FuPa.net: Es bleibt ein einziger Makel

20.09.2020

Beim Wormatia-Sieg in Völklingen stimmt erneut die Torausbeute der Glibo-Elf nicht

Völklingen. Vier Spieltage der neuen Saison sind absolviert. Und in der Süd-Gruppe der Fußball-Oberliga steht Wormatia Worms jetzt dort, wo die VfR-Elf auch am Rundenende stehen möchte: Auf Platz eins. Vier Spiele, drei Siege. Nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg vom Samstag bei Röchling Völklingen ist die Bilanz prima, sie wird einzig getrübt durch die Niederlage bei Aufsteiger FC Speyer. Und ursächlich für diese war ein Makel, der auch der Dienstfahrt ins Saarland anhaften blieb.

Für die Gastgeber fiel die Niederlage knapp aus – mit sehr viel Glück, denn Wormatia hätte bei einer besseren Chancenverwertung auch deutlich höher gewinnen können. Die Mannschaft von Cheftrainer Kristjan Glibo stand sofort auf dem Gaspedal, schon in der Anfangsminute verpasste Jan Dahlke eine mögliche Führung, die aber nicht lange auf sich warten ließ: Simon Joachims nutzte einen Abstimmungsfehler zwischen Röchling-Torwart Benjamin Sorg und Abwehrmann Jan Birster und brachte Wormatia in der dritten Minute nach vorne.

In Zahlen drückte sich das Übergewicht der Gäste zur Pause aber eben nicht aus. Und so kam die Platzelf unmittelbar nach Wiederanpfiff durch einen von Jean-Yves M‘voto verursachten Foulelfmeter durch Kevin Saks zum Ausgleich (47.). Immerhin: Ins Wanken geriet Wormatia nicht. Nur acht Minuten später traf Dahlke nach abgefälschtem Schuss von Lennart Grimmer zum 1:2. Und fünf Minuten später schwächten sich die Gastgeber selbst, als sich Phillip Mandla für eine Notbremse gegen den durchgebrochenen Luca Graciotti die Rote Karte einhandelte.

In der Folge kam Worms zu weiteren Chancen durch Jan Dahlke (65.), Lennart Grimmer (68.), Eric Lickert (72.) und erneut Dahlke (84.). Ein dritter Treffer gelang zwar nicht, bestraft wurde die dünne Ausbeute ja aber auch nicht. Gleichwohl hätte sich Kristjan Glibo eine Anspannung bis in die Schlussminute gerne erspart. „Wir haben es leider versäumt, frühzeitig den Deckel drauf zu machen und viele Chancen leichtfertig vergeben“, monierte der VfR-Coach, der den Erfolg als hochverdienten Auswärtssieg einsortierte. Und gerne strich er auch heraus, „dass wir gegen einen Gegner, der in den letzten Wochen immer gut stand und kaum etwas zugelassen hat, einige Chancen kreieren konnten“. Die disziplinierte Abwehrarbeit kam als positiver Aspekt hinzu: „Wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen.“

Ärger über Slapstick zu ungünstigem Zeitpunkt

Auf der Gegenseite haderte Völklingens Trainer Justin Erhardt mit einem gerupften Kader („zahlreiche krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle“), weshalb die Bank sogar mit drei Spielern der zweiten Mannschaft besetzt gewesen sei. Hinzu addierten sich in seinen Augen die ärgerlichen Gegentore zu jeweils ungünstigem Zeitpunkt. So sei seine „gewisse Idee“ schnell über den Haufen geworfen worden. Das „Slapstick-Tor“ zum 1:2 habe die Hoffnungen nach dem Ausgleich schnell zunichte gemacht: „Das machte es für uns schwierig, da viele Leute am Limit waren und wir auch von der Bank nicht mehr nachlegen konnten.“ Sein Urteil: „Wir hätten nur gewinnen können, wenn wir in Führung gegangen wären und uns die Tore nicht selber reingeschossen hätten.“