Nibelungen Kurier: Wormatia grüßt als Tabellenführer

03.10.2021

Fußball Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: VfR Wormatia Worms schafft mit einem 6:0 (1:0) gegen FSV Jägersburg den nächsten Kantersieg vor heimischer Kulisse

VON JÜRGEN JAAP | Zwei Wochen, vier Spiele, viermal „zu Null“, 17:0 Tore, maximale neun Oberliga-Punkte, der Einzug ins Achtelfinale des Südwestpokals 2021/2022 und dazu die erstmalige Tabellenführung in der Südstaffel der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar 2021/2022 – es läuft derzeit rund beim VfR Wormatia Worms. Wer für diese Behauptung noch eines Beweises bedurfte, den überzeugte die Fußball-Elf von Wormatia-Trainer Kristjan Glibo mit einem 6:0-Kantersieg in der heimischen EWR-Arena über den FSV Jägersburg. Die Kicker aus dem Stadtteil von Homburg waren gegen eine spielerisch überzeugende Wormser Mannschaft chancenlos. „Das war ein verdienter Sieg der Wormatia“, fand denn auch Gästetrainer Tim Harenburg neidlos anerkennend.

Sandro Loechelt zieht die Fäden

Verletzungen, Erkrankungen und Ausfälle hin oder her: Wormatia hat einen Lauf, den die Mannschaft leidenschaftlich pflegt. „Egal, wer auch immer ins Spiel kommt, macht seine Sache gut“, stellte Sandro Loechelt nach der Partie fest. Zuvor hatte der Wormatia-Kapitän, der mit einer langwierigen Oberschenkel-Verletzung kämpfen musste, erstmals wieder in der Startelf gestanden. Sandro Loechelt zog in der Schaltzentrale im Mittelfeld sofort gewohnt ballsicher die Fäden. Die verletzungsbedingten Ausfälle von Jean-Yves M’voto (Oberschenkel) und Noel Eichinger (Sprunggelenk) beim Pokalspiel unter der Woche gegen FC Speyer kompensierte die Truppe von Kristjan Glibo („Ich muss den Hut davor ziehen, was die Jungs momentan abliefern“) scheinbar mühelos. Die neue Innenverteidigung bildeten dabei der leicht angeschlagen in die Partie gegangene Tevin Ihrig und Adrian Kireski einmal mehr fehlerfrei.

Torwart Eric Höh hält Jägersburg im Spiel

Von Beginn weg drückte das starke Wormser Mittelfeld unter der kreativen Regie von Sandro Loechelt dem Spiel seinen Stempel auf. Torchancen über Torchancen waren die logische Folge. Eine schöne Kombination des eminent laufstarken und spielfreudigen Lennart Grimmer mit Jannik Marx hätte die frühe Führung bedeuten können, doch wurde der Schuss von Marx gerade noch auf der Torlinie von zwei Abwehrspielern geblockt (11.). Das zuvor Versäumte holte Jannik Marx auf Pass von Aaron Asamoah mit einem Schlenzer ins linke Eck zur 1:0-Führung nach (17.). „Unser Torwart Eric Höh hat uns in der ersten Hälfte im Spiel gehalten“, wusste Tim Harenburg, bei wem er sich bedanken konnte, dass seine Mannschaft zur Pause ein knappes 1:0 hielt.

Luis Kiefer löst den gordischen Knoten

Grimmer gegen Höh (22.), Luis Kiefer gegen Höh (27.), Grimmer (28.) und Kiefer geblockt (32.), erneut der stets anspielbare Luis Kiefer auf Pass von Loechelt gegen Höh (41.) – immer wieder brachte der FSV-Keeper einen Körperteil an den Ball und verhinderte so den zweiten Wormser Treffer. Gegen einen Schuss von Simon Joachims ans Lattenkreuz nach tollem Solo wäre aber auch Eric Höh machtlos gewesen (41.). Es war schier zum Verzweifeln für Wormatia, tanzte das Leder nach einem Kunstschuss von Kiefer an den Innenpfosten zwei Minuten nach dem Wechsel erneut die Torlinie entlang. Auch ein Weitschuss von Sandro Loechelt (55.) und Lennart Grimmer mit einem Abschluss am Boden liegend (60.) fanden nicht den Weg ins Ziel. Den gordischen Knoten schlug verdientermaßen ob seiner kämpferischen Glanzleistung Luis Kiefer durch. Simon Joachims hatte sich auf links durchgetankt, in die Mitte gelegt, wo Kiefer mit lang ausgestreckter Fußspitze zum 2:0 ins kurze Eck traf (63.). 

U21-Stürmer Reda Chkifa schnürt Doppelpack

Der Tor-Bann war gebrochen. In der Schlussphase klingelte es fast im Minutentakt im Gästetor. Gibriel Darkaoui erhöhte nach einem klasse Pass von Sandro Loechelt (81.). Und der für die letzte Viertelstunde eingewechselte Reda Chkifa hatte gleich doppelt Grund zur Freude. Die Vorlagen zum Doppelpack des U21-Stürmers (85., 90.) lieferten Joey Lieshout und Lennart Grimmer bei einem Vorstoß über die linke Seite. Der Treffer zum 5:0 war eine „Gemeinschafts-Produktion“ von Grimmer, dessen scharfe Hereingabe Frederic Ehrmann unglücklich ins eigene Tor lenkte (87.). Als Lohn für eine fantastische Vorstellung gegen die Saarländer aus Jägersburg gab’s für die Wormatia-Kicker zwei Tage frei. „Das hat sich die Mannschaft nach den beiden sehr schweren englischen Wochen redlich verdient“, teilte Kristjan Glibo mit einem zufriedenen Lächeln mit.