FuPa.net: Eine Doppelspitze soll es richten
22.02.2019U 23 des FSV Mainz 05 muss sich bei Wormatia Worms auf Neuerungen im Abstiegskampf einlassen
Mainz. Ein Rheinhessen-Duell zweier Teams in unmittelbarer Abstiegsgefahr – reizvoller als mit dem Gastspiel des FSV Mainz 05 II bei Wormatia Worms könnte die Rest-Rückrunde der Fußball-Regionalliga an diesem Samstag (14 Uhr) kaum starten. Einen ihrer bisher vier Saison-Siege holten die 05er beim 2:0 in der Hinrunde, der bislang letzte Dreier datiert auf Mitte September. „Das Spiel ist für uns eine große Chance, aber es sind insgesamt noch 14 Spiele übrig“, sagt 05-Trainer Bartosch Gaul. Die Devise: der jungen Mannschaft bloß nicht noch mehr Druck machen, als ohnehin schon von der Tabelle ausgeht.
Die Ausgangslage
Elf Spiele ohne Sieg, nur drei Punkte Vorsprung auf den letzten Tabellenplatz – das Abstiegsgespenst geht um am Bruchweg. Der Klub reagierte. Mit Dominic Peitz wurde ein Routinier für das defensive Mittelfeld geholt, mit Torgefahr und Führungsqualitäten. Und mit Thomas Rekdal ein Top-Talent aus Norwegen. Am Bruchweg ist man von der Qualität der vorhandenen Spieler überzeugt, setzt auf Entwicklung. Gaul, Trainer-Typ akribischer Arbeiter, lebt es vor.
Die Vorbereitung
Die Testspiele zeigten Licht und Schatten, Tendenz allerdings positiv. „Wir haben uns gesteigert, wichtige Erkenntnisse gesammelt, die Mannschaft ist in einem guten Fitnesszustand“, sagt Gaul. Nach dem 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern II sah der 31-Jährige beim 2:3 gegen Regionalliga-West-Primus Viktoria Köln eine „gute bis sehr gute“ erste Halbzeit – und eine „extremst gute erste Hälfte“ beim 3:3 zuletzt bei den Offenbacher Kickers. Die Lehre: Funktioniert die Arbeit gegen den Ball im Kollektiv, kommen die 05er auch in gute Umschaltgelegenheiten. Wobei Gaul gegen den Ligarivalen auch das mutige und risikoreiche eigene Offensivspiel lobte. Es gelingt den 05ern immer besser, sich Chancen zu erspielen. Aber in beiden Partien gab es auch längere Phasen, in denen sie dem Druck nicht stand halten konnten. Gaul fordert mehr Konsequenz im individuellen Defensivverhalten ein.
Das Personal
Torjäger Karl-Heinz Lappe tankte gegen den OFC mit zwei Treffern Selbstvertrauen, Neuzugang Dominic Peitz traf bei beiden „Generalproben“. In beiden Partien setzte Gaul auf ein spielstarkes Vierer-Mittelfeld sowie Leon Bell Bell und Lappe als Doppelspitze – eine Neuerung gegenüber der ersten Saisonhälfte. Routinier Sebastian Tyrala (hartnäckige Knieprobleme) konnte noch nicht mitwirken, Eigengewächs Nils Lihsek scheint sich seinen Platz geschnappt zu haben. Auch Vitus Scheithauer (Außenbandriss, noch drei Wochen Pause), Jonas Fedl (Reha nach Faserriss) und Langzeit-Patient Devante Parker fehlen, Sandro Loechelt (Leistenzerrung) ist an alter Wirkungsstätte fraglich.
Der Ausblick
Gerade für viele Eigengewächse ist es, zum Einstieg in den Erwachsenen-Fußball, der erste Abstiegskampf ihres Lebens. Das zügig anzunehmen, ist der Schlüssel. Sechs Heimspiele sind noch übrig, mehr nicht. Daheim haben die 05er viel zu viel liegen gelassen. Doch unter dem Strich waren die Auswärtsleistungen bislang besser. Die Mannschaft wird sich in Sachen Mentalität und Effektivität deutlich steigern müssen. Die Spieler bekommen das Vertrauen, und im Mainzer Nachwuchsleistungszentrum weiß man seine Talente einzuschätzen. Das Zeug zum Ligaverbleib hat das Team, die Zittersaison könnte ein gutes Ende nehmen.