Aachener Nachrichten: Alemannia mit ansprechender Leistung gegen Worms

19.01.2019

Zweites Testspiel im Jahr 2019, wieder keine Niederlage für die Truppe von Fuat Kilic. Alemannia Aachen hat am Samstag gegen den Südwest-Regionaligisten Wormatia Worms eine ansprechende Leistung gezeigt, kam aber dennoch nicht über ein 2:2 hinaus.

Aufgrund des Regens, dem typischen Aachener Wetter und Markenzeichen der Kaiserstadt, musste Alemannia-Trainer Fuat Kilic die Pläne für das Testspiel gegen Wormatia Worms unter der Woche ändern. Bereits am Mittwoch wurde festgelegt: Gespielt wird nicht auf dem Tivoli, der Platz ist unbespielbar.

Stattdessen mussten die Schwarz-Gelben ihre Gäste, die sich derzeit in der Region auf die Rückrunde vorbereiten und gegen Aachen ihr erstes Testspiel in diesem Jahr bestritten, rund 13 Kilometer entfernt vom heimischen Stadion in Vaals empfangen.

Etwas mehr als 100 Zuschauer fanden ebenfalls den Weg in die niederländische Ausweichspielstätte.

Im Sportcomplex Molenveld am Oude Akerweg hätte es für Sebastian Schmitt zum Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen kommen können. Der 22-Jährige wechselte erst im Sommer, wie auch Alan Stulin, aus dem südöstlichen Rheinland-Pfalz an die Krefelder Straße. Im November zog er sich im Spitzenspiel gegen Viktoria Köln aber einen mittleren Fußbruch zu. Ein Einsatz am Samstag kam noch zu früh.

Verzichten musste Aachens Coach im zweiten Testspiel im Rahmen der Wintervorbereitung auch auf Kapitän Peter Hackenberg. Auch Gastspieler Florian Rüter konnte nicht mitwirken. Der Knöchel ist immer noch dick, nachdem er im Training umgeknickt war.

Dafür kam erneut Bo Geens für eine Halbzeit zum Einsatz. Der Keeper, der bereits im ersten Test gegen die U23 des SC Paderborn zwischen den Pfosten stand, bewirbt sich derzeit für einen Platz im Alemannia-Kader. Der 23 Jahre alte Torwart, der aktuell in Diensten des belgischen Drittligisten KSK Lierse steht, bekam am Samstag erneut eine Halbzeit, um sich zu präsentieren.

Auch Mittelfeldmann David Pütz war wieder mit dabei – zunächst allerdings nur auf der Bank. Im Test gegen Paderborn fehlte er noch verletzt. Gegen Worms begannen neben Geens im Tor Heinze, Mohamed, Batarilo, Rakk, Fiedler, Garnier, Idrizi, Stulin, Imbongo und Glowacz als Kapitän.

Und der initiierte gleich in der zweiten Minute die erste Chance für die Aachener. Der zu Saisonbeginn vom Wattenscheid verpflichtete Routinier spielte auf der rechten Seite raus auf Idrizi, der den Ball nach Innen brachte, wo Garnier zum Abschluss kam. Sein Schuss wurde allerdings geblockt.

Bei Temperaturen um null Grad machte die Alemannia weiter Dampf. Dieses Mal flankte Glowacz selbst von rechts. Am langen Pfosten versuchte erneut Garnier sein Glück. Worms Keeper war aber zu Stelle (4. Minute).

Aachens Bo Geens musste bis zur 13. Minute warten, ehe er das erste Mal eingreifen musste. Er entschärfte eine flache Hereingabe zur Ecke. Die stellte die Aachener Abwehr aber vor keine Probleme.

Die Alemannia war ansonsten in der ersten Viertelstunde klar spielbestimmend. Vor allem die rechte Seite von Kapitän Glowacz war sehr aktiv. Fuat Kilic konnte seiner Mannschaft dabei zuschauen, wie sie bemüht war den Ball schnell über die Mitte nach außen zu bekommen und über Flanken Torgefahr auszustrahlen. Vom 16. der Regionalliga Südwest war hingegen nicht viel zu sehen.

In der 20. Minute fiel dann folgerichtig die Führung für die Aachener. Glowacz attackierte die Wormser früh und erfolgreich, der Ball gelang zu Imbongo und der Stürmer zirkelte das Leder von der 16er-Kante ins lange Eck zum 1:0.

Kurz darauf unterlief Geens, wie schon am Dienstag gegen Paderborn, auf der Gegenseite eine Flanke. Zum Glück ohne Folgen.

