Die Rheinpfalz: FCK: Cup-Sieg dank Kühlwetter

26.05.2019

Der beste Torschütze des 1. FC Kaiserslautern hat es am Samstag gerichtet: Seine beiden Treffer haben den FCK-Profis den 2:1-Erfolg im Verbandspokal-Finale gegen Wormatia Worms gebracht. Besonders eine Szene sorgt für große Diskussionen.

Die Roten Teufel sind gerade noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Der favorisierte Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern verärgerte seine Fans zunächst mal wieder. Regionalliga-Absteiger und Pokalverteidiger Wormatia Worms führte zur Halbzeit durch Luca Graciotti (40.) mit 1:0.

Lange liefen die Lauterer am Samstag Gefahr, den sportlich, aber vor allem auch finanziell wichtigen Einzug in den DFB-Pokal 2019/20 zu verspielen. „Die erste Hälfte war sehr schwach von uns. Wir haben zu langsam gespielt, waren zu weit weg von den Gegnern“, konstatierte FCK-Trainer Sascha Hildmann. Worms stand defensiv gut und konterte schlau gegen anfangs arg pomadige Lauterer.

„Kühli hat in der Halbzeit noch mal eine Motivationsrede gehalten“

Die quittierten von ihren Fans, die am Samstag 90 Prozent der Besucher stellten, zur Pause laute Pfiffe. In der 56. Minute durften die FCK-Anhänger umschalten. Im Pirmasenser Sportpark Husterhöhe jubelten sie erleichtert: Christian Kühlwetter erzielte den 1:1-Ausgleich. Christoph Hemlein, der kurz danach mit einer Adduktorenverletzung ausgewechselt werden musste, leistete mit einer klugen Hereingabe die Vorarbeit zu Kühlwetters erstem Streich. Der Torjäger ging voran, bedeutete seinen teils von der langen Saison ziemlich geschlaucht wirkenden Kameraden mehrmals mit aufmunternden Gesten, noch mal Vollgas zu geben. „Kühli hat in der Halbzeit noch mal eine Motivationsrede gehalten“, betonte Hildmann. „Ich hab’ gedacht, ich sag’ jetzt was, damit wir hier nicht verlieren“, meinte der Matchwinner später. Der Trainer hielt sich da bewusst zurück. „Das ist eine junge Mannschaft. Die Fans pfeifen zur Pause. Da muss ich nicht auch noch auf sie einprügeln“, sagte der 47-Jährige. Es half. Vor allem dank Kühlwetter.

Riesenglück hatten die Lauterer allerdings in der 84. Minute: Der stark aufspielende Sascha Korb traf mit einem sehenswerten Freistoß die Lattenunterkante, FCK-Torwart Lennart Grill war noch dran, das Spielgerät sprang auf – und war wohl zu fünf Sechsteln, aber eben nicht in vollem Umfang hinter der Torlinie, wie die Fernsehbilder nahelegten. Schiedsrichter Nicolas Winter aus Hagenbach gab den Treffer zu Recht nicht. In der 90. Minute sorgte erneut Kühlwetter per Foulelfmeter für das 2:1 (0:1)-Siegtor für den FCK. Linus Radau hatte Timmy Thiele zu Fall gebracht.

Wormatia durfte erhobenen Hauptes Silber in Empfang nehmen

Der verletzt mitfiebernde Kapitän Florian Dick und sein Kumpel Hemlein durften den Verbandspokal im rot-weißen Konfettiregen als erste der Roten Teufel in Empfang nehmen. Mehrere Ehrenrunden folgten. Bei ihrem ersten Start im Verbandspokal feierten die FCK-Profis standesgemäß den ersten Titel. Aber auch die Wormatia durfte nach einer Horrorsaison, die im schmerzvollen Abstieg aus der Regionalliga mündete, erhobenen Hauptes Silber in Empfang nehmen. „Wir haben uns gut verkauft, waren diszipliniert. Obwohl es immer einfacher ist, zu verteidigen, als anzugreifen“, sagte der scheidende Wormatia-Trainer Steven Jones. Und Kühlwetter? Er genoss als Spieler des Spiels sein Siegerbier im Riesenglas. „Wir haben in dieser Saison so viel auf die Fresse bekommen“, sagte FCK-Trainer Sascha Hildmann. „Jetzt dürfen wir auch mal Glück haben.“