wormatia.de: Pokalurteil bleibt bestehen
19.11.2020Das Präsidium des SWFV hat sich am Dienstagabend wie von uns beantragt mit dem Urteil des Verbandsgerichts beschäftigt. Im Ergebnis bleibt es bei der Entscheidung, das Pokalspiel wegen Nichtantritts mit 2:0 für den SV Gonsenheim zu werten. Die Mitteilung des Präsidiums im Wortlaut:
Das Präsidium hat sich in seiner Sitzung am 17.11.2020 ausführlich mit Ihrem Anliegen beschäftigt. Anhaltspunkte für einen formalen Verstoß oder einen groben, mit der Rechtsordnung schlechterdings nicht zu vereinbarenden Rechtsfehler seitens des Verbandsgerichts liegen nicht vor. Das Präsidium ist keine Rechtsmittelinstanz, sodass eine weitergehende inhaltliche Prüfung des ergangenen Urteils nicht erfolgt. Das Präsidium hat daher die Auffassung der unabhängigen Sportgerichte grundsätzlich zu respektieren und greift nur bei groben und nicht hinnehmbaren Verfahrensverstößen oder Rechtsfehlern (insbesondere bei Willkür) korrigierend ein. Unter Berücksichtigung dieser Grundsätze ist vorliegend auch unter Beachtung der Antragsbegründung eine inhaltliche Änderung des verbandsgerichtlichen Urteils nicht angezeigt, da weder die Verfahrensweise noch die Sachbehandlung zu beanstanden sind.
Die Entscheidung ist abschließend und lässt kein weiteres Rechtsmittel zu.
Wir nehmen diese Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis. Damit bleibt dem VfR Wormatia nur noch der ordentliche Rechtsweg offen. Auch nach Beratung mit unseren Juristen werden wir jedoch auf eine zivilrechtliche Auseinandersetzung verzichten und das Ausscheiden im diesjährigen Pokalwettbewerb akzeptieren. Dass „der Schutz der Beteiligten dem Aufrechterhalten des Spielbetriebs/Pokalwettbewerbes vorrangig“ ist (siehe Urteil der Verbandsspruchkammer) – davon sind wir nach wie vor überzeugt. Es ist nicht immer rechtens, was richtig ist.
Vor diesem Hintergrund bedauern wir es auch außerordentlich, dass der Vorstand des SV Gonsenheim unsere damalige Reaktion inhaltlich „in keinster Weise“ nachvollziehen kann, wie heute in der WZ zu lesen ist. Die Aussage „wir haben uns die Richtlinien durchgelesen und fertig“ bestätigt vielmehr, dass dem Vorstand, allen voran dem 1. Vorsitzenden Herrn Specht, die besondere Situation der Pandemie und die damit verbundene Verantwortung für die Gesundheit aller Beteiligten egal gewesen ist und man an einer fairen Lösung im Sinne des gesunden Menschenverstands nie interessiert war. Das wiederum können wir in keinster Weise nachvollziehen, weder emotional noch inhaltlich. Mit vollster Überzeugung können wir versichern, dass wir bei vertauschten Rollen anders gehandelt und einer Verlegung ohne Diskussion zugestimmt hätten. Der VfR Wormatia hat andere Werte.
Sportvorstand Ibrahim Kurt: „Nach wie vor halten wir unsere damalige Entscheidung für die richtige. Dass wir nun ausgeschieden sind schmerzt, aber wir müssen es abhaken und nach vorne schauen. Dem SV Gonsenheim wünsche ich in Zukunft Weisheit und Gesundheit sowie dessen Spielern, die wohl am wenigsten dafür können und es am Ende nicht ausbaden sollten, viel Erfolg.“
Wir wünschen dem Pokalwettbewerb eine für alle Beteiligten sichere Fortsetzung und einen sportlichen Abschluss. Wir hoffen, den sportlich fairen Vergleich mit dem SV Gonsenheim bei nächster Gelegenheit in Liga oder Pokal nachholen zu können und sehen dem, idealerweise wieder vor Zuschauern, bereits jetzt entgegen.