Der Betze brennt: Matchwinner Kühlwetter: "Ich haue das Ding rein"

25.05.2019

Mit Glück und einer Steigerung in Hälfte zwei hat der 1. FC Kaiserslautern das Finale um den Verbandspokal gegen Wormatia Worms mit 2:1 (0:1) gewonnen. Mann des Tages war einmal mehr Christian Kühlwetter – mit einem Doppelpack und einer Motivationsrede in der Pause.

Richtig laut sei der Stürmer in der Kabine geworden, umschrieb Sascha Hildmann die Halbzeitpause, zu der seine Mannen gegen den Regionalliga-Absteiger nicht nur mit 0:1 zurück lagen, sondern von geschätzt rund 5.000 FCK-Fans im Sportpark Husterhöhe in Pirmasens auch mit einem heftigen Pfeifkonzert in die Katakomben geschickt wurden. "Köpfe hoch und mal richtig ins Spiel gehen", zitierte der FCK-Coach seinen Top-Torjäger, der seiner Ansprache dann höchstpersönlich auch Taten folgen ließ.

Nach Vorarbeit von Christoph Hemlein besorgte Kühlwetter zuerst den mental wichtigen schnellen Ausgleich. Wenige Sekunden vor Schluss übernahm er dann auch beim Foulelfmeter die Verantwortung. "Carlo Sickinger hat zuerst den Ball genommen. Ich habe ihm aber gesagt: 'Ich fühle mich gut, ich haue das Ding rein'", beschrieb Lauterns Nummer 24 die Situation vor dem Strafstoß. "Ich war mir sicher, dass ich ihn reinmache."

Trainer bleibt zunächst ruhig: "Heute war kein Arschtritt angesagt"

"Kühli ist Betze-Spieler durch und durch. Das ist Mentalität pur", lobte Hildmann den Matchwinner. "Er hat den Mumm gehabt, sich den Ball zu nehmen. Den dann so reinzuzimmern, ist schon stark." Er selbst sei nach der "sehr schwachen ersten Halbzeit" ganz ruhig geblieben, so Hildmann. "Wenn du so ausgepfiffen wirst, musst du in der Halbzeit ruhig bleiben. Die Jungs schauen ja auch auf mich und denken: 'Ist der jetzt nervös? Fängt der jetzt an rumzuschreien?' Ich merke schon, wenn die einen Arschtritt brauchen. Aber heute war kein Arschtritt angesagt."

Richtig großes Glück hatte Hildmanns Mannschaft allerdings in der 84. Minute, als FCK-Keeper Lennart Grill einen Freistoß der Wormatia gerade noch so an die Unterkante der Latte lenkte, von wo das Leder wohl nicht im kompletten Umfang hinter der Linie aufprallte. "Ob er vor oder hinter der Linie war, habe ich nicht richtig gesehen", sagte Grill zu der kritischen Situation. "Der Schiri ließ zum Glück weiterspielen."

Hildmann: "Einfach über den Sieg freuen – das ist Pokal"

"Am Ende zählt der Sieg", freute sich der Youngster dann auch über seinen ersten Titel mit den FCK-Profis. "Wir sind im DFB-Pokal. Das wollten die Fans und das wollten wir", ergänzte Kühlwetter. Und auch Trainer Hildmann richtete zum Abschluss der Saison noch einen Gruß an die zuletzt so leidgeprüften Betze-Anhänger. "Auch wenn es ein Grottenkick war", so Hildmann: "Ich hoffe, dass sich heute Abend alle FCK-Fans und auch wir einfach nur über den Sieg freuen. Das ist Pokal."