FuPa.net: Glibo zeigt sich gnädig

27.09.2020

Beim Abnutzungskampf gegen Diefflen muss sich der Wormatia-Trainer nur ein Mal ärgern

WORMS. Zäher Last-Minute-Sieg für Wormatia Worms in der Süd-Staffel der Fußball-Oberliga: Der VfR kam gegen einen sehr gut organisierten FV Diefflen gerade noch so zu einem 2:1 (0:0). Es war, vor 472 Zuschauern, eine äußerst langwierige und arbeitsintensive Angelegenheit.

Allgemeiner Tenor nach der Partie: Ein Spitzenteam gewinnt ein solches Spiel eben noch. „Ich nehme positiv mit, dass wir hier 90 Minuten Paroli geboten haben“, hob Gästecoach Thomas Hofer aber im gleichen Atemzug „auch ein Lob an die Wormatia“ hervor: „Sie haben 90 Minuten dran geglaubt, das macht eine Spitzenmannschaft aus.“ Kollege Kristjan Glibo bekannte derweil: „Das war die Marke ,dreckiger Sieg‘ – den nehmen wir aber gerne mit, das spricht auch für die Moral, gerade angesichts schwerer Beine.“

In den ersten Minuten erinnerte die Partie an das Pokalspiel vom Mittwoch: Tief stehende Gäste verlangten den Wormaten viel Geduld ab. Sie wurden indes schneller gefährlich als Basara Mainz – mit Hilfe des Wormser Abwehrchefs: Jean-Yves Mvoto unterschätzte einen langen Ball, doch Merouane Taghzoutes Lupfer entschärfte VfR-Keeper Ricco Cymer ebenso wie den Nachschuss von Tim-Frederik Lange (11.).

Wormatia zeigte an der einen oder anderen Stelle Kombinationskultur, etwa Simon Joachims legte sich das Leder gar sehenswert selbst vor (13.). Insgesamt blieb der VfR aber vor allem im Strafraumumfeld allzu ungefährlich. Das ließ Diefflen mutiger werden. Jannik Marx leistete sich einen Fehlpass, woraufhin Tevin Ihrig gegen die nahenden Gegner die Grätsche auspacken musste (27.). Sandro Loechelts Solo wurde indes durch die Gäste ebenso abgelaufen (31.).

Die Fahndung nach dem Dosenöffner lief intensiv, aber vorerst erfolglos. „Wir haben nicht die Lösungen gefunden wie sonst“, notierte Glibo, während sein Goalgetter Jan Dahlke „die englischen Wochen heute schon“ merkte. Immerhin war kurz vor der Pause die erste echte Torchance für die Gastgeber zu notieren: Lennart Grimmer setzte sich nach einem Einwurf nachhaltig durch – schoss aber Deutschlands Torwart-Methusalem Enver Marina (43) in die Arme (44.). Auch Henriques Abschluss schlug nicht ein (45.).

Nach dem Wechsel wurde es nicht besser. Taghzoute war nicht fix genug, sonst hätte Diefflen führen können (47.). Das tat dann, trotz weiterhin wenig zündender Ideen, die Wormatia: Grimmer flankte, Dahlke drückte die Brust durch und legte ab auf Joachims, der freistehend zum 1:0 traf (53.). Was als Befreiungsschlag gewähnt wurde, war aber keiner: Direkt im Gegenzug durfte Kevin Folz nach einem kurz gespielten Freistoß viel zu ungestört Maß nehmen – und traf prompt von der Strafraumkante zum 1:1 (54.). „Das hat mich wirklich geärgert“, argwöhnte ein ansonsten („Akzeptieren, abhaken“) milde gestimmter Wormser Trainer.

Jetzt war zwar ein Ticken mehr Leben in der Bude – besser wurde die Begegnung, vor allem aus Wormser Sicht, deshalb aber noch lange nicht. Diefflen machte weiter mit geschickter Raumaufteilung denselben eng – und setzte Nadelstiche. „Ein Abnutzungskampf“, konstatierte Glibo. Naturgemäß war der Wormser Offensivdrang größer. Und in der 88. Minute drang Dahlke in den Strafraum ein, legte sich das Leder vorbei an Marina – der ihn mittelstark checkte. Den so herausgeholten Strafstoß verwandelte der Goalgetter selbst zum finalen 2:1. „So Dinger musst du eben ziehen“, verdeutlichte Dahlke nach dem „ganz ekligen Kampfspiel“.