Nibelungen Kurier: Tore satt, aber auch ein Hänger
15.07.2019VfR Wormatia Worms trifft zur Saisoneröffnung beim Stadionfest gegen Fußball-Greenhorns Celtic Worms FC fleißig (19:0) und stolpert gegen FC Basara Mainz zu einem 3:3-Remis
VON JÜRGEN JAAP | Die Schule ist zwar in (fast) ganz Deutschland in den Sommerferien, Tests werden freilich dennoch (beim Fußball) fleißig absolviert. Das gilt für die Kicker aus der C-Klasse bis hinauf in die Bundesliga. Irgendwie scheint der Fußballsport nie zu pausieren. Im Juni und Juli 2019 erst die WM der Fußball-Frauen in Frankreich und in Italien dann die EM der U21: Irgendwo rollt der Lederball Tag für Tag stets weiter. Seit letztem Samstag auch „ganz offiziell“ wieder beim VfR Wormatia Worms.
Zum Stadion- und Familienfest stellten der neue Wormatia-Coach Kristjan Glibo und Co-Trainer Maximilian Mehring ihren mittlerweile auf 17 Kicker angewachsenen Kader neugierigen Wormser Fans erstmals in einem Testspiel in der heimischen EWR-Arena vor. Tags darauf wurde beim ASV Nibelungen Worms gegen den FC Basara Worms die Vorbereitung auf die Saison 2019/2020, die für die Wormaten am 27. Juli mit einem Auswärtsspiel bei Oberliga-Aufsteiger Sportfreunde Eisbachtal beginnt, fortgesetzt.
Erwartungsfrohe Atmosphäre beim Freundschaftsspiel mit Celtic
Der bittere Abstieg aus der Regionalliga Südwest scheint bei den Wormaten aus den Knochen geschüttelt. Im Kick mit dem jüngsten Wormser Fußball-Verein Celtic Worms FC spürte man allenthalben unter den gut 500 Besuchern des Stadion- und Familienfestes eine gewisse Aufbruchsstimmung vor dem Neustart des VfR Ende Juli in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Das lockere „Trainings-Spiel“ gegen wacker verteidigende Freunde des irischen Fußballs tat ein Übriges. 19 Treffer gabs zu sehen, natürlich die zwölf Neuzugänge inklusive der beim Stadionfest frisch präsentierten beiden „Neuen“ Fatih Köksal (vom 1. FC Saarbrücken) und Clirim Recica (vom SV Oberachern) und viele spektakuläre Angriffe und Abwehr-Aktionen, speziell von Celtic-Torwart Manuel Müller darüber hinaus.
Dass die komplett neu zusammengestellte und dazu noch sehr junge Oberliga-Truppe der Wormaten aber auch einige Zeit braucht um zu funktionieren, förderte der zweite Auftritt innerhalb von 24 Stunden offenkundig zu Tage. Gegen die spielstarke, mit etlichen japanischen Talenten gespickte Elf des Verbandsliga-Aufsteigers FC Basara Mainz überzeugte das Team von Kristjan Glibo zwar eine halbe Stunde lang, versiebte dabei aber gleich reihenweise Chancen. Einer Gedächtnislücke beim Textvortrag oder einem kurzzeitigen Programm- oder Betriebssystem-Absturz bei Computern gleich, blieb der VfR mit einer knappen 1:0-Führung im Rücken hängen, lag urplötzlich 1:3 hinten und schaffte dann doch noch den 3:3-Ausgleich.
VfR Wormatia Worms – Celtic Worms FC 19:0 (8:0)
Doppel-Premiere in der EWR-Arena: Für den jüngst erst gegründeten Celtic Worms FC wars das erste richtige Fußballspiel überhaupt. Für den VfR Wormatia Worms galt es, sich erstmals den eigenen Fans zu präsentieren. „Wir trainieren seit gerade einmal drei Wochen richtig, da sind keine Wunderdinge zu erwarten“, hatte Benjamin Maas, der langjährige Wormatia-Innenverteidiger und Trainer der irischen Wormser, die Erwartungen an sein Team flach gehalten. Die Richtung für die Partie in freundschaftlicher Stimmung gab denn auch sofort Ex- und Wieder-Wormate Fatih Köksal vor. Der neue VfR-Mittelfeld-Motor drehte gleich mal auf und eröffnete den munteren Torreigen. Erwartungsgemäß spielte sich das Match überwiegend in der Hälfte von Celtic ab, wo die Abwehr um den klasse Paraden zeigenden Keeper Manuel Müller nach besten Kräften verteidigte.
Der Unterschied zwischen einem gerade erst in den Spielbetrieb startenden C-Ligisten und dem Wormser Fußball-Traditionsverein schlechthin wurde schnell augenfällig. Tor über Tor buchten die VfR-Angreifer Jan Dahlke, Filimon Gelezgipher, Jan-Philipp Schünke und Koki Matsumoto auf das VfR-Habenkonto ein. Stadionsprecher Jens Silex hatte Schwerstarbeit zu leisten. Bei 19 blieb der Zähler stehen. Für Benjamin Maas ein positives Zeichen, denn: „Wir wollten unter 20 Gegentreffern bleiben.“ Geschafft! So konnten alle in der EWR-Arena ein mit einigen sportlichen Leckerbissen versüßtes schönes Familienfest feiern.