 0:4-Pleite beim FC Homburg mischen sich Frust und Ärger bei Wormatia-Trainer Steven Jones
Homburg. Was sollst du da machen? Dritte Minute, Eckball, Tor, Rückstand. Zweite Minute nach der Pause, wieder Ecke, wieder Tor. 0:2. Im Gastspiel der Fußball-Regionalliga beim FC Homburg hat der VfR Wormatia Worms am Montagabend den Start in beide Halbzeiten „klassisch“ verpennt. Zwei Mal bedankte sich der gar nicht mal übergroße Alexander Hahn für zu viel Freiraum im VfR-Strafraum und köpfte ein. Der Innenverteidiger legte so die Basis für den 4:0 (1:0)-Sieg seiner Mannschaft. Und er sorgte für Frust bei Steven Jones.
„Wir waren zu naiv in den entscheidenden Situationen.“ Der Frust paarte sich bei Jones bei der Pressekonferenz nach dem Spiel mit Enttäuschung und einer Spur Ärger. Sauer war der VfR-Coach natürlich mit Blick auf den schnellen Rückstand: „Es gibt eine klare Zuordnung, wir sind nicht nah genug am Mann.“ Mit dem 2:0 kam Unverständnis („zu nachlässig“) hinzu. Und am Ende stand die Erkenntnis: „Wir haben im Training zuvor zweieinhalb Wochen gut gearbeitet. Das nutzt uns aber alles nichts, wenn du hier am Ende mit einem 0:4 stehst.“
Dabei wäre es durchaus möglich gewesen, die Partie – wie schon das Heimspiel zuvor gegen VfB Stuttgart II, als nach Pausenrückstand ein 2:1-Sieg gelungen war – noch in die gewünschte Richtung zu lenken. Okay, den Gastgebern gehörte die Anfangsphase. Mehr als die Führung sollte dem FC aber nicht gelingen. Und so hätten speziell Dino Bajric (aus 14 Metern drüber, 26.; per Kopf vorbei, 33.) oder Sascha Korb per Freistoß (28.) den Ausgleich erzielen können. „Wir hatten eins, zwei gute Situationen“, rief Jones nachher zurecht in Erinnerung und hob speziell die erste Großchance von Bajric hervor, „wo er auf jeden Fall den Ausgleich machen muss“.
Sein Gegenüber mochte dies nicht leugnen, haderte aber erst mal selbst ob der vergeben Chancen in der Anfangsphase. „Wir hätten nachlegen müssen, haben viele Chancen nicht genutzt“, fand Jürgen Luginger, der dann aber zu viele Nachlässigkeiten in seiner Mannschaft sah. Er sah sich da in seiner Überzeugung bestätigt: „Worms ist eine spielstarke Mannschaft, wir hatten keinen Zugriff mehr.“
Letztlich war‘s aber egal, erwiesen sich die Wormaten doch eben im Abschluss erneut als zu harmlos. „Wir belohnen uns nicht für eine gute Phase“, haderte Jones, der nach einer Stunde auch noch die nötige Cleverness vermisste, als Leon Volz allein aufs Tor der Gastgeber zustrebte, zwar an der Schulter gezogen wurde, aber doch den Abschluss suchte – und dabei zu harmlos blieb. „Es gibt einen Kontakt im Strafraum“, hätte Jones einen Elfmeterpfiff gerne genommen. Denn: „Wenn wir da das 2:1 erzielen, dann ist alles möglich.“ Wenn…
Der Rest war ein naives Zweikampfverhalten der Wormaten im eigenen Strafraum. Okay, der Elfmeterpfiff durch Schiedsrichter Tobias Fritsch (Bruchsal) bei der Attacke von VfR-Verteidiger Ümit Altintas gegen Thomas Steinherr war nicht zwingend. Weniger strittig war sicher der Strafstoß, als Christopher Theisen durch Wormatia-Keeper Chris Keilmann von den Beinen geholt wurde. Der Sieg der Heimelf durch die Strafstoßtore von Patrick Dulleck (74.) und noch mal Hahn (86.) fiel letztlich zwar zu hoch aus. Jones mochte da aber nichts mehr beschönigen: „Wenn du mit 0:4 verlierst, hast du zu viele Dinge nicht gut gemacht.“ Und dies schon von den ersten Minuten an.