FuPa.net: Lickert bricht sich Außenknöchel

31.01.2022

Wormatia-Test gegen RWO Alzey wird nach schwerer Verletzung abgebrochen +++ OP am Montag +++ Röser beendet Karriere

Armsheim. Auch am Tag danach saß der Schock bei Kristjan Glibo noch tief. Über die sportlichen Schlüsse aus den 50 Testspiel-Minuten gegen Landesligist RWO Alzey wollte der Trainer von Oberligist Wormatia Worms kaum ein Wort verlieren. Die Partie stand unter dem Zeichen der schweren Verletzung, die sich Mittelfeldspieler Eric Lickert zugezogen hatte. Einige Minuten später fanden sich Krankenwagen und Notarzt-Helikopter auf dem Kunstrasen in Armsheim wieder, während die Spieler beider Mannschaften in der Kabine den Schreck verdauten.

Die Alzeyer waren nach einer Balleroberung im Angriff, spielten sich vor dem Strafraum von der rechten auf die halblinke Position durch. Lickert versuchte in zentraler Position, den Ball abzuschirmen und blieb bei der Drehbewegung – unter Gegnerdruck, aber nicht gefoult – offenbar im Kunstrasen hängen. Sofort wurden Teamärzte und Physios auf den Platz gerufen. „Der Fuß steht völlig schief“, schallte es mehrmals vom Feld, „ruft sofort einen Krankenwagen!“ Lickert wurde in Decken gehüllt, getröstet, behandelt und schließlich in die Mainzer Uniklinik gebracht.

Am Montag operiert

Sonntagvormittag telefonierte Wormatia-Trainer Kristjan Glibo mit dem 26-Jährigen. Ein Bruch des Außenknöchels wurde festgestellt, hinzu kommen weitere Verletzungen von noch nicht ganz klarer Schwere. An diesem Montag stand die Operation an. „Man leidet mit, das ist keine normale Verletzung“, schildert Glibo die Situation, „wir wollten ihm zeigen: ‚Eric, wir sind da.‘ Aber dann galt es auch, die Sanitäter in Ruhe arbeiten zu lassen.“ Über die gemeinsame Messenger-Gruppe hielt das Team mit seinem Mitspieler ständigen Kontakt. „Das war für jeden ein Schockerlebnis“, sagt Glibo, „da konntest du nicht weiterspielen.“ RWO stimmte dem Abbruch umstandslos zu.

Ausfallzeit noch unklar

Über die Dauer der Ausfallzeit können noch keine Angaben gemacht werden. Schon bis die normale Belastbarkeit eines gebrochenen Außenknöchels wieder hergestellt ist, gehen Monate ins Land. Vom persönlichen Schicksal abgesehen, ist der Zeitpunkt für den Klub denkbar ungünstig, denn an diesem Montag schließt sich das Transferfenster. Eigentlich sollte der schmale Kader vergrößert werden. Joey Lieshout wechselt nach Zypern, seinen Platz im Sturm nimmt der aus Mechtersheim verpflichtete Alexander Biedermann ein. Die Brüder Joshua und Justin Smith sollen Defensive und Kaderbreite stärken.

Rösers Körper macht nicht mehr mit

Doch dann erklärte Martin Röser sein Karriereende. „Der Körper macht einfach nicht mehr mit“, sagt der 31-Jährige, der unter anhaltenden Problemen an der Achillessehne leidet. Nach Monaten intensiver Reha-Arbeit hatte Röser nach der ersten Woche Mannschaftstraining wieder Schmerzen verspürt. Eine bittere Entwicklung für den drittligaerfahrenen Fußballer und die Mannschaft. Mit dem Effekt, dass die Kadergröße wieder die gleiche ist. Eine Verpflichtung könnte sich laut Glibo ad hoc noch ergeben, viel Zeit ist nicht mehr.

Schon nach dem ersten Testspiel ist die Personallage wieder knifflig. Tevin Ihrig, Simon Joachims und Joshua Smith fehlten gegen RWO krankheitsbedingt, Adrian Kireski lässt seine Knieprobleme diese Woche im MRT überprüfen, Ersatzkeeper Leon Guth steht eine Finger-OP bevor. Mit Corona-Tests vor jedem Training und Maskenpflicht in der Kabine zählt Wormatia zum „Team Sicherheit“, doch Infektionen und Quarantäne sind ständige Begleiter der Trainingsplanung, nicht nur bei den Nibelungenstädtern.

Zum Zeitpunkt des Abbruchs führt die Wormatia mit 2:0

Bei Abbruch führte Wormatia 2:0 gegen RWO. Die Alzeyer waren mit Dreier-/Fünferkette, zweikampffreudigem Zentrum und einigen Umschaltangriffen gut drin im Spiel, die Wormser entwickelten ab Mitte der ersten Halbzeit die erwartete Dominanz. Luis Kiefer (22.) traf nach einer Flanke, Gibriel Darkaoui (47.) nach Umschaltangriff aus spitzem Winkel. Rückeroberung und das Lösen aus bedrängten Räumen sahen gut aus, Wormatia hatte eine Reihe Abschlüsse, spielte für das erste Testspiel flüssig. „Beim ersten Spiel braucht man etwas, um den Rhythmus zu finden“, sagt Glibo. Und ist mit den Gedanken wieder bei Eric Lickert.