Direkt im Gegenzug schickte Rakk Imbongo auf Alemannias starker rechten Seite. Der legte zurück auf Batarilo, sein Schuss ging aber weit übers Tor (24. Minute).

In der 28. Minute fiel aus heiterem Himmel das 1:1. Die Alemannia verlor den Ball im Mittelfeld, Worms mit einem schnellen Gegenstoß und einem noch leicht abgefälschten Schuss, so dass Geens keine Chance hatte.

Der Gegentreffer beeindruckte die Aachener aber nicht. Batarilo passte auf Garnier, der kurz vor dem Fünfmeterraum zum Abschluss kam. Doch der Wormser Schlussmann fuhr sein Bein schnell aus (34. Minute). Nur drei Minuten später eroberte wieder Glowacz den Ball rund 20 Meter vor dem Tor der Wormatia. Statt auf den freien Batarilo an die 16-Meter-Raum-Kante zu spielen, versuchte er es mit einem Ball auf Imbongo am langen Pfosten. Statt aufs Tor zu schießen, probierte er eine Ablage, die aber misslang.

So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Zur zweiten Halbzeit wurde dann munter gewechselt. Fuat Kilic gab Salata, Pütz, Boesen, Temür, Kaiser, Müller und Zeaiter im Tor die Chance sich zu präsentieren.

Direkt nach Wiederanpfiff musste der dann auch schon eingreifen und zeigen was er kann. Mit einer schnellen Fußabwehr bewahrte er die Alemannia vor dem Rückstand (46. Minute).

In der 55. Minute rollte dann wieder der Alemannia-Zug Richtung Worms. Pütz schickte Kaiser, der sich im 16er durchsetzen und den Ball aufs Tor bringen konnte. Ein Wormser konnte aber noch rechtzeitig für den geschlagenen Keeper klären.

Sieben Minuten später schaltete sich Defensivmann Salata in die Angriffsbemühungen ein. Er ließ gleich zwei Gegenspieler alt aussehen und brachte den Ball von der Grundlinie flach rein. Kaiser musste nur noch einschieben, schoß den Ball aber über das Tor.

Besser machte es in der 65. Minute Vincent Boesen. Temür spielte den Stürmer mit einem feinen Füßchen frei und der 20-Jährige verwandelte zum verdienten 2:1.

Und die Alemannia blieb dran, wollte das entscheidende 3:1 machen. Müller und Kaiser spielten auf der rechten Seite ihre Gegenspieler mit einem doppelten Doppelpass aus. Letztgenannter flankt, aber der anschließende Seitfallzieher von Boesen landete neben dem Kasten (69. Minute).

Keine zwei Minuten später versuchte es Idrizi aus 18 Metern. Aber der Ball flog – wieder einmal – über den Kasten.

In der 70. Spielminute brachte Fuat Kilic Frederic Baum ins Spiel. Und der Spieler aus der A-Jugend brachte sich direkt ins Angriffsspiel der Alemannia ein. Gemeinsam mit Salata arbeitete er sich nach vorne, doch der Erfolg blieb aus.

Temür erzielte in der 73. Minute aus rund 20 Metern ein Fieldgoal. Im American Football ein Grund zum Jubeln, beim Test in Vaals eher etwas zum Haare raufen.

Kurz darauf spielte Pütz auf Boesen, dessen Schuss geblockt wurde. Den Nachschuss setzte Kaiser an den Pfosten (77. Minute). Damit war eine weitere gute Chance vertan.

Und so kommt es, wie es kommen musste, wenn die Möglichkeiten vorne nicht genutzt werden. Im Gegenzug verlor Fiedler nach einem langen Ball den entscheidenden Luftzweikampf, Zeaiter stand noch etwas vor dem eigenen Kasten und musste zusehen, wie der Ball über ihn ins Tor flog. Statt 3, 4 oder 5:1 stand es auf einmal 2:2.

Die Alemannia versuchte noch einmal die Führung zu erzielen, doch die beiden Versuche von Pütz in der 87. und 89. Minute flogen beide über das Tor der Wormser hinweg.

Und so blieb es beim 2:2. Wie schon in so vielen Spielen der Hinrunde war die Alemannia das dominierende Team, schaffte es aber nicht seine Überlegenheit und Chancen in Tore umzumünzen. Der Gegner hingegen machte aus wenig viel und bestrafte die wenigen Fehler der Aachener eiskalt.

Bereits am 23. Januar steht der nächste Praxistest an. In Bitburg trifft die Tivoli-Truppe auf die Sportvereinigung Elversberg. Bis dahin werden aber noch ein paar Trainingseinheiten absolviert. Die finden aber wieder auf bekanntem Terrain, auf dem Trainingsplatz neben dem Tivoli, statt.