wormatia.de: VfR demontiert die TSG
24.09.20217:0! Mit dem höchsten Heimsieg seit 13 Jahren nimmt der VfR Wormatia die TSG Pfeddersheim im Stadtderby vor 1.600 Zuschauern auseinander und zieht in der Tabelle vorbei.
Uwe Franz, scheidender Sportdezernent und Stifter des Spielballs, brachte dieses Derby in der Halbzeitpause auf einen einfachen Nenner: „Beide Mannschaften sind nicht wiederzuerkennen!“ Am Wochenende noch hatte die TSG den bisherigen Tabellenführer Wiesbach 7:2 auseinandergenommen, während die Wormaten in Mechtersheim nicht über ein mageres 1:1 hinauskamen. Wer nun aber in diesem tabellarischen Spitzenspiel ein enges Derby mit ungewissem Ausgang erwartet hatte, was wohl für den Großteil der 1.600 Zuschauer galt, hatte sich dramatisch verschätzt. Nichts weniger als eine Machtdemonstration war diese 7:0-Derbydemontage der Wormaten gehen absolut chancenlose Pfeddersheimer.
Das lag zum Einen am aggressiv pressenden VfR, der endlich seinen Chancen nutzte, und zum Anderen an den teils katastrophalen Fehlpässen, die die TSG am laufenden Band produzierte. Fünf der sieben Tore ging ein solcher Ballverlust voraus. Bereits der Spielaufbau der Gäste machte von Beginn an einen nervösen und wackeligen Eindruck. Auf weite Abstöße oder Abschläge wurde konsequent verzichtet, stattdessen zirkulierte der Ball immer erst ein paar Mal in der weit zurückgezogenen Abwehr, meist unter früher Bedrängnis der Wormaten. Die Fehler kamen fast mit Ansage. Gerade hatte Luis Kiefer per Kopf einen ersten Abschluss, da führte das Hintenrausgespiele der TSG zum 1:0. Ein Fehlpass landete im Lauf von Jannik Marx, der den Ballverlust eiskalt bestrafte und rechts unten einlochte (8.). Gibriel Darkaoui verpasste es zunächst, nachzulegen (14., 19.). Dann aber nutzte Adrian Kireski einen Fehlpass und trieb den Ball nach vorne, spielte nach links und Simon Joachims zirkelte unhaltbar rechts unten hinein zum 2:0 (26.). Tevin Ihrig, neuerdings Standardschütze, schlug nach einer Ecke im zweiten Anlauf eine schöne Flanke auf den Kopf von Jean-Yves M’voto und es stand 3:0 (34.). Ein weiteres Mal blieb ein Pfeddersheimer Pass hängen, der von Mark Knäblein aber fand Lennart Grimmer und der machte frei vor Torwart Loch das 4:0 (43.). Damit war das Derby zum Pausenpfiff unter dem Applaus der Wormatia-Anhänger bereits entschieden.
TSG-Trainer Daniel Wilde gab seiner Mannschaft auf den Weg, kompakter zu stehen und den Ball auch mal lang zu schlagen. Schadensbegrenzung. Das klappte eine knappe Viertelstunde, dann rutschte Darkaoui an einer Kiefer-Hereingabe vorbei (57.) und als kurz danach mit Noel Eichinger und Joey Lieshout ein frisches Sturmduo auf dem Platz stand, ging das Toreschießen weiter. Der bislang glücklose Niederländer wurde nicht einmal eine Minute nach seiner Einwechslung elfmeterreif gefoult und verwandelte selbst ganz sicher und souverän zum 5:0 (66.). Eine der wenigen Pfeddersheimer Annäherungen an den Strafraum endete mit einem Fehlpass, Grimmers Befreiungsschlag schickte Eichinger von der Mittellinie alleine Richtung Tor und es stand 6:0 (70.). Nachdem Lieshout an einer Asamoah-Hereingabe vorbeigerutscht war (74.) und Joachims nur Zentimeter daneben zielte (79.), nutzte Eichinger einen (natürlich!) Fehlpass gnadenlos aus und umkurvte den Torwart zum 7:0-Endstand (81.). Es gibt nicht viele Spiele, bei denen die saloppe Behauptung „das hätte zweistellig ausgehen können“ so zutreffend ist. Und während die Pfeddersheimer selten so dankbar für einen Schlusspfiff waren, hätte man sich auf Wormatia-Seite über ein paar Minuten mehr Nachspielzeit gefreut.
Nun geht es am Samstag zum schweren Spiel beim Tabellenzweiten FV Dudenhofen, ehe eine weitere englische Woche ansteht mit Heimspielen gegen Speyer im Südwestpokal (Mittwoch, 19 Uhr) und samstags gegen Jägersburg.