FuPa.net: Auf den Willen kommt es an

24.05.2019

Wormatia-Coach Steven Jones rechnet sich mit seinen mental stärksten Spielern gegen den FCK etwas aus

Worms. Die Vorzeichen für das Spiel des Jahres sind denkbar schlecht. Gerade aus der Regionalliga abgestiegen, dazu eine gefühlt kilometerlange Verletztenliste. Es scheint, als könne man Wormatia-Coach Steven Jones vor seinem letzten Spiel als Trainer von Wormatia Worms nur bedauern. Doch der gibt sich, wie er immer ist: kämpferisch und optimistisch. „Wir versuchen, den Pokal zu holen, nein, wir holen den Pokal“, sagt er vor der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag um 16.15 Uhr in Pirmasens. Warum der Trainer trotz aller Misserfolge daran glaubt, dass seine Mannschaft gerade in diesem Spiel noch einmal über sich hinauswachsen kann? „Wir werden uns noch einmal extrem fokussieren. Auch wenn es schwer ist. Alles was war, wird in dieser Woche ausgeblendet, wir schauen nur nach vorn“, vergleicht Jones sich und seine Spieler mit Kutschpferden mit Scheuklappen, die nichts anderes sehen als den Weg, der vor ihnen liegt.

Wie gut und mit welchem Personal er das hinbekommt wird sich am Samstag zeigen. Klar ist, dass eine halbe Mannschaft ersetzt werden muss. Innenverteidiger und Kapitän Jure Colak wird ebenso nicht dabei sein wie der dienstälteste Wormate Eugen Gopko. Dazu gesellen sich auf der Liste der Ausfälle mit Leon Volz (5) und Dimitrios Ferfelis (6) die beiden besten Pokaltorschützen. Vervollständigt wird das Lazarett von Pascal Schmidt. „Auch bei Niko Dobros ist nicht sehr wahrscheinlich, dass er in Pirmasens dabei sein kann“, sagt Jones. Der linke Mittelfeldspieler hat nach einem Schlag auf den Knöchel ein geschwollenes Gelenk. „Er wird zwar jetzt wieder mittrainieren, aber mir fehlt der Glaube, dass er bis Samstag richtig fit wird“, befürchtet Jones.

Der starre Blick nach vorn bedeutet für den Wormatia-Trainer auch, dass er mit seinen Spielern intensiv an Taktik und Matchplan arbeitet. Um das intensiv zu üben, sind in dieser Woche auch drei A-Jugendliche im Training mit von der Partie. „So können wir auch viele Sachen im Elf gegen Elf einstudieren“, begründet der Trainer die Aufstockung des Kaders. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass von diesem Jugend-Trio der ein oder andere die Reise nach Pirmasens mitmachen darf. Lennart Thum durfte ja schon gegen die Offenbacher Kickers und beim VfB Stuttgart II ein wenig Regionalliga-Luft schnuppern. Festlegen, wer in den Genuss eines Kaderplatzes beim letzten Spiel der Saison kommt, will sich Jones erst nach dem letzten Training am Freitagnachmittag. „Ich will die letzten Eindrücke abwarten. Dann werden wir sehen, wer uns mental am stärksten erscheint, denn gegen Kaiserslautern wird es auf den unbedingten Willen ankommen.“ Und da haben die A-Jugendlichen sogar eine reelle Chance, denn sie haben nach einer bärenstarken Saison natürlich eine ganz breite Brust und stellen außerdem die Zukunft der Wormatia dar.

Dazu fordert der Wormatia-Coach von seinen Spielern ein, das Spiel als Chance zu begreifen. „Für uns alle bietet das Spiel die Möglichkeit, auf uns aufmerksam zu machen. Aber dazu muss jeder alles geben und wir müssen als Team funktionieren.“

Unabhängig vom Ausgang ist sich Jones sicher, dass die Partie in Pirmasens eines der Spiele werden wird, das lang in der Erinnerung bleibt. Und von daher wundert es ihn schon, dass vergleichsweise wenige Wormser mitfahren wollen, um die Wormatia zu unterstützen. Entmutigen lassen will er sich von diesem Fakt aber nicht. Schließlich gilt es, am Ende den Pokal in die Höhe zu recken. Egal wie viele Wormser das dann bejubeln.