FuPa.net: Hess hat schon ein Bier bestellt
29.11.2019VORSCHAU OBERLIGA +++ In Dudenhofen trifft der Sportliche Leiter der Wormaten auf einen guten Freund
Worms. Es ist noch gar nicht so lange her, da saßen Norbert Hess und Steffen Litzel beim Italiener gemeinsam an einem Tisch. Ein Treffen der (Ex-) Pfeddersheimer hatte beide zur Pizzeria Da Pietro gelotst, wo etwa Andreas Buch, Marcel Edel oder Yannick Krist ebenso vorbeischauten. Die gemeinsamen Zeiten bei der TSG waren dabei gewiss genauso Thema wie die aktuelle Saison in der Fußball-Oberliga. Die erlebt Norbert Hess bekanntlich als Sportlicher Leiter bei Wormatia Worms. Und als solcher geht es am Samstag in Richtung Speyer, wo beim FV Dudenhofen das letzte Pflichtspiel des Jahres ansteht. Ein Wiedersehen mit Steffen Litzel inbegriffen.
„Wir stehen immer in Kontakt, die Woche haben wir schon ein paar mal hin- und hergeflachst“, schmunzelt Hess, wenn er an Samstag denkt. „Ich habe ihm gesagt, er soll schon mal ein paar Bier kaltstellen“, erzählt Hess, der eins, zwei Bratwürste sicher auch genießen würde, könnte er die Punkte aus der Partie in sein Gepäck packen. Litzel selbst möchte diese freilich gerne in der Südpfalz behalten. Sicher würde ihm Hess im neuen Jahr jeden denkbaren Zähler auch gönnen. Diese drei aber nicht.
Es ist ein freundschaftliches Verhältnis, das die beiden Vollblutfußballer miteinander verbindet. „Er ist ein super Junge, war mein Führungsspieler schlechthin“, erinnert sich Hess gerne zurück. Seinem „Co“ schenkte er Vertrauen, überließ ihm bedenkenlos manchen Trainingsinhalt, auch mal eine Ansprache. Gemeinsam wurde analysiert. Das gute Verhältnis zwischen beiden war die logische Folge, Hess: „Wir saßen fast jeden Abend zusammen.“
Kurios: Seinen Abschied aus Pfeddersheim hatte Litzel frühzeitig verkündet, der FV Dudenhofen als Ziel war bekannt. Und obwohl es am Saisonende ausgerechnet zwischen beiden Klubs um den Klassenerhalt ging, war auf Litzel als Abwehrchef jederzeit Verlass. Erst die letzte Viertelstunde beim Saisonfinale in Koblenz erlebte er vom Spielfeldrand aus, hatte er sich doch eine schwere Fußverletzung zugezogen. „Was er geleistet hat, ist nicht alltäglich“, strich Hess damals heraus – und bedauerte, dass es für seinen Defensivstrategen nicht möglich war, nach dem Klassenerhalt an der Abschlussfahrt teilzunehmen.
Und nun? Mit Blick auf die gemeinsame Zeit ist Hess davon überzeugt, dass der Aufwärtstrend des FV Dudenhofen, auf den Abstieg folgte die sofortige Oberliga-Rückkehr, aktuell steht die Truppe auf Platz sechs, eng verknüpft ist mit Steffen Litzel. Zwar steht der 34-Jährige dort eigentlich „nur“ noch als Co-Trainer in der Verantwortung und selten auf dem Platz. „Er macht aber noch einen Tick mehr als damals bei uns“, weiß Hess. Und der Sportliche Leiter der Wormaten ist von daher auch überzeugt, am Samstag auf einen optimal eingestellten Gastgeber zu treffen. Hess warnt vor dem Männer-Fußball, der in Dudenhofen zu erwarten sei. Defensiv stehe die Mannschaft stabil. „Sie spielen mittlerweile auch mit mehr Tempo über die Flügel“, so Hess. Und: „Sie haben mit Julian Scharfenberger einen Stürmer, der im Moment alles trifft.“ In 17 Spielen waren‘s 17 Tore.
An seiner Erwartungshaltung ändert dies gleichwohl nichts. Die Wormaten, bei denen Maurizio Macorig nach Rotsperre zurückkehrt, möchten sich mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause verabschieden. Individuelle Fehler abstellen, die Großchancen nutzen. So lautet die Erwartung von Hess. Sonst muss er Bier und Bratwurst selbst bezahlen.