FuPa.net: Testspiel: Sandro Loechelt glänzt
13.02.2022TSV Gau-Odernheim macht im Testspiel gegen Wormatia viele Fehler und wichtige Erfahrungen
Gau-Odernheim. Fast hätte es zum Unentschieden gereicht gegen den großen Favoriten. Okay, wenn man nur Halbzeit zwei rechnet und eben auch nur fast, aber immerhin. Sich nicht einschüchtern lassen, bei sich bleiben, das war eine der Vorgaben, mit denen Christoph Hartmüller die Verbandsliga-Fußballer des TSV Gau-Odernheim ins Testspiel gegen Oberliga-Topteam Wormatia Worms schickte. Heraus kam eine 2:7 (1:5)-Niederlage – und die Gewissheit, dass manches weit besser lief, als das Ergebnis aussagt.
„Ich fand die erste Halbzeit mindestens genauso gut wie die zweite, nur haben wir da Geschenke verteilt“, blickt Hartmüller auf manch viel zu einfaches Gegentor. Fehlpass bei offener Deckung, eine Grätsche ins eigene Tor vor dem bereit stehenden Keeper, ein nach kurzer Irritation völlig entblößtes Zentrum – der TSV hatte seinen Anteil am Torreigen der Wormser, für die Daniel Kasper (8., 21.) und Simon Joachims (13., 45.) Doppelpacks schnürten und die sich für David Hofmanns Eigentor (10.) bedanken konnten.
Luca Gerhardt trifft und verletzt sich erheblich
Einmal wenigstens gab es ein Geschenk zurück, Jean M'voto misslang im Spielaufbau ein Rückpass, Luca Gerhardt schnappte sich die Kugel (17.). Einige Minuten später ging es dem 22-Jährigen deutlich schlechter. Minutenlang wurde Gerhardt behandelt, dann konnte er nur von zwei Mann gestützt zur Bank humpeln. Der Knöchel ist dick, Hartmüller hofft, dass es sich „nur“ um eine Bänderdehnung handelt.
Individuell gab es wenig Chancen zu glänzen gegen Wormser, die in Durchgang eins sehr flüssig spielten. Der Mauchenheimer Sandro Loechelt, wie fast die ganze Elf in der Halbzeitpause ausgewechselt, bewirkte im Mittelfeldzentrum allein einen fußballerischen Klassenunterschied, der in Durchgang zwei weit weniger ersichtlich war.
Hinzu kam, dass die Wormser einige Chancen recht kläglich vergaben, während sie zuvor ziemlich effizient waren – und dass die Gau-Odernheimer Doppelsechs, bestehend aus Jonathan Maier und Leon Robinson, mit ihrer kampflustigen Spielauffassung deutlich wirksamer Gegenwehr leistete als zuvor die spielerischer veranlagten Berkan Celebi und Muhammed Yasar.
"Hatten gute Ballbesitzphasen"
Hartmüller lobte durchgehend die Spieleröffnung von hinten heraus. „Wir hatten in beiden Halbzeiten gute Ballbesitzphasen, die ich so nicht erwartet hätte. Dafür, dass wir erst acht Tage im Training sind, war das gut.“ Fabio Moreno Fell traf, nachdem Leon Robinson diagonal auf Lion Schubach gespielt hatte und dieser gefoult worden war, per Elfmeter (70.). Doch weil nach Noel Eichinger (55.) mit der letzten Aktion Gibriel Darkaoui (90.) per Kopf netzte, ging auch Durchgang zwei an Wormatia.
Geschenkt, denkt sich Hartmüller. „Es ging darum, Spielzeiten zu verteilen und Dinge auszuprobieren. Keiner (außer Keeper Daniel Diel) hat 90 Minuten auf einer Position gespielt. Alle sollten dieses Goodie bekommen.“
Moreno Fell offensiv stark, defensiv ausbaufähig
Weil der Kader derzeit gut gefüllt ist – neben dem verhinderten Lukas Lazar fehlten nur der angeschlagene Sören Marbe und Lukas Knell, der auf einem Betriebsausflug weilt – konnten sechs Mann zur zweiten Mannschaft geschickt werden.
Zweites Spiel, zweites Tor für Moreno Fell. „Mit Ball sehr gut, ballsicher, mit Zug zum Tor“, lobt Hartmüller – und gießt Wasser in den Wein: „An der Defensivarbeit müssen wir noch feilen, gegen den Ball läuft er komplett im Nebel herum.“ Dass aus der Zeit des 21-Jährigen in der FCK-Jugend und bei Ingolstadt II diesbezüglich nicht mehr hängen geblieben ist, verblüfft den Trainer nachhaltig.