Der Betze brennt: Pokalfinale: War der Freistoß drin oder nicht?

26.05.2019

Der 1. FC Kaiserslautern hat sein zweites "Wembley-Tor": Die regionale Fußballgemeinde diskutiert auch am Sonntag noch eifrig darüber, ob der Freistoß von Wormatia Worms in der 84. Minute des Südwest-Pokalfinales die Torlinie in vollem Umfang überschritten hat.

Das Schiedsrichter-Team hatte nach kurzem Blickkontakt auf "kein Tor" entschieden, der FCK blieb beim Zwischenstand von 1:1 im Spiel und konnte durch einen berechtigten Foulelfmeter in der 90. Minute schließlich das Spiel für sich entscheiden. Weder die Fernsehbilder noch Fotos können eindeutig belegen, ob der Ball beim Freistoß von Sascha Korb drin war oder nicht – und eine Torlinien-Technik wie in der Bundesliga gibt es beim Verbandspokal nicht. Der Betze brennt hat nun ein weiteres spektakuläres Foto von FCK-Fan David Herms zugesandt bekommen. Dieses legt nahe, dass der Ball tatsächlich mit wenigen Millimetern noch die Linie berührt und somit nicht im Tor war. Aber auch ein Überschreiten der Linie kann nicht ausgeschlossen werden. Die Diskussionen können also munter weitergehen, in gewisser Weise wurde Pokalgeschichte geschrieben…

2005 gab es ein noch spektakuläreres "Wembley-Tor" beim FCK

Bei den FCK-Fans werden bei dem Thema auch Erinnerungen an die Saison 2005/06 wach: Am 20. Dezember 2005 spielte der 1. FC Kaiserslautern damals im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Mainz 05, als Schiedsrichter Michael Weiner und sein Linienrichter einen Elfmeter von Ferydoon Zandi im Elfmeterschießen (!) fälschlicherweise als "nicht drin" bewerteten. Die Fernsehbilder und Fotos erwiesen später das Gegenteil. Der FCK legte schriftlich und mündlich Protest gegen die Spielwertung ein, außerdem appellierte Klub-Boss Rene C. Jäggi an den Mainzer Fair-Play-Gedanken. Die Nullfünfer lehnten eine Spielwiederholung jedoch ab und der DFB entschied auf Tatsachenentscheidung. Der FCK war aufgrund einer krassen Fehlentscheidung ausgeschieden